Sensation im Kreis Gütersloh – Erinnerung an besonderen Nachwuchs im Safariland

Schloß Holte-Stukenbrock. Das Safariland im Kreis Gütersloh feiert in diesem Jahr sein 55-jähriges Bestehen. Prägend in dieser Zeit unter anderem: Falsche Anschuldigungen gegen den früheren Chef Fritz Wurms, ein aufgebrachter Tennis-Star Boris Becker sowie ein wohltätiger Prinz. Die Bielefelder Tierlobby behauptet im Dezember 1995 (unter anderem): Safaripark-Chef Fritz Wurms habe zwischen 1979 bis 1982 mit Jagdfreunden frühmorgens Safaris im Park durchgeführt und dabei Löwen und Bisons geschossen und verkaufe Tiere zu Versuchszwecken und treibe mit weißen Tigern einen schwunghaften Handel. Lesen Sie auch: Mega-Andrang im Safariland im Kreis Gütersloh: Erinnerung an Sensation im Freizeitpark Fritz Wurms ist empört, spricht von Rufmord. Er gibt allerdings weniger den Tierschützern als vielmehr seiner früheren Lebensgefährtin Doris B. die Schuld. Sie betreibe aus Rache eine üble Verleumdungskampagne. Kampagne geht weiter, später ist auch von Tierquälerei die Rede Wurms: &bdquo;Ich bin froh, dass sie jetzt ihre Vorwürfe schriftlich formuliert hat, damit wir endlich etwas in der Hand haben, um gerichtlich gegen sie vorzugehen.“ Bislang seien Gerüchte immer nur mündlich gestreut worden. Die Vorwürfe gegen den Safaripark wurden später vom Kreisveterinäramt und vom Tierarzt des Regierungspräsidenten entkräftet. Doch die Kampagne geht weiter. Ein halbes Jahr später behauptet die Tierlobby, ihr und auch der Kripo lägen schriftliche Zeugenaussagen über Tierquälereien vor. Die Vorsitzende verweist unter anderem darauf, dass ,,der Betrieb der Bahn im Affengehege immer noch im vollen Gange ist, obwohl ein Großteil der Paviane bereits Verstümmelungen aufweist“. Aufgrund dieser Zeugenaussagen ermittele die Staatsanwaltschaft. Das sagt der Rechtsanwalt von Fritz Wurms dazu: &bdquo;Es gibt kein förmliches Ermittlungsverfahren gegen meinen Mandanten und auch keine konkreten Vorwürfe.“ Umgekehrt wird ein Schuh draus: Die Klageschrift gegen den Bielefelder Verein sei vorbereitet, sagt der Rechtsanwalt, und werde jetzt auch ihren Weg gehen. Tennisstar Boris Becker ist verärgert über Filmaufnahmen von Besuch Am 8. Juni 1997 besucht – wie bereits berichtet – Tennisstar Boris Becker mit Ehefrau Barbara und Söhnchen Noah den Safaripark – ein Abstecher vom Tennisturnier in Halle. Das filmt ein Team einer Paderborner Fernsehproduktionsfirma und vermarktet das Material. Boris Becker schäumt. Nach Angaben von Beckers Rechtsanwalt Dr. Fidelio Unger (München) gab der Tennisspieler zuvor jedoch nur eine ,,begrenzte“ Zustimmung. Die Aufnahmen durften danach lediglich für eine interne Safaripark-Dokumentation Verwendung finden. Die Paderborner Firma hingegen behauptet, &bdquo;Herr Becker hat seine Einwilligung erklärt“, zudem sei der Tennisstar eine &bdquo;absolute Person der Zeitgeschichte“, die man auch in privaten Situationen ohne Genehmigung ablichten dürfe. Aber Beckers Anwalt drohte mit einer Unterlassungsklage und Schadensersatzforderungen. Ohne Anerkennung einer Rechtspflicht hat dann die Fernsehproduktionsgesellschaft eingelenkt. Sie schickte das Filmmaterial vom Safaripark-Besuch nach München zu den Rechtsvertretern von Boris Becker. Drei weiße Löwenbabys sind eine zoologische Sensation Die süßesten Löwen im Hollywood- und Safaripark brüllen und beißen nicht. Sie sind aus Marzipan und zieren die von Konditorin Juliane Wölke, die im selben Jahr Weltmeisterin wurde, gestaltete Riesen-Geburtstagstorte, die Parkchef Fritz Wurms mit seiner Mutter Hildegard zum 30. Geburtstag des Safariparks im Café Oriental anschneidet. Das schönste Geschenk tapste allerdings fernab vom Geburtstagstrubel auf zwölf samtenen Pfoten – drei weiße Löwenbabys, eine zoologische Sensation. Nur 25 solcher Tiere leben auf der ganzen Welt. Ein ganzes Rudel weißer Löwen, das hat in Europa nur der Safaripark zu bieten. Prinz plant mit einer Designerin Benefizgala im Safaripark Ein Serbe hilft Kosovaren. Für Seine Königliche Hoheit Prinz Wladimir Karl von Jugoslawien ist das eine Frage der Humanität und der Ehre. So reist der sympathisch zurückhaltende junge Mann durch ganz Europa, um ein Sponsorenheer für die Beseitigung der Kriegsfolgen zu mobilisieren. Lesen Sie auch: Feuer im Safariland im Kreis Gütersloh - Erinnerung an Horror-Nacht im Freizeitpark Die Modeschöpferin Brigitte Staudte aus Bad Salzuflen ist seine Adjutantin in Ostwestfalen. Der Prinz und die Designerin planen eine Benefizgala im Hollywood- und Safaripark in Schloß Holte-Stukenbrock. Sie soll Anfang Oktober (1999) stattfinden und viel Glanz verbreiten, um die Düsternis in des Prinzen Heimat aufhellen zu können. Die Illusionskünstler Siegfried und Roy aus Las Vegas werden kommen, die Kelly-Familie. Thomas Gottschalk und viele andere großzügige Prominente sind eingeladen. Gastgeber werden sein Prinz Wladimir, Brigitte Staudte und Fritz Wurms, der Besitzer des Safariparks.

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