Unwetter, mobile Kirche, Köpfhörer-Disco: Das war das Verler Leben 2019

Verl. Wegen einer Unwetterwarnung ist das Fest &bdquo;Verler Leben" in der Nacht zum Sonntag um Mitternacht vorzeitig unterbrochen worden. Vor dem von der Stadt aus Sicherheitsgründen angeordneten abrupten Ende erfüllte das Spektakel alle Erwartungen. Eine mobile Kirche? Segnungen mitten im Trubel des Volksfestes? Die evangelischen Pastoren Christoph Freimuth und Jens Hoffmann setzten ihre Idee, Kirche neue Wege gehen zu lassen und zu den Menschen zu kommen, erfolgreich um. "Verler Leben" ist eben immer für Überraschungen gut. Eines aber wird sich nie ändern. Es ist ein Fest der Gespräche und des Wiedersehens. &bdquo;Hier trifft man alle, die man kennt und viele, die man lange nicht mehr gesehen hat", beschreibt Anette Harnischfeger das Zusammenkommen von Freunden, Nachbarn und Ex-Nachbarn, Sandkastenlieben und einstigen Schulkameraden. Mit einigen steht sie am Zelt des &bdquo;Déjà Vu" und erzählt, wie es abläuft, wenn sich die Straßen und Plätze in eine Feierzone verwandeln. Natürlich sind fast alle gleich am Eröffnungstag dabei. &bdquo;Mittags ist Pflicht, abends Kür", sagt Harnischfeger. "Das Rundherum macht es aus" Tausende tummeln sich zwischen Kirmes, Festivalplatz und dem &bdquo;Bermudadreieck", wie der Volksmund den Platz zwischen Kampwirth, Verl Inn und Deutschem Haus nennt. Menschen herzen sich, freuen sich, wenn jemand dazustößt, der längst nicht mehr in der Stadt lebt, zum Volksfest aber in die Heimat kommt. Verler Leben? &bdquo;Na klar, jedes Jahr alle drei Tage. Und das schon immer", betont Reinhold Beckhoff. Das sei im Kalender eingetragen und komme da niemals raus. &bdquo;Früher waren wir mit den Kindern hier, heute mit Freunden", erzählt seine Frau Maria. Die Kirmes sei ein Volksfest für alle Generationen. Sabine Dreismickenbecker steht inmitten einer großen Freundesrunde. Alle sind hier, &bdquo;weil es so schön ist". Dieter und Britta Feldhaus sind extra aus Schloß Holte-Stukenbrock gekommen. Wegen des guten Biers, des Essens und der Leute. &bdquo;Das Rundherum macht es aus", sagt Feldhaus. Im &bdquo;Shaker" auf der Kirmes versuchen derweil einige junge Frauen, Freikarten zu gewinnen. Mit Wasser gefüllte Becher haben sie zwischen den Zähnen. &bdquo;Wer am Ende am meisten drin behalten hat, gewinnt", lautet die Spielregel. Musikalisch bietet "Baseball rockt" Leckerbissen &bdquo;Freunde treffen und viel Karussell fahren", haben sich auch Leonie Schüppel, Sara Höschen und Lena Marie Meyer vorgenommen. Zuvor machen sie beim Spiel der Mobilen Kirche auf der zentral wie ruhig gelegen Wiese hinter der Bibliothek am Hopeweg mit. &bdquo;Was macht eine gute Partnerschaft aus?", wollen die Pastoren wissen. Gemeinsame Werte, Humor oder streiten und versöhnen? Der Partnerschaftstest enthüllt zuweilen Erstaunliches. &bdquo;Viele haben sich beteiligt", sagt Christoph Hochmuth, Am Freitag gibt es drei spontane Segnungen. Sich am ungewöhnlichen Ort fürs Leben zu binden, traut sich in diesem Jahr aber kein Paar. Musikalisch bieten die Yaks beim &bdquo;Baseball rockt" Leckerbissen. Am Freitag begeistert die Coverband &bdquo;Just Pink" mit ihrer charismatischen Frontfrau. Rappelvoll ist es am Samstag bei der U2-Tribute-Band &bdquo;Achtung Baby". Sie nehmen die Besucher mit auf die 40-jährige Erfolgsstory der Iren. Viel Anklang findet das Menschenkicker-Turnier der Verler DLRG an der Marienschule. Zehn Damen- und 16 Herrenteams kämpfen um Sieg und Getränkegutscheine. Bei den Herren triumphieren die &bdquo;Gayritter" vor &bdquo;Jov" und den &bdquo;Bolzplatzbrasilianern". Bei den Frauen gewinnen die Handball-Mädels 1 vor &bdquo;Nackedonien-Bitches" und &bdquo;Realitätsverlust". Am verkaufsoffenen Sonntag stöbern zudem die Besucher ausgiebig in den Geschäften.

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