Hightech-Fahrzeug für Ex-BMW-Chef: Unternehmen plant neuen Standort im Kreis Gütersloh

Schloß Holte-Stukenbrock/Leopoldshöhe. Von außen wirkt sie eher unscheinbar – die weiße Halle. Ein schlichter Kasten am Ende der Gewerbestraße in Leopoldshöhe. Doch wer die Tür öffnet, spürt sofort: Hier sind junge, kreative Köpfe am Werk. Der Eingangsbereich ist hell und freundlich gestaltet, ein langer Holztisch lädt zu Besprechungen ein, daneben eine moderne offene Küche, an der Wand ein großer Flatscreen – und mitten im Raum blubbert ein Aquarium vor sich hin. Zwischen alldem fallen kleine Details ins Auge, die Persönlichkeit zeigen: eine Autotür, bunte Blumenvasen, ein Paar Crocs – und sogar eine Piranha-Pflanze aus dem Videospielklassiker &bdquo;Super Mario Bros.“ Alles stammt aus dem firmeneigenen 3D-Drucker. Denn bei K&K Prototypenbau entstehen nicht nur Bauteile für Kundinnen und Kunden, sondern auch kreative Stücke für die eigene Arbeitsumgebung. Seit September 2022 ist &bdquo;K&K Prototypenbau“ am Margaretenweg in Leopoldshöhe ansässig. Gegründet wurde das Unternehmen von den Brüdern Rudolf und David Klat, ursprünglich aus Pforzheim, wo sie weiterhin eine Vertriebsstelle betreiben. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Lesen Sie auch: Gütersloher fährt seltenen Oldtimer: Weltweit einzigartiges Gefährt zieht Blicke auf sich Unternehmen entwickelt besonderen Prototypen Geschäftsführer Rudolf Klat beschreibt &bdquo;K&K“ als Dienstleister im verarbeiteten Kunststoffgewerbe mit den Schwerpunkten 3D-Druck und Modellbau. Das Unternehmen arbeitet sowohl mit Start-ups als auch mit etablierten Konzernen zusammen – etwa aus der Automobilindustrie, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt sowie der Elektromobilität. K&K fertigt dabei sowohl Einzelstücke als auch Kleinserien. Jüngst stellte das Team einen Prototyp für XYTE mobility her – das Unternehmen des ehemaligen BMW-Vorstands Wolfgang Ziebart, einer prägenden Persönlichkeit der Automobilbranche. &bdquo;Er kam mit einem Problem auf uns zu und benötigte einen Prototyp, der schnell hergestellt werden konnte“, erklärt Rudolf Klat. Es handelt sich um den &bdquo;XYTE ONE“, ein vollelektrisches Dreirad mit Neigetechnik. Die Serienfahrzeuge sollen ab Frühjahr 2026 in den großen Metropolen Europas erhältlich sein. In der 600 Quadratmeter großen Halle in Leopoldshöhe wird geplant, modelliert, gedruckt und veredelt. Herzstück der Produktion sind drei große SLS-3D-Druckanlagen. Beim sogenannten selektiven Lasersintern verschmilzt ein Hochleistungslaser pulverförmiges Material Schicht für Schicht zu einem dreidimensionalen Objekt. Dabei wird ein feines Kunststoffpulver dünn auf die Bauplattform aufgetragen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Rudolf Klat K&K Prototypenbau (@rudolfklatkk) Junge Firma will im Kreis Gütersloh wachsen Der Laser erhitzt gezielt die Bereiche, die verfestigt werden sollen, während das übrige Pulver lose bleibt und später wiederverwendet werden kann. So entstehen robuste und langlebige Bauteile. &bdquo;Und der Prozess bleibt gleichzeitig nachhaltig“, erklärt Rudolf Klat, der ursprünglich Industriemechaniker gelernt hat und später zum Maschinenbautechniker weitergebildet wurde. Das Unternehmen ist außerdem Ausbildungsbetrieb und stellt jährlich bis zu 20 Praktikanten ein. Aktuell wird ein Auszubildender zum Technischen Modellbauer für Karosserie und Produktion ausgebildet – er hatte zuvor bereits ein Praktikum bei K&K absolviert. Den schulischen Teil seiner Ausbildung absolviert er in Osnabrück. Lesen Sie auch: Seltener Oldtimer wird im Kreis Gütersloh umgebaut und soll auf die Straße zurückkehren Da die Brüder Klat ihr Team künftig weiter vergrößern und zusätzliche Ausbildungsplätze schaffen möchten, stoßen die aktuellen Räumlichkeiten langsam an ihre Grenzen. Deshalb planen sie eine Expansion: Auf einem rund 5.000 Quadratmeter großen Grundstück im Gewerbepark am Lippstädter Weg in Schloß Holte-Stukenbrock soll ein neues Firmengebäude entstehen, verrät Rudolf Klat. Damit will K&K dem steigenden Personalbedarf und den wachsenden Anforderungen in der Fertigung gerecht werden.

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