Schock für Mieterin im Kreis Gütersloh: Sie wohnt wochenlang illegal

Verl. Nadine Frenz kann noch immer nicht glauben, was sie in den vergangenen Wochen erlebt hat. &bdquo;Mit so etwas hätte ich nie gerechnet“, sagt sie. Den Schock hat die 39-Jährige zwar mittlerweile verarbeitet – sauer ist sie immer noch. Die alleinerziehende Mutter zieht Ende März mit ihren drei- und fünfjährigen Töchtern aus Rietberg in eine Wohnung nach Verl. &bdquo;Ein Bekannter aus der Nachbarschaft hatte gesehen, dass die Wohnung renoviert wird und den Kontakt zum Besitzer hergestellt“, berichtet Frenz. Sie habe mehrfach mit ihm gesprochen und sich die Wohnung im Vorfeld natürlich auch angeschaut. &bdquo;Das sieht wirklich alles super aus, total schön fertig gemacht – fast wie ein kleines Ferienhaus.“ Hausnummer existiert auf dem Papier nicht: "Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen" Die 39-Jährige ist mehr als glücklich, ein neues Zuhause für sich und ihre kleine Familie gefunden zu haben. &bdquo;Es gibt sogar einen kleinen Gartenbereich für uns.“ Familie Frenz fühlt sich total wohl; erst kürzlich wurden die letzten Umzugskartons ausgepackt. Vor einigen Wochen will sich Nadine Frenz dann mit ihren Kindern beim Einwohnermeldeamt der Stadt Verl offiziell ummelden. Eigentlich ein Routinetermin. Doch vor Ort erlebt die in Schloß Holte-Stukenbrock aufgewachsene Frau eine böse Überraschung. Vor Ort erfährt sie, dass ihre Hausnummer auf dem Papier gar nicht existiert. Die Wohnung, in die Nadine Frenz eingezogen ist, wird bei der Stadt Verl als Garage geführt – und die darf der Besitzer offiziell gar nicht vermieten. &bdquo;Für mich ist eine Welt zusammengebrochen“, sagt Frenz, &bdquo;ich wusste wirklich nicht, was ich sagen soll.“ Mit so einer Nachricht habe sie niemals gerechnet. &bdquo;Warum auch, über so etwas habe ich nie nachgedacht.“ Objekt seit fast 15 Jahren als Garage eingetragen Im Nachgang habe sich herausgestellt, dass das Objekt in Verl bereits seit fast 15 Jahren als Garage eingetragen ist und der Besitzer auch in der Vergangenheit schon versucht hatte, sie als Wohnung zu vermieten. Verbotenerweise. Die Stadt Verl bestätigt auf Nachfrage der Neuen Westfälischen, dass der Fall im Rathaus bekannt sei. &bdquo;Der Fachbereich Bauaufsicht befasst sich bereits seit längerem mit der Angelegenheit“, teilt Stadtsprecherin Elke Hänel mit. Das Gebäude liege im Außenbereich und der sei grundsätzlich von Bebauung – insbesondere Wohnbebauung – frei zu halten. &bdquo;Von diesem Grundsatz existieren lediglich wenige Ausnahmen, die in diesem Fall aber nicht erfüllt werden.“ Stadt Verl versucht, Mieterin zu unterstützen Die Stadt Verl habe Nadine Frenz bereits Wohnungen angeboten, die aber leider für die Bedürfnisse eines Haushalts mit zwei kleinen Kindern nicht geeignet waren. Elke Hänel: &bdquo;Etwas Passendes steht leider kurzfristig nicht zur Verfügung. Wir sind aber weiter mit der Dame im Gespräch, um sie zu unterstützen.“ Nadine Frenz ist derzeit selbst auf den einschlägigen Immobilien-Portalen unterwegs, um ein neues Zuhause zu finden. Geklappt hat es bisher noch nicht. &bdquo;Gerade mit zwei kleinen Kindern ist es als alleinerziehende Mutter nicht gerade einfach“, sagt sie. Wünschen würde sie sich eine Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnung für maximal 900 Euro Warmmiete mit einem kleinen Außenbereich für die Zwergkaninchen der Kinder. &bdquo;Am liebsten in Verl oder Rietberg – wegen Kindergarten und Schule.“ Wer kann helfen? Den Kontakt zu ihrem Vermieter hat Nadine Frenz mittlerweile komplett abgebrochen; zahlen will die Hauswirtschafterin ihm nichts. &bdquo;Ich wohne jetzt quasi illegal hier und muss so schnell wie möglich raus. Das ist so ein schreckliches Gefühl. Ich hoffe, wir finden bald etwas Neues.“ Wer Nadine Frenz bei der Wohnungssuche helfen kann, kann sich gerne bei der Neuen Westfälischen per E-Mail an verl@nw.de melden – wir stellen dann einen Kontakt her.

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