Update: Rekordjahr für Küchenhersteller Nobilia aus dem Kreis Gütersloh

Verl. Nobilia hat die zweite Umsatz-Milliarde fest im Blick. Der Verler Küchenhersteller konnte im vergangenen Jahr sein Geschäft weiter ausbauen. Mit einem Zugewinn von 177 Millionen Euro steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 11,9 Prozent auf nunmehr 1,659 Milliarden Euro und festigte damit seine Position als Marktführer. Das geht aus den am Freitag vorgestellten Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 hervor. Europas größter Produzent von Einbauküchen war erst vor sieben Jahren in den Club der Umsatz-Milliardäre aufgestiegen. Wachstumsmotor war einmal mehr das Exportgeschäft. Hier stieg der Umsatz um 109,7 Millionen Euro auf 896,3 Millionen Euro, was einem Plus von 13,9 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Infolgedessen erhöhte sich die Exportquote von 53,1 auf 54 Prozent. Sie liegt damit weiter deutlich über dem Branchenschnitt von 45,1 Prozent. &bdquo;In Summe zeigt sich erneut, dass Nobilia auf den ausländischen Märkten breit aufgestellt ist“, sagte Lars Bopf, Vorsitzender der Geschäftsführung. &bdquo;Wir konnten in nahezu allen wesentlichen Exportmärkten Umsatzzuwächse verzeichnen.“ Damit setzte Nobilia seine Entwicklung der vergangenen Jahre fort. Unverändert liegt der Schwerpunkt in den europäischen Nachbarländern. Größter Exportmarkt ist nach wie vor Frankreich, gefolgt von Belgien, Österreich und den Niederlanden. China war für die Verler zuletzt zum fünftgrößten Auslandsmarkt aufgestiegen. Geringeres Wachstum im Inland &bdquo;Damit sind wir nicht abhängig von der Entwicklung eines singulären Marktes, sondern gut für die Zukunft gerüstet“, sagte Geschäftsführer Christopher Stenzel. Denn im Inland legte das Unternehmen mit einem Plus von 9,7 Prozent etwas weniger stark zu. Hier erwirtschaftete Nobilia 2022 einen Umsatz von 762,8 Millionen Euro. Das Wachstum der Unternehmensgruppe Nobilia betrug gegenüber dem Vorjahr 12,2 Prozent. Zur Gruppe zählen seit einigen Jahren eigene Einzelhandelsaktivitäten auf europäischen Auslandsmärkten. Unter ihrer Einbeziehung stieg der Umsatz der Gruppe auf 1,924 Milliarden Euro. Das sind 209 Millionen Euro mehr als im Jahr 2021. Das vergangene Geschäftsjahr bezeichnete Lars Bopf als &bdquo;herausfordernd“. Zwar seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie weniger stark zu spüren gewesen als 2021. Doch hätten drastisch steigende Energiepreise, die hohe Inflation und eine damit einhergehende zunehmende Verunsicherung der Endverbraucher das Geschäft geprägt. Dennoch brach Europas größter Küchenhersteller wieder alle eigenen Rekorde. &bdquo;Unsere Ausbringungsmenge konnten wir noch einmal steigern“, sagte Frank Kramer, in der Geschäftsführung für den Bereich Technik verantwortlich. 2022 fertigte Nobilia in seinen Werken in Verl, Gütersloh und Saarlouis rund 8,5 Millionen Schränke. Investitionen im Wert von 100 Millionen Euro Pro Arbeitstag entspricht dies einer Produktionsleistung von etwa 38.650 Holzteilen. Neben dem Kernprodukt Küche stellt das Unternehmen zunehmend mehr Schränke für die Bereiche Bad, Wohnen und Hauswirtschaftsräume sowie Garderoben her. Gewachsen ist 2022 auch die Belegschaft. Nobilia beschäftigte am Jahresende exakt 4.523 Mitarbeiter. Das sind 250 mehr als im Jahr zuvor. Wie bereits 2021 lag der Fokus auf Neueinstellungen im saarländischen Werk V in Saarlouis. Weitere Schwerpunkte bildeten Einstellungen im Fuhrpark sowie im Vertriebsinnendienst. Derzeit erlernen bei Nobilia 114 junge Menschen einen von insgesamt elf kaufmännischen und technischen Berufen oder absolvieren einen von fünf dualen Studiengängen im Unternehmen. Die Studienfächer Betriebswirtschaft, Holztechnik und Wirtschaftsingenieurwesen wurden 2022 um Digitale Logistik sowie Mechatronik erweitert. Allen Mitarbeitern zahlte der Küchenhersteller nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr im Zuge der gestiegenen Energiekosten eine Inflationsausgleichprämie. Das Entlastungspaket hatte einen Gesamtwert von rund 11 Millionen Euro. Außerdem wurde eine Regelung für Lebensarbeitszeitkonten eingeführt. Von den mehr als 100 Millionen Euro, die Nobilia im Geschäftsjahr 2022 in seine Werke investierte, entfiel wie schon im Jahr zuvor ein Großteil auf das weiter im Ausbau befindliche Werk im Saarland. Daneben standen die Verler Werke im Mittelpunkt.

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