Unfaire Freibad-Preise? Auswärtige sollen in Verl mehr bezahlen

Verl. Das Verler Freibad ist nicht nur bei Bürgern der Stadt sondern auch bei Besuchern aus umliegenden Städten beliebt. Aufenthaltsqualität und Attraktivität sind in den vergangenen Jahren stetig mit neuen Investitionen erhalten und gesteigert worden. Nachdem die Eintrittspreise zuletzt vor 20 Jahren angeglichen worden sind, soll es nun aufgrund steigender Betriebs- und Personalkosten sowie des erweiterten Angebotes erstmals nach langer Zeit eine Erhöhung geben. Dass diese Preisanpassung zwischen Verlern und Auswärtigen unterscheidet, ist in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Sport, Kultur und Stadtmarketing aber auf deutlichen Widerstand gestoßen. Nicht die Preiserhöhung an sich erregte die Gemüter, sondern die Differenzierung. Im Raum steht eine geplante Erhöhung der Familienkarte von aktuell 50 auf 60 Euro für Verler Bürger. Auswärtige sollen 80 Euro zahlen. Die Saisonkarte für Erwachsene kostet derzeit 40 Euro, künftig sollen es 50 Euro für Verler sein und für Auswärtige 70 Euro. Bei den Tagestickets und der Zwölfer-Marke soll nicht unterschieden werden, denn dafür, erläuterte Fachbereichsleiterin Martina Heitvogt, würde der Prüfungsaufwand vor Ort zusätzliche Personalkosten verursachen. FDP zweifelt sogar die Rechtmäßigkeit des Vorhabens an Die Stadt begründet die Unterschiede zwischen Einwohnern und auswärtigen Gästen mit besonderen finanziellen Belastungen eines Bäderbetriebes, die von den Verler Bürgerinnen und Bürger mitgetragen würden. Das wollten alle Parteien außer der CDU nicht gelten lassen. &bdquo;Mit der Unterscheidung von Verlern und Auswärtigen sind wir gar nicht glücklich“, sagte Rebecca Mohncke (Grüne). Innerhalb der Fraktion habe sogar das Wort Diskriminierung im Raum gestanden. &bdquo;Wir sehen die Unterscheidung nicht als sinnvoll an“, hob auch Luka Junkern (SPD) hervor. Auch bei der FWG habe das Thema Differenzierung zu großen Diskussionen geführt, berichtete Alice Rieckhaus. Die brachte die Idee ins Spiel, die Kostenanpassung aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen um ein Jahr zu verschieben. Die FDP hat ebenfalls große Bedenken. &bdquo;Wir glauben nicht, dass das rechtmäßig ist“, sagte Georg Hansmeier, der ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes anführte. Zudem gehen die Freien Demokraten auch nicht von großen Mehreinnahmen aus. Martina Heitvogt hatte Zahlen mitgebracht. In der laufenden Saison werden demnach 5.496 Dauerkarten genutzt, &bdquo;30 bis 35 Prozent davon von Auswärtigen“. Die Differenzierung sei ein Regelwerk, das erfolgen müsse, um lange Wartezeiten zu vermeiden, gab Daniel Maasjosthusmann (CDU) die Meinung seiner Partei wieder. Wie Bürgermeister Michael Esken den Vorschlag rechtfertigt Bürgermeister Michael Esken ergänzte: &bdquo;Wir befinden uns, was die Preise betrifft, mit allergrößtem Abstand auf dem niedrigsten Niveau.“ Eben weil der Preis so niedrig und die Besucherzahlen sehr hoch seien, könne man den Unterschied zwischen Verlern und Auswärtigen rechtfertigen. Gäbe es keine Differenzierung, dann müssen auch die Verler den höheren Preis zahlen. Dennoch sprachen sich die meisten Parteien deutlich gegen eine Differenzierung aus. &bdquo;Das wäre ein fatales Zeichen“, betonte Hedwig Rottmann (SPD). &bdquo;Es kann nicht sein, dass Verler bevorzugt behandelt werden.“ Auch Luka Junkern (SPD) hält es nicht für zielführend. Er fasste am Ende zusammen: &bdquo;Das ist diskriminierend, Punkt, aus, Ende.“ Jedenfalls moralisch gesehen. Am Ende wurde der vorgesehene Beschluss von den Politikern zurückgestellt. Das heiß diskutierte Thema soll nun noch einmal im Betriebsausschuss erörtert werden.

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