Neues Angebot: Tagesstätte für Hunde im Kreis Gütersloh eröffnet

Verl. Der viele Regen der vergangenen Wochen hat die Wiese aufgeweicht. Pudelmischling Thea, Ridgeback-Hündin Emma, Dackel Fritz und Bulldogge Otto, ist es einerlei. Mit anderen Artgenossen wuseln sie über das großzügige Areal auf der Grenze zwischen Sürenheide und Spexard und scheinen miteinander zu kommunizieren. Thomas Glich hat die Tagesstätte für Hunde, kurz Huta, im September eröffnet und stößt damit vor allem bei Beschäftigten der umliegenden Firmen auf großes Interesse. Wer kleinere Kinder hat und arbeitet, sucht nach Kita, Grundschule oder weiterführender Schule einen Betreuungsplatz im offenen Ganztag. Hundehaltern geht es ähnlich. &bdquo;Früher hat man die Hunde oft acht bis neun Stunden im Zwinger alleine gelassen“, erzählt Thomas Glich. &bdquo;Heute ist das Ansehen ein anderes.“ Hunde seien zu Familienmitgliedern geworden. Früher war der Hundetrainer als Lkw-Fahrer unterwegs Früher ist Glich als Lkw-Fahrer unterwegs gewesen. Eine Krankheit zwang ihn, sich 2016 umzuorientieren. &bdquo;Ich habe nach einer Umschulung gesucht“, erzählt der 52-Jährige, der mit seiner Frau in Rietberg-Varensell lebt. Weil er immer schon eine Affinität zu Hunden hatte, bildete er sich über den Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) fort und eröffnete im Jahr 2018 eine Hundeschule in Österwiehe und schließlich in Sürenheide. Im August 2022 verlegte Glich den Standort seines &bdquo;Dog’s Point Verl“ an den jetzigen Standort in direkter Nähe der Firma Arvato. 15 Hunde pro Tag - bislang hat es noch keine Verletzungen gegeben Ein Jahr später sei von dort die Anfrage gekommen, ob er nicht auch eine Tagesbetreuung für Hunde anbieten könnte. &bdquo;Damit war der Grundstein für die Tagesstätte gelegt“, sagt Glich. Der Bedarf sei da. Auch bei Menschen, die ihre Hunde beispielsweise während einer Erkrankung versorgt haben möchten. Und so stellte er einen Antrag beim Veterinäramt und konnte Anfang September mit dem Projekt Huta beginnen. &bdquo;15 Hunde pro Tag, das ist das Ziel“, sagt Thomas Glich, der im Vorfeld schaut, welches Sozialverhalten die Vierbeiner an den Tag legen und ob sie sich mit den anderen Hunden vertragen. &bdquo;Die Treffen verliefen bisher alle einwandfrei“, betont er. Verletzungen habe es noch nie gegeben. Hunde-Tagesstätte ist von 8 bis 18 Uhr geöffnet &bdquo;Es funktioniert im Miteinander“, sagt der Betreiber und meint damit auch die Unterstützung durch seine beiden Mitarbeiterinnen Sina Schiegerl, die sehr hundeaffin ist, und Kira Treschan, die selber drei Hunde hält, sowie einen Minijobber. Rhodesian-Ridgeback-Rüde Brisko umgarnt derweil Pudelmix Thea, Bulldogge Otto schaut sich das Geplänkel in aller Seelenruhe an, legt sich lieber auf seine Decke, um ein bisschen zu dösen. Die Huta ist von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Hunde können dort entweder bis zu sechs oder bis zu zehn Stunden betreut werden. &bdquo;Wie oft jemand kommt, das ist ganz unterschiedlich“, sagt Thomas Glich, der auf seiner Internetseite ein Buchungssystem eingerichtet hat. &bdquo;Wenn wir voll belegt sind, gibt es eine Warteliste.“ Falle ein Hund aus, rutsche ein anderer automatisch nach. Lesen Sie auch: Einzige Hundefriseurin der Stadt - wegen ihr haben die Hunde die Haare schön Auf Wunsch werden die Hunde auch zum Friseur gebracht Die Wiese am &bdquo;Dog’s Point Verl“ sei früher Grünland gewesen und landwirtschaftlich genutzt worden, erzählt Glich. Heute liegt sie im Gewerbegebiet und dort sollen Hundeschule und Hunde-Tagesstätte auf Dauer bleiben. Brisko, bei dem man unwillkürlich an Bastian Pastewka denken muss, den kleinen schwarz-weißen Shih Tzu Yoko und Mischlingshündin Konny interessiert das alles herzlich wenig. Sie wollen toben, lernen aber auch wie Kita-Kinder akzeptieren, wenn ein Hund nicht mit ihnen spielen möchte. &bdquo;In der Gruppe lernen sie, sich adäquat zu benehmen“, hebt Thomas Glich den positiven Lerneffekt hervor und ergänzt: &bdquo;Es geht immer um die Sozialverträglichkeit.“ Wenn er merkt, dass ein Hund &bdquo;in die falsche Richtung schlägt“, bietet er ein entsprechendes Training an. Bei den Vierbeinern in der Huta sei das bislang noch nicht nötig gewesen. Und wenn ihre Herrchen und Frauchen das wünschen, dann werden sie in der Huta auch gefüttert und gebürstet, zum Hundefriseur gebracht oder ein Termin beim Physiotherapeuten organisiert. Otto kann beim Lauschen von so viel Informationsaustausch nur müde gähnen – und ein bisschen sabbern.

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