Dinosaurier-Spektakel im Kreis Gütersloh: Etliche Wartende müssen draußen bleiben

Verl. Ein Aufschrei geht durch die Reihen in der Verler Schützenhalle. Ein mehr als sieben Meter langer Tyrannosaurus Rex bahnt sich den Weg durch den Mittelgang, reißt das gigantisch große Maul auf. Das Publikum duckt sich unter seinem langen Schwanz. Vor allem die vielen Kinder verfolgen den ungewöhnlichen Auftritt mit großen Augen und einer Mischung aus Spannung, Furcht und Freude. An zwei Tagen und bei insgesamt vier Veranstaltungen hat die &bdquo;Jurassic Live Tour“ Station in Verl gemacht. Das Interesse der Besucher ist so groß, dass die jeweils gut 200 Plätze schnell besetzt sind und etliche Familien nach langer Wartezeit im Regen abgewiesen werden müssen. Bei einigen stößt das auf Kritik. Michael Liebe steckt unter dem 85 Kilogramm schweren und sehr lebendig wirkenden T-Rex-Nachbau. Agieren, sich bewegen, &bdquo;das ist ein ganz schöner Kraftakt“, bestätigt Liebe. Der 22-Jährige stammt in der fünften Generation aus einer Marionetten- und Puppenspielerfamilie aus Euskirchen. Liebe berichtet von der schwierigen Coronazeit, in der keine Auftritte möglich waren. Also ließ sich die Familie etwas einfallen und nutzte die spielfreie Zeit, um ein Jurassic-Programm zusammenzustellen und vor allem die entsprechenden Figuren – insgesamt 28 – in Japan und den USA fertigen zu lassen. &bdquo;In London haben wir etwas ähnliches gesehen“, berichtet Liebe vom Auslöser für die moderne Art des Puppenspiels. &bdquo;Alle Dinos sind von Hand gefertigt, das Gerüst ist geschweißt.“ Hinzu kommt die entsprechende Technik. &bdquo;Die Tiere bewegen sich ähnlich wie Stabfiguren“, erläutert Michael Liebe. 3,50 Meter hoch ist der gut sieben Meter lange T-Rex als Höhepunkt der Show. Zuvor haben acht Familienmitglieder bereits für viel Spannung gesorgt. Fernando Liebe alias George Watson mimt den Paläontologen, führt mit allerlei wissenswerten Informationen durch das mehr als 90-minütige Programm. Viele Kinder kennen sich bereits bestens aus, wissen die Namen der verschiedenen Saurier und den Unterschied zwischen Pflanzen- und Fleischfressern. Dass Dinos dreimal so stark wie ein Löwe waren und manch einer 500 Kilogramm Fleisch auf einmal verspeisen konnte, verwunderte dann aber doch. Auch die Tatsache, dass Saurier im Vergleich zu ihrer Körpergröße nur walnussgroße Gehirne hatten. &bdquo;Das heißt aber nicht, dass sie unintelligent waren“, hebt George Watson hervor. Viele Kinder enttäuscht, weil sie nicht mehr hineinkamen Die &bdquo;vier fantastischen Ranger“ Marlon, Luis, Dennis und Meikel ziehen zunächst mit den kleinen Exemplaren der vorzeitlichen Wesen durch die Reihen des Publikums. Jonas und Anni dürfen nach vorne kommen und einen kleinen Saurier im Ei streicheln. Vor allem bei Anni ist die Überwindung groß. Schließlich weiß man nie, wie so ein Saurier reagiert. Ein paar Anläufe braucht es, bis sich die Grundschülerin traut. Dann aber möchte sie gar nicht mehr aufhören. Nico wagt es später sogar, den Kopf in das Maul eines Riesensauriers zu stecken. Immer gewaltiger werden die Urzeitwesen, die hinter einer schwarzen Plane hervortreten. Diejenigen, die die so lebensecht wirkenden Animatronic-Figuren im Inneren steuern, verstehen es, mit dem Publikum zu interagieren. In den sozialen Netzwerken loben viele Besucher die Show. Einige aber hätten sich gewünscht, dass die Organisation besser funktioniert und es einen Online-Verkauf der Karten gegeben hätte. &bdquo;Dann hätte man sich ersparen können, extra eine Stunde dahin zu fahren, um dann mit weinenden Kindern wieder nach Hause zu fahren, da keine Tickets mehr vorhanden waren“, postet ein User. Ein anderer schreibt: &bdquo;Habe noch nie so viele weinende Kinder gesehen, die wegen Überfüllung nicht mehr rein kamen. Obwohl man über eine Stunde im Regen stand und kurz vor der Kasse nach Hause geschickt wird.“ Michael Liebe und seine Familie drücken ihr Bedauern aus, &bdquo;aber mehr Personen konnten wir einfach nicht in die Schützenhalle lassen“. Wer keine Gelegenheit hatte, die Jurassic Live Show in Verl zu verfolgen, der hat am kommenden Wochenende in Paderborn die Möglichkeit dazu. Am Samstag, 21. Januar, gastiert sie am Schützenhof, Schützenplatz 1, um 14 und 17 Uhr, am Sonntag, 22. Januar, um 11 und 15 Uhr.

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