Die Feuerwehr in Kaunitz bereitet sich auf Umzug in ihr neues Gerätehaus vor

Verl. &bdquo;Da hat sich einiges angesammelt in den letzten fast vierzig Jahren. Alles will man ja auch nicht gleich wegwerfen", sagt Löschzugführer Marcel Busche, während er den Blick über bereits gepackte Kartons streifen läßt. 1980 wurde das jetzige Gerätehaus neben der Kaunitzer Eierhalle gebaut. Ausgelegt war es für 30 Feuerwehrmänner. &bdquo;Die Realität sieht heute anders aus. Wir sind 46 Aktive. Männer und Frauen, die sich für den Einsatz hier umziehen, duschen und auch mal aufs Klo müssen. Frauen gab es damals nicht in der Feuerwehr und so steht hier beispielsweise nur ein Duschraum mit zwei Duschköpfen zu Verfügung", beschreibt Busche die derzeitig unbefriedigende Situation für die Kaunitzer Wehrleute. Täglich ein bis zwei Stunden Büroarbeit muss Busche für seine Feuerwehr investieren. Im Gerätehaus kann er das derzeit nur im beengten und deutlich überalterten Multifunktionsraum. &bdquo;In diesem kleinen Raum vereinigt sich die Funkzentrale, die EDV, das Archiv und das Büro für die Löschzuführung. Effektiv arbeiten kann man hier nicht." Und deshalb nutzt Busche auch lieber den heimischen Schreibtisch, als den engen und dunklen Raum im jetzigen Gerätehaus. Aber das wird sich ändern in ein paar Wochen. Für Marcel Busche und seine Stellvertreter Helmut Stüker und Nino Costantino steht im Neubau auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein eigenes Büro zu Verfügung. Es ist ein neues modernes Gebäude entstanden Statt einer kleinen Werkstatt wird es zwei getrennte Werkstattbereiche geben. Einen für das Grobe, in dem auch geflext und geschliffen werden kann und einen für Feinarbeiten, wie der Wartung von Funkgeräten. Das machen die Wehrleute derzeit noch in einem einzigen Raum, in dem auch die Atemschutzmasken gewartet werden. Auch dafür ist in der neuen Feuerwache ein eigener Bereich geschaffen worden. Sie freuen sich sehr auf den bevorstehenden Bezug des Neubaus, die aktiven Feuerwehrfrauen und -männer. Es erwartet sie ein modernes Gebäude, das alle Regeln und Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung erfüllt. Neben viel mehr Funktionalität bietet die neue Feuerwache auch moderne Automation. So öffnet sich zukünftig bei Alarm bereits die Zufahrtschranke. Über ein Bedienpanel wird das Licht im gesamten Gebäude, sowie die Tore für die Löschfahrzeuge gesteuert und es wird angezeigt, welche Fenster geöffnet sind. Aber vor Bezug wird die Feuerwehr diese Technik ersteinmal auf Herz und Niere testen. &bdquo;Es wäre fatal, wenn sich plötzlich die Tore nicht öffnen würden oder wir im Dunkeln stehen", erklärt Marcel Busche die Notwendigkeit einer intensiven Überprüfung vor der Nutzung. Mehr als zehn Jahre sind zwischen der ersten Idee bis zum Baubeginn im August letzten Jahres des etwa 4,6 Millionen Euro teuren Neubaus vergangen. Feuerwehr und Stadt haben eng zusammengearbeitet Die Kaunitzer Feuerwehr ist der Stadt Verl für die reibungslose Vorbereitung und Planung sehr dankbar. Geplant wurde ständig in enger Abstimmung mit der Feuerwehr. Insbesondere der Architekt steht regelmäßig und in ständigem Kontakt mit den Feuerwehrleuten, um ihnen ein Gebäude zu übergeben, das vollständig Ihren Bedürfnissen entspricht. Das war den Verantwortlichen im Rathaus auch ein besonderes Anliegen. So kann man es in Kaunitz kaum noch erwarten, das neue Feuerwehrgerätehaus in Betrieb zu nehmen. Mehr Parkfläche, eine ausreichend große Fahrzeughalle, getrennte Umkleiden, getrennte Duschen, eine Küche, genügend Lagerräume, Schulungs- und Büroräume, sowie eine separate Einsatzzentrale können hoffentlich bald in Betrieb genommen werden. Aber auch ein Raum für die Kameradschaftspflege wird nicht fehlen. &bdquo;Wir müssen in schwierigen Einsatzsituationen zusammenhalten. Da muss man auch Kumpel sein", unterstreicht Busche die Notwendigkeit eines solchen Gemeinschaftsraumes. Den Umzug auf die andere Seite der Paderborner Straße organisiert die Feuerwehr selbst. Auch wenn dies eine zusätzliche Belastung zu den bereits 108 Einsätzen in diesem Jahr ist, fiebert die Feuerwehr dieser Arbeit regelrecht entgegen. Helmut Stüker und Nino Costantino, die beiden stellvertretenden Löschzugführer in Kaunitz verbinden mit dem Umzug aber auch eine große Hoffnung: &bdquo;Wir haben dann viel mehr Platz und würden uns sehr freuen, dann auch neue Leute bei uns zu sehen, um diesen Mehrplatz mit ihnen teilen zu können." Denn die Tagesverfügbarkeit der Feuerwehr ist auch in Kaunitz mittlerweile ein Problem, für das man sich zwar einer kreativen Lösung bedient, diese aber nicht ausreichend ist. Viele Kaunitzer Feuerwehrleute arbeiten mittlerweile außerhalb. Allerdings gibt es Angehörige anderer Löschzuge, die wiederum in Kaunitz arbeiten. Während der Arbeitszeit übernehmen diese auch Einsätze in Kaunitz. Auch das erhöht den Platzbedarf. Deren Schutzkleidung muss ebenso im Umkleidebereich bereitgehalten werden, wie die der 46 aktiven Kaunitzer. In wenigen Wochen ist es hoffentlich soweit, dass das neue Gebäude für die zukünftige Nutzung freigegeben werden kann.

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