Energie-Krise: Verl schließt Freibad früher und stellt Brunnen ab

Verl. Die Stadt Verl will ihren Beitrag leisten, das Ziel der Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu erreichen, den Gasverbrauch im kommenden Winter um 15 Prozent zu reduzieren. Welche Maßnahmen im Einzelnen dafür infrage kommen, das wollte die CDU-Fraktion jetzt von Bürgermeister Michael Esken wissen. Eine ausführliche Antwort will der Verwaltungschef in den kommenden Tagen vorbereiten und in die politische Beratung geben. Einzelne Schritte, welche die Verwaltung ohne die Zustimmung des Rates einleiten kann, stehen aber schon fest, sagte Esken auf Nachfrage. Am 11. September öffnet das Freibad zum letzten Mal in diesem Jahr So werde das Freibad definitiv am 11. September zum letzten Mal geöffnet. &bdquo;Egal, wie gut das Wetter dann auch ist.“ Denn warm sind im September allenfalls noch die Tage; in den Nächten kühlt es deutlich ab und am Morgen muss dann nachgeheizt werden, um die gewohnte Wassertemperatur halten zu können. Diesen Energieaufwand will die Stadt auf jeden Fall einsparen. Der Bürgermeister kündigte außerdem an, dass in den nächsten beiden Wochen bereits sämtliche Brunnen im Stadtgebiet abgestellt und winterfest gemacht werden. Hier soll der Strom für die Pumpenanlagen eingespart werden. Lesen Sie auch:Preisschock bei Strom und Gas - diese Tipps müssen Sie kennen Bei der Frage nach weiteren Einschnitten hält sich Esken noch bedeckt Die Politik wird sich demnächst mit den weit größeren Einschnitten befassen müssen. Worum es dann gehen wird, sagte Esken noch nicht. Andere Kommunen haben beispielsweise bereits angekündigt, die Wassertemperatur in ihren Hallenbädern zu senken oder öffentlich genutzte Gebäude nicht wie bislang gewohnt zu beheizen. In Rheda-Wiedenbrück wird über Weihnachtsbeleuchtung diskutiert In Berlin ist ab 22 Uhr die Beleuchtung von rund 200 Bauwerken abgeschaltet, bei einigen bereits seit Ende Juli. Auch am Kölner Dom bleiben die Lampen nachts ebenso ausgeschaltet wie an anderen Gebäuden. Zudem soll die Straßenbeleuchtung dort gedimmt werden - alles, um Energie zu sparen. Diesen Beispielen soll die Stadt Rheda-Wiedenbrück unter dem Motto "Weniger Festbeleuchtung - Jetzt mehr Energie sparen" folgen. Das beantragt die Fraktion Offene Liste. Wegen der besonderen Situation mit "wahrscheinlich bevorstehender Energieknappheit in vielen Kommunen und gerade im Hinblick auf den anstehenden und so noch nie da gewesen Herbst und Winter" fragen die Lokalpolitiker: Inwieweit es generell bei städtischen Gebäuden und Einrichtungen möglich sei, Energie zu sparen. Und ob es möglich und sinnvoll sei, diese öffentlichen Gebäude und Einrichtungen ab spätestens 22 Uhr nicht mehr zu illuminieren. Bereits im Juli hatten die Bündnisgrünen beantragt, dass die Stadt mit Blick auf die kalten Jahreszeiten ein Gas-Sparkonzept für alle öffentlichen Gebäude entwickeln solle. "Jede gesparte Kilowattstunde Strom hilft" In ihrem Antrag weist die Offene Liste darauf hin, dass der Gas-Anteil zur Stromgewinnung im vergangenen Jahr bei etwa 12,6 Prozent gelegen habe. "Im Endeffekt hilft jede gesparte Kilowattstunde Strom, um einer Gasknappheit entgegenzusteuern", meint die Fraktion. Darum sollte sich die Stadt ihrer Verantwortung stellen und prüfen, was im Rahmen der ihr zur Verfügung stehenden Mittel und Maßnahmen möglich und machbar ist, um Energie allerorten zu sparen. Denn: "Auch kleine Schritte führen zum Ziel", heißt es im Antrag. Der geht noch einen Schritt weiter und gibt auch zu bedenken, dass es schon jetzt sinnvoll sei, zu schauen, "inwiefern die komplette städtische Adventsbeleuchtung sinnvoll einzusetzen beziehungsweise anzupassen ist - inklusive des Christkindlmarktes Wiedenbrück sowie des Adventskrämchens Rheda". Das könnte bedeuten, dass beispielsweise auf die Lämpchen an den Giebeln der Fachwerkhäuser in der Weihnachtszeit ebenso verzichtet werden könnte wie auf die neu angeschafften LED-Girlanden, die den Neuen Wall seit vergangenem Winter beleuchten. Am 6. September wird entschieden Entscheiden wird über den Antrag der Offenen Liste der Ausschuss für Grundstücke und Gebäude der Stadt. Dessen Mitglieder tagen am Dienstag, 6. September, ab 17.30 Uhr öffentlich im großen Sitzungssaal des Rathauses Rheda. Bereits positiv entschieden hat das Bundeskabinett in Berlin über eine neue Energiesparverordnung. Die sieht vor, dass ab September öffentliche Gebäude in der Regel nur noch bis maximal 19 Grad beheizt werden dürfen. Empfohlen wurden bislang 20 Grad. Außerdem sollen an Gebäuden, die aus ästhetischen oder repräsentativen Gründen beleuchtet werden, die Lichter ausgeschaltet werden. Auch Schaufenster sollen zwischen 22 und 6 Uhr dunkel bleiben.

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