Unglück im Safariland im Kreis Gütersloh: Erinnerung an Rettung aus 17 Metern Höhe

Schloß Holte-Stukenbrock. Das Safariland feiert in diesem Jahr das 55-jährige Bestehen. Neben einer dramatischen Rettung auf der Wildwasserbahn ist im Frühjahr und Sommer 2005 die Geburt von weißen Tigerchen sowie der Besuch eines Fußball-Vize-Weltmeisters in Erinnerung geblieben. Ein Rückblick. Mitarbeiter Alexander Rosenhäger schreibt im April 2005: Eigentlich sollte die Feuerwehr den Maibaum in Stukenbrock die Höhe befördern. Stattdessen musste sie einen Mitarbeiter des Safariparkes aus schwindelerregender Höhe retten. Der 16-Jährige war unter noch nicht genau geklärten Umständen in die Beförderungsanlage der Wildwasserbahn geraten. Eine Stunde benötigten die beiden Löschzüge der Stadt und die Höhenrettung der Feuerwehr Gütersloh, um die Aushilfskraft des Parkes zu befreien. Rechtes Bein wird bis zum Oberschenkel in die Mechanik gezogen Der junge Mann war in etwa 17 Metern Höhe am Ende der Rampe eingeklemmt, auf der die Boote nach oben transportiert werden. Dies erledigt ein Gummi-Förderband, das von Walzen mit etwa 20 bis 30 Zentimetern Durchmesser angetrieben wird. Der 16-Jährige war am Ende der Rampe aus einem Boot geklettert und mit dem Fuß zwischen Walze und die daran anschließende Wasserrinne, in der die Boote auf die Rutsche gleiten, geraten. Bis zum Oberschenkel wurde sein rechtes Bein in die Mechanik gezogen. Lesen Sie auch: Drama im Safariland im Kreis Gütersloh: Erinnerung an Horror-Tag im Freizeitpark Glück im Unglück: Der Freiraum beträgt etwa 15 Zentimeter, zudem war der junge Mann offenbar von schlanker Statur. Nach Berichten der Rettungskräfte trug er zumindest keine offenen Verletzungen davon. Warum die Aushilfe des Parks das Boot verließ, war unklar. Eine Stunde dauert es, bis der 16-Jährige aus der Falle befreit ist Ersten Berichten zufolge war ein Schlauchboot mit Gästen am Ende der Rampe stecken geblieben. Der 16-Jährige fuhr mit einem nachfolgenden Gefährt hinterher, um das havarierte Boot von Hand anzuschieben. Das sollen Angestellte des Parks, so hieß es, dem Schüler allerdings noch verboten haben. Über die Rampe kamen Rettungsassistenten der Rettungswache Schloß Holte sowie der Notarzt aus Paderborn schnell zu dem Verletzten, gaben Schmerzmittel und stabilisierten seinen Kreislauf. Auch Notfallseelsorger Wolfgang Bender war als einer der ersten Helfer bei dem Jugendlichen. Bis dieser allerdings aus seiner Falle befreit war, verging eine volle Stunde. Die Höhe bedingte einige Schwierigkeiten: Der Löschzug musste mit der Drehleiter Wehrleute und Werkzeug in 17 Meter Höhe befördern. Erst danach konnten die Retter daran gehen, die Walze des Förderbandes zu lösen. Mit Stemmeisen und Hebeln versuchten die Blauröcke zunächst, das Bauteil zu bewegen. Jeannette Wurms betreut eines der drei Tigerbabys Schließlich gelang es ihnen, die massiven Schrauben der Unterkonstruktion zu lösen, das Lager der Walze loszuschrauben und ein Walzen-Ende unter Zuhilfenahme einer Flex zu lockern. Nun war der Jugendliche befreit. Nach drei Jahren gibt es im Mai 2005 wieder weiße Tigerchen im Safaripark. Die sechsjährige Tigerdame Cheyenne ist Mutter geworden. Drillingen hat sie das Leben geschenkt. Aber nur zwei Wollknäuel zieht sie selbst auf, eines betreut Jeannette, Tochter des Parkchefs Fritz Wurms. Lesen Sie auch: Safariland im Kreis Gütersloh: Erinnerung an kuriosen Weltrekord So klein der Nachwuchs auch noch ist, schon ist er Fernsehstar. Eine Kamera im Tigerhaus überträgt Bilder und Ton direkt auf einen großen Monitor. Die Qualität ist so gut, dass jedes Detail erkannt werden kann: die winzigen Pfötchen der Babys ebenso wie die noch rosafarbenen Schnäuzchen, die ersten Gehversuche genau so wie die Nahrungsaufnahme oder die &bdquo;Katzenwäsche“. Fußball-Nationalspieler Frings besucht den Park 800 bis 900 Gramm wogen die Tigerkinder bei ihrer Geburt. Eine gute Woche später bringen die beiden Kleinen, die in Mutters Obhut leben, schon gute 1.300 Gramm auf die Waage. Aber noch immer sind sie kaum größer als Cheyennes mächtige Tatzen. Drei auf einen Streich allerdings waren der jungen Mutter aber offensichtlich eines zu viel. Das bekam nicht genug Milch, wie Jeannette Wurms schnell erkannte. Seitdem kümmert sie sich um Baby Nummer drei und ist ebenso stolz auf ihr Baby wie Tigermama Chayenne. In der Höhle des Löwen: Fußball-Nationalspieler Torsten Frings (28) zeigte im August 2005 im Hollywood- und Safaripark in Stukenbrock, dass er keinen Gegner fürchtet. Nach dem Training am Sonntagmorgen in Bremen traute sich der Werder-Spieler nur einen Tag nach dem Sieg seines Teams über Arminia Bielefeld schon wieder nach Ostwestfalen. Für den Vize-Weltmeister von 2002 geht ein Traum in Erfüllung Seine Trainingspartnerin: die weiße Löwin Shani. Die bewies im Ballspiel mit dem Fußballprofi mit ihren knapp drei Monaten erstaunliche Qualitäten. Schließlich hat sie vier Tatzen mit scharfen Krallen, denen kein Ball entkommt. Lesen Sie auch: Mega-Andrang im Safariland im Kreis Gütersloh: Erinnerung an Sensation im Freizeitpark Für Torsten Frings, der von seiner Frau Petra und den beiden Töchtern Lisa (4) und Lena (2) begleitet wurde, ging nach der &bdquo;Safari“ durch die großen Raubtierfreigehege und einem Stopp bei Giraffe Peggy ein ganz großer Traum in Erfüllung, und der hat so gar nichts mit Fußball zu tun. &bdquo;Es war schon immer mein größter Wunsch, einmal ein Löwenbaby zu streicheln. Der ist heute in Erfüllung gegangen. Es war eine wunderbare Begegnung und ein ganz großes Erlebnis. Ich war ganz bestimmt nicht zum letzten Mal hier.“

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