Wirt gibt Gaststätte im Kreis Gütersloh unter Tränen ab – das sind die neuen Betreiber

Steinhagen. Jonka Boge kann kaum die Tränen zurückhalten: &bdquo;Ich liebe diesen Laden.“ Trotzdem gibt er das Steinhäger Häuschen nun ab. &bdquo;Gesundheitlich bin ich dem gastronomischen Geschäft nicht gewachsen“, lautet die Begründung des 48-Jährigen. Dass die Tränen bei Jonka Boge doch nicht hemmungslos herunterlaufen, liegt an seinen Nachfolgern. &bdquo;Ich hätte das Häuschen bestimmt nicht irgendwem übergeben.“ Lesen Sie auch: Neustart in Restaurant im Kreis Gütersloh: Junger Gastronom hat übernommen Mit Ilias und Maida Ntinos tritt ein branchenerfahrenes Ehepaar in Jonka Boges Fußstapfen. Ilias Ntinos ist quasi in die Gastronomie hineingeboren. &bdquo;Von 1978 bis 2003 hat meine Familie in Bielefeld das Restaurant &bdquo;Syrtaki“ gehabt“, berichtet Ilias Ntinos. Ebenfalls in Bielefeld betrieben die Ntinos von 2003 bis 2015 den Altstadt-Treff. Gastwirtin träumt seit Jahren davon, die Traditionsgaststätte zu übernehmen Vor rund zweieinhalb Jahren nahmen Ilias und Maida Ntinos dann auch in Steinhagen gastronomisch Fahrt auf. Mit ihrem Stand &bdquo;Mediterran“ sind sie seitdem bei Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt, dem Gourmet-Frühling, dem Weinmarkt und dem Heidefest vertreten. &bdquo;Die Kunden haben uns immer gefragt, wo sie unser Essen denn außerhalb dieser Märkte bekommen können“, berichtet Maida Ntinos, die die Besucher immer wieder vertröstete, dass es irgendwann so weit sein könnte, denn: Die Steinhagenerin hatte eine ganz besondere Immobilie im Auge. &bdquo;Seit rund zehn Jahren träume ich schon davon, das Steinhäger Häuschen zu betreiben.“ Ab und an fragte sie nach und bat darum: &bdquo;Wenn Ihr aufhört, dann sagt mir als Erstes Bescheid!“ Der frühere Wirt der Ströhen-Schänke, Jan Schneider, machte ihr vor einigen Jahren schon das Angebot, das Häuschen zu übernehmen. Das kam allerdings nicht zur rechten Zeit: &bdquo;Es war gerade Corona, und die Anforderungen ließen sich mit meinen Kindern und dem Job einfach nicht vereinbaren“, so Maida Ntinos. Spezialitäten mit Mittelmeer-Touch auf der Karte Seit Februar 2022 dann schmissen der bekannte Gastronom Peter Krebs, der früher schon mal das Steinhäger Häuschen und später das Graf Bernhard betrieb, und Jonka Boge gemeinsam die Gaststätte in dem markanten Fachwerkhaus am Kirchplatz. Im Juli 2023 verließ Krebs das Häuschen. Jonka Boge machte allein weiter. &bdquo;Gerade diese Zeit hat mich sehr gefordert.“ Bis jetzt. Nun öffnet sich ein neues Kapitel für die Dorfkneipe. Das Wichtigste: &bdquo;Das Häuschen bleibt das Häuschen“, betont das neue Wirte-Paar. Das fest angestellte Team aus der Küche und im Service werden genauso übernommen wie die Gerichte auf der Karte. Doch eine kleine Änderung gibt es doch, oder besser gesagt, eine Ergänzung. Denn so wie das Steinhäger Häuschen bald &bdquo;Steinhäger Häuschen meets mediterran“ heißt, so kommen zusätzlich ein paar Spezialitäten mit Mittelmeer-Touch wie Scampi auf die Karte. Der Mittagstisch und die Öffnungszeiten bleiben erhalten. Die neuen Betreiber wollen sie sogar erweitern und überlegen, nur dienstagabends zu schließen. Außerdem behalten alle Reservierungen und ausgestellten Gutscheine ihre Gültigkeit. Ab Anfang Oktober soll der Betrieb im Restaurant wieder starten Maida Ntinos wurde, als sie hörte, dass Jonka Boge aufhören möchte, gleich bei ihm vorstellig: &bdquo;Ich habe ihm positiv die Pistole auf die Brust gedrückt“, berichtet sie mit einem Lächeln. Der Übergang wird geschmeidig ablaufen. Ende September hört Jonka Boge auf. Offizieller Start für die Nachfolger in der Immobilie, die der Familie Schlichte gehört, ist der 1. Oktober. &bdquo;Es steht noch nicht ganz fest, ob wir am 2. oder 3. Oktober gleich wieder durchstarten“, kündigt Maida Ntinos an. Umgebaut wird auf jeden Fall nicht. &bdquo;Jonka hat so tolle Vorarbeit geleistet. Wir wären ja verrückt, wenn wir etwas ändern würden.“ Für die Rente ist Jonka Boge mit seinen 48 Jahren noch ein wenig zu jung. &bdquo;Ich bleibe vorerst noch im Team, aber nur noch im Hintergrund“, kündigt er an. Außerdem möchte sich Jonka Boge wieder mehr auf das konzentrieren, was er vorher gemacht hat: Locations für Events herausputzen. &bdquo;In die Gastronomie will ich auf keinen Fall mehr“, betont Boge, der sich freut, dass er nun Muße für eine ganz besondere Freizeitbeschäftigung hat: &bdquo;Endlich habe ich mehr Zeit für die Gartenarbeit.“

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