Brechmann-Guss expandiert: So sieht der millionenschwere Neubau in Stukenbrock aus

Schloß Holte-Stukenbrock. Seit Jahren wird über das drohende Aus für die Gießerei-Industrie in Deutschland geredet und berichtet. 2023 demonstrierten Gießer in Bielefeld für die Einführung eines Industriestrompreises. Für das gleiche Jahr meldet der Statistik-Dienst &bdquo;Statista“ aber einen Rekordumsatz der Branche. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen die Gießereien Wege finden, die in Deutschland höheren Energie- und Lohnnebenkosten (im Vergleich zum Ausland) durch Qualität und Innovation wettzumachen. Das gelingt Brechmann-Guss recht gut, bekräftigt der geschäftsführende Gesellschafter Frank Brechmann. In Kürze baut das Unternehmen eine neue Produktionshalle und investiert damit Millionen in den Standort Stukenbrock. Ab Anfang August lässt Brechmann-Guss auf seinem 1,3 Hektar großen Areal an der Hauptstraße die neue Werkshalle errichten. 2.400 Quadratmeter auf zwei Ebenen sind geplant, eine dritte Ebene kann bei Bedarf aufgestockt werden. Frank Brechmann spricht von einer &bdquo;zukunftsweisenden Immobilie für Fertigung und Qualitätssicherung“. Das Unternehmen erweitert damit seine Kapazitäten für das Drehen, Fräsen und Montieren von anspruchsvollen Gusskomponenten sowie der Qualitätssicherung. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant. Lesen Sie auch: International tätiges Gütersloher Unternehmen mit 145 Mitarbeitern stellt sich neu auf Familienbetrieb in fünfter Generation &bdquo;Um der steigenden Nachfrage nach hochwertigen, einbaufertigen Eisengusskomponenten, die immer höheren technischen Anforderungen genügen müssen, gerecht zu werden, wird das Unternehmen in den nächsten Jahren weitere Arbeitsplätze schaffen“, ergänzt Frank Brechmann. Momentan sind 200 Mitarbeiter in Stukenbrock beschäftigt. Die neue Werkshalle wird ein Bindeglied zwischen der bestehenden Halle und dem Verwaltungstrakt. Dafür ist die alte Betriebshalle für die Schmelzgießerei, die noch aus dem 19. Jahrhundert stammte, abgerissen worden. Die Josef Brechmann GmbH & Co. KG wurde 1877 gegründet und wird heute von der fünften Familiengeneration geführt. In den Anfangsjahren wurde für Landmaschinen, Rübenschneider, Häckselmaschinen, Ringwalzen und Ziegelei-Ringöfen gefertigt, heute produziert man unter anderem für den Nutzfahrzeugsektor, den Anlagen-, Motoren- und Maschinenbau und Armaturen. Die nun abgerissene Halle stand direkt am Ölbach, weil Firmengründer Heinrich Brechmann die Wasserkraft für den Betrieb seiner Maschinen brauchte. Und weil der Abrissbagger schon einmal vor Ort war, ließ das Unternehmen auch das ehemalige Cosack-Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite abreißen. Das Gebäude hatte Brechmann gekauft, als Cosack in das Gebäude des Cara Vita umgezogen war. Seit 2011 stand es leer. Die entstandene Freifläche nutzen die Mitarbeiter vorerst als Parkplatz. Eine andere Verwendung hat das Unternehmen dafür noch nicht. Investition in Effizienz und Nachhaltigkeit &bdquo;Mit der Investition sichern wir unser Wachstum und bleiben für unsere Kunden langfristig ein verlässlicher Partner. Einige Werkzeugmaschinen und ein hochmoderner Messraum, die sich heute an einem Ausweichstandort befinden, werden wir künftig in unserem Werk aufstellen können“, sagt Frank Brechmann. &bdquo;So können wir der gestiegenen Fertigungstiefe besser gerecht werden und die Produktionslogistik verbessern.“ Drei Induktionstiegelöfen schmelzen je vier Tonnen Eisen pro Stunde, 13 bis 18 Millionen Kilowattstunden Strom benötigt Brechmann-Guss pro Jahr dafür. Wirtschaft im Kreis Gütersloh: NRW-Industrie produziert erneut weniger – ein OWL-Kreis sticht heraus In zwei Formanlagen werden dann die Gussteile hergestellt. Vom reinen Verschleißteil über komplexe Zylinderköpfe und Motorblöcke bis hin zu Turboladergehäusen und Abgaskrümmern. Von leicht bis schwer, von klein bis groß. Beheizt wird der Neubau durch die Wärmerückgewinnung aus dem Schmelzbetrieb, das Hallendach erhält zusätzlich eine Photovoltaikanlage. &bdquo;Mit der Investition bekennen wir uns trotz schwieriger politischer Rahmenbedingungen klar zu unseren Wurzeln und zum Industriestandort Deutschland. Mit der Baumaßnahme werden wir eine zukunftsweisende Immobilie verwirklichen“, sagt Frank Brechmann.

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