Serie der Verwüstung an Schulen im Kreis Gütersloh – Kind wird verdächtigt

Schloß Holte-Stukenbrock. In SHS hat es in diesem Sommer so viele Sachbeschädigungen an öffentlichen Plätzen gegeben wie lange nicht. Seit Schulbeginn ist es ruhiger, die Schäden sind aber noch nicht repariert. Die Polizei geht von einem kleinen Täterkreis aus und hat einen Tatverdächtigen ausgemacht. Ein Kind. Tanja Mader-Guhr ist Fachbereichsleiterin in der Stadtverwaltung und für die Schulen verantwortlich. Vandalismus gebe es in jedem Jahr, und es gehe auch immer wieder mal etwas kaputt, sagt sie. Aber in diesem Jahr ist es schlimmer als sonst, vor allem Glasscheiben der Schulen sind das Ziel der Randalierer. Zwei Plätze sind dabei besonders betroffen: der Schulkomplex der Gesamtschule und der Pollhansschule an der Jahnstraße sowie die Katholische Grundschule in Stukenbrock. Also jeweils zentrale Orte in Schloß Holte und Stukenbrock. Glasscherben auf dem Schulhof und eingeworfene Fensterscheiben Die Fachbereichsleiterin möchte nicht den Eindruck eines Generalverdachts entstehen lassen. Schließlich ist der Aufenthalt an diesen Plätzen erlaubt. &bdquo;Der Großteil verhält sich vernünftig“, sagt sie. Aber die wenigen Randalierer richten erheblichen Schaden an und rücken alle anderen in ein schlechtes Licht. Grundschulrektor Benjamin Dreier von der KGS unterscheidet drei Arten der Beschädigungen. Da gibt es den schon üblichen Vandalismus wie Glasscherben auf dem Schulhof. Weil der Hausmeister die Scherben jeden Morgen beseitigt, gibt es keine Gefährdungen für die Schulkinder, versichert Dreier. Hinzu kommen eingeworfene Fensterscheiben. An manchen ist noch deutlich zu sehen, dass wahrscheinlich ein Stein den Schaden verursacht hat. Steine liegen dort nicht einfach herum, Täter müssen sie schon mitbringen. Manchmal liegt der Stein auch noch vor dem Fenster. Einbruch in Spielgerätehaus Im Fokus der Randalierer scheint die Fensterfront der großen Sporthalle zu sein, die zum Spielplatz gewandt ist. Zwölf der 32 Scheiben sind kaputt und notdürftig mit Holz verdeckt. Die Innenfenster der Mehrfachverglasung sind dabei nicht zerstört worden, es sind keine Splitter in der Turnhalle gelandet. Der Schulbetrieb ist nicht beeinträchtigt. Zudem ist schon dreimal ins Spielgerätehaus eingebrochen worden. Die Täter müssen das Vorhängeschloss gezielt mit einem Bolzenschneider geknackt haben. Mindestens ein Fahrzeug wurde dabei entwendet. Jetzt ist die Tür mit einem Schließzylinder gesichert. Dass auch so etwas keine vollkommene Sicherheit vor Diebstahl geben kann, beweist ein Einbruch in die große Sporthalle. In diesem Fall muss der oder müssen die Täter Zugang zu einem Schlüssel gehabt haben. Neben der Schule nutzen auch Vereine die Halle. Gestohlen wurden Bälle und Jonglagematerial. Täter scheinen noch jung zu sein In solchen Fällen ermittelt die Kriminalpolizei. Die Polizei hat seit Mai zehn Fälle von Sachbeschädigungen oder Einbrüchen an den Schulen registriert, sagt Polizeisprecherin Katharina Felsch. Dabei sei relativ viel kaputt gegangen. Für die Reparatur werde wohl ein fünfstelliger Betrag aufgewendet werden müssen. Die Verwaltung schätzt einen niedrigen fünfstelligen Betrag, die Polizei einen hohen. Die Scheiben sollen bis zum Herbst ausgetauscht werden, sagt Tanja Mader-Guhr. Aufträge seien erteilt. Kreisweit sticht SHS mit der Anzahl an Sachbeschädigungen in diesem Jahr heraus, sagt die Polizei. Man könne durchaus von einer Serie sprechen. Für sehr wahrscheinlich halten es die Ermittler, dass derselbe Täterkreis für die überwiegenden Taten verantwortlich ist. Und die Täter scheinen überwiegend jung zu sein. Bei einem Tatverdächtigen, der am 5. August ein Fenster an der Pollhansschule eingeschlagen hat, handelt es sich um ein noch nicht strafmündiges Kind unter 14 Jahre. Es gibt keine rechtlichen Konsequenzen, häufig wird in solchen Fällen aber das Jugendamt eingeschaltet, um die familiären Hintergründe zu beleuchten. Betretungsverbot für einige Kinder und Jugendliche Die erhöhte Präsenz von Mitarbeitern des Ordnungsamtes, des Sicherheitsdienstes und der Polizei – auch in zivil – habe laut Stadtverwaltung dazu geführt, dass der Vandalismus abgenommen habe. Zudem hat eine Handvoll Kinder und Jugendlicher ein Betretungsverbot der Anlagen erhalten. In der Politik ist bereits über eine Videoüberwachung öffentlicher Plätze gesprochen worden. Ein Prüfantrag an die Verwaltung ist nicht gestellt worden, deshalb wird diese Überlegung derzeit nicht weitergeführt. Üblicherweise halten sich auch weniger Kinder und Jugendliche nachmittags und abends auf den Spiel- und Schulplätzen auf, wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen geringer. Lesen Sie auch: Ordnungsamt-Mitarbeiter im Kreis Gütersloh attackiert – Videoüberwachung gefordert Die Polizei rät Anwohnern, die 110 zu wählen, wenn sie verdächtige Geräusche hören oder ungewöhnliche Dinge passieren. Es gehe nicht darum, Jugendliche generell zu verscheuchen, sondern Täter ausfindig zu machen.

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