Stromausfall: Warum es in Teilen Stemwedes und Preußisch Oldendorfs finster wurde

Stemwede/Preußisch Oldendorf. Eben noch liefen Fernseher oder Radios, in der nächsten Sekunde waren die Bildschirme schwarz. Die Straßenbeleuchtung erlosch, in der Dunkelheit waren nur noch die Sterne zu sehen. In Teilen von Stemwede und Preußisch Oldendorf fiel am Samstagabend der Strom aus. Am Montag äußerte sich der Energieversorger Westenergie gegenüber der Redaktion zur Ursache. Auch gab es einen Hinweis, wie viele Menschen ungefähr von dem Stromausfall betroffen waren. Gegen 20.40 Uhr hatte am Samstagabend der Stromausfall im Stemweder Süden und im Preußisch Oldendorfer Norden eingesetzt. Betroffen waren Bereiche vor allem in Levern und in Getmold. In vielen Wohnungen wurde es dunkel, aber auch in Gasthäusern saßen die Gäste plötzlich im Finsteren. In der rund um die Uhr besetzten Netzleitstelle von Westenergie in Osnabrück sei dann sofort angezeigt worden, dass die Stromversorgung unterbrochen worden sei, sagte am Montag Westenergie-Sprecherin Ruth Brand. Es gebe in solchen Fällen zunächst einen Einschalte-Versuch von Osnabrück aus. &bdquo;Das ist ein Automatismus: Ist es ein beständiger Stromausfall oder lässt sich etwas schalten?“, merkte Ruth Brand an. In etwa sei das vergleichbar, wenn zu Hause die Sicherung rausfliege. Wo der Defekt geortet wurde Ein Schalten von Osnabrück aus war nach Angaben der Westenergie-Sprecherin am Samstagabend aber nicht möglich. Daher sei der Kontakt zu Beschäftigen der Netzbereitschaft in Bad Essen aufgenommen worden und auf der Suche nach der Ursache des Stromausfalls kamen die Beschäftigten von der Netzbereitschaft Bad Essen und Netzleitstelle Osnabrück der Ursache schnell nah. Der Defekt sei in der Nähe der Umspannanlage in Levern ausgemacht worden, sagte Ruth Brand. In einer Zehn-kV-Leitung habe es einen Kurzschluss gegeben. Deshalb flog die Sicherung raus. Stück für Stück wurde der Ort des Defekts weiter eingegrenzt und dabei setzte Westenergie auch einen Kabelmesswagen ein. Der fuhr die Trasse des Erdkabels ab und so wurde der genaue Punkt des Defekts gefunden. Noch am selben Arbeiten begannen die Arbeiten und der defekte Abschnitt wurde ausgetauscht. Was genau den Kurzschluss ausgelöst hat, das sei nicht bekannt, merkte Ruth Brand an. Möglicherweise sei eine Muffe defekt gewesen, möglicherweise habe es auch eine Bodenverschiebung gegeben. Sieben Beschäftigte des Energieversorgers kümmerten sich an dem Abend darum, dass um 21.14 Uhr erste Teilbereiche wieder versorgt werden konnten. Nach insgesamt 45 Minuten sei die komplette Versorgung wieder hergestellt gewesen, sagte Ruth Brand. Stromausfall durch Eis, Schnee und einen Marder Die Kollegen hätten erst an der Wiederherstellung der Versorgung gearbeitet. Dann sei die Reparatur gekommen. &bdquo;So wird es gemacht, wenn das Netz das hergibt.“ Das Netz der Westenergie gebe es her, dass auch Strom aus anderen Netzen hergeleitet werden könne, um die Stromversorgung wieder herzustellen. Das war auch im Stemweder Süden und im Preußisch Oldendorfer Norden der Fall. Nach einer groben Schätzung von Westenergie waren rund 1.500 Menschen von dem Stromausfall betroffen. Einen großflächigen Stromausfall hatte es zuletzt Mitte Oktober in Hüllhorst gegeben. Der Blackout währte allerdings nur sieben Minuten, da hatte Westenergie die Versorgung wieder hergestellt. Verantwortlich für den Stromausfall in Hüllhorst war ein Marder, der in der Umspannanlage in Büttendorf mit Teilen der Anlage in Berührung gekommen war und so einen Kurzschluss auslöste – für das Tier mit fatalen Folgen. Sieben Minuten Stromausfall in Hüllhorst oder nun 45 Minuten in Teilen von Stemwede und Preußisch Oldendorf ist allerdings nichts im Vergleich zu einem Ereignis, das sich Ende November zum 19. Mal jährt. Damals hatte eine Kombination aus feuchtem Schnee und starkem Wind für einen Zusammenbruch der Stromversorgung gesorgt. In Rahden etwa gingen in dem Moment die Lichter aus, als der Weihnachtsmarkt eröffnet werden sollte. Im Lübbecker Land war die Stromversorgung nach mehreren Stunden wieder hergestellt. Im Münsterland allerdings waren große Überlandleitungen unter der Last der vereisten Stromleitungen zusammengebrochen. Dort war der Strom damals für mehrere Tage weg. Der Stromausfall von Ende November 2005 hatte tageweise bis zu 250.000 Menschen betroffen und gilt als ein in der deutschen Nachkriegsgeschichte beispielloser Blackout.

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