Mehr als 15.000 Pendler täglich: Verl bleibt für Arbeitnehmer interessant

Verl. Der Trend der vergangenen Jahre ist ungebrochen: Die Stadt Verl wird für Arbeitnehmer aus dem Umland immer interessanter. Exakt 15.153 Arbeitskräfte kamen im vergangenen Jahr täglich für ihren Job in die Stadt. Damit lag die Einpendler-Quote 2019 bei 72,0 Prozent. Das bedeutet, dass mehr als sieben von zehn Beschäftigten eines Verler Unternehmens gar nicht in Verl wohnen. Das geht aus den neuen Zahlen hervor, die Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt jetzt vorgelegt hat. Laut Pendleratlas NRW stieg die Quote damit innerhalb eines Jahres um einen glatten Prozent-Punkt an (2018: 71,0 Prozent). Vor fünf Jahren hatte die Einpendler-Quote noch bei 66,2 Prozent gelegen; das entsprach 11.786 Berufstätigen, die aus den umliegenden Städten und Gemeinden täglich zu ihrem Arbeitsplatz nach Verl fuhren. Die meisten Einpendler reisen aus Gütersloh (3.503) an, es folgen die Städte Bielefeld (1.978) und Rietberg (1.280). An dieser Verteilung hat sich gegenüber dem Vorjahr nichts geändert. Mehr als 1.100 Arbeitnehmer nehmen eine tägliche Anfahrt von mehr als 20 Kilometer in Kauf. Sie wohnen beispielsweise in Paderborn, Harsewinkel oder Herzebrock-Clarholz. 92,2 Prozent der Einpendler nach Verl sind Arbeiter und Angestellte. Mehr als zwei Drittel (67,3 Prozent, Tendenz leicht steigend) sind im produzierenden Gewerbe tätig. Damit erklärt sich auch, dass unter den Einpendlern der Frauenanteil nur bei 30,8 Prozent liegt. Übrigens pendelt mittlerweile exakt jeder Fünfte (20,0 Prozent) für einen Teilzeitjob. Vor fünf Jahren traf das noch auf nur 18,2 Prozent zu. Gestiegen ist in den vergangenen Jahren auch der Anteil der älteren Arbeitnehmer, die täglich zu ihrem Arbeitsplatz nach Verl fahren. 2019 waren 15,7 Prozent älter als 55 Jahre, 2014 noch 13,1 Prozent. Auch für Auszubildende ist die Stadt attraktiv. 585 junge Menschen, die in einem Verler Betrieb im vergangenen Jahr ihre Berufsausbildung absolvierten, kamen aus einer der Nachbarkommunen. Das sind zwar 120 mehr als 2014, entspricht aber unverändert einem Anteil von 3,9 Prozent der Einpendler. Tagsüber steigt die Bevölkerungszahl um 5.100 Personen Bei den Verlern, die ihrem Beruf außerhalb der Stadt nachgehen, liegt der Anteil der weiblichen Arbeitskräfte hingegen bei 43,5 Prozent. Fast jeder dritte Auspendler arbeitet in Teilzeit (29,4 Prozent). Bei den Einpendlern ist es nicht einmal jeder fünfte Arbeitnehmer (19,0 Prozent). Auffallend groß ist der Anteil der Auszubildenden unter den Einpendlern nach Verl: 560 junge Menschen aus den Nachbarkommunen erlernen in der Stadt ihren Beruf. Das entspricht einer Quote von 3,9 Prozent aller Einpendler. In Rietberg beispielsweise sind 3,3 Prozent der Einpendler Azubis, in Schloß Holte-Stukenbrock sogar nur 2,6 Prozent. Dem gegenüber ist die Auspendler-Quote für Verl weiter gesunken. 2018 lag sie laut Information und Technik NRW bei 61,3 Prozent beziehungsweise 9.391 Personen. Die Quote sank damit gegenüber dem Jahr zuvor um 0,5 Prozent-Punkte. Die Zahl der Auspendler stieg gleichwohl um 205 Männer und Frauen an. Bei den Auspendlerströmen ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei den Einpendlern. Die Tagesbevölkerung steigt immer weiter an Die meisten Verler, die nicht in ihrer Heimatstadt arbeiten, fahren nach Gütersloh (3.216). Halb so viele haben in Bielefeld ihren Arbeitsplatz (1.573). Für die fünf Städte mit den größten Pendlerströmen von und nach Verl gilt, dass mehr Arbeitnehmer ein- als auspendeln. Am größten ist die Diskrepanz im Falle der Stadt Rietberg: 1.240 Rietberger arbeiten in Verl, aber nur 663 Verler haben ihre Arbeitsstelle in Rietberg. Zugenommen hat im vergangenen Jahr auch die Zahl der innergemeindlichen Pendler. Sie lag 2018 bei 5.927 Personen gegenüber 5.679 im Jahr 2017. Laut Statistischem Landesamt hatte Verl damit im vergangenen Jahr eine Tagesbevölkerung von 30.659 Personen. Die Einwohnerzahl lag um ein gutes Sechstel niedriger bei 25.548 Einwohnern. Vor fünf Jahren war das Verhältnis weniger krass: 2013 stand 24.948 Einwohnern noch eine Tagesbevölkerung von 28.006 Personen gegenüber.

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