Das Gesicht hinter Karnevals-Maskottchen Stuki in SHS

Schloß Holte-Stukenbrock. &bdquo;Ich bin zwar ein Kind der Stadt, eigentlich aber ein richtiges Land-Ei", sagt Manuela Brock-Schniedermann über sich selbst. Eine Woche nach ihrer Geburt zog sie in das Haus auf dem Hof Brock-Stallmann, der seit mehr als 130 Jahren im Familienbesitz ist. Der ursprüngliche Stallmannsche Hof stammt sogar aus dem Jahr 1659. Doch die alten Gebäude brannten ab. &bdquo;Deshalb gibt es hier auch keine historischen Gebäude mehr", erzählt die 52-Jährige. Ihr Vater hielt Kühe, Schweine und Hühner. Als er in Rente ging, schaffte er sich Schafe an. Manuela Brock-Schniedermann und ihr Mann Rolf führten die Schafhaltung nach seinem Tod fort, hielten zudem ein paar Schweine und vermarkteten die Wurstprodukte auf Pollhans und dem Weihnachtsmarkt direkt. &bdquo;Das war eine kleine Nische", erzählt Manuela Brock-Schniedermann. Im Jahr 2013 stiegen sie und ihr Mann auf reine Grünlandbewirtschaftung um, seit Juli 2019 betreiben sie auf dem Hof eine kleine Pferdepension. "Wie ein Sechser im Lotto" Neben ihrem Mann, der Interesse an der Landwirtschaft hatte, sei nach dem Besuch der damals noch relativ neuen Realschule die Stelle als Beamtin im mittleren Dienst bei der Stadt Bielefeld direkt im Anschluss &bdquo;wie ein Sechser im Lotto gewesen", sagt Manuela Brock-Schniedermann. 1984 war das, sieben Jahren später folgte der Aufstieg in den gehobenen Dienst als Diplom-Verwaltungswirtin. Seit die mittlerweile 14-jährige Tochter die Kita besuchte, arbeitete ihre Mutter in Teilzeit. &bdquo;Derzeit bin ich zwei Tage im Büro und einen Tag im Homeoffice", beschreibt sie die Gegebenheiten während der Corona-Zeit. Die Landwirtschaft und ihre Arbeit, &bdquo;das ist eine ideale Kombination", betont die gebürtige Stukenbrockerin. Karneval in diesem Jahr digital Im Wohnzimmer hängen noch die bunten Girlanden von Silvester, als online mit Freunden gefeiert wurde. &bdquo;Die habe ich gleich hängenlassen für Karneval", sagt Manuela Brock-Schniedermann. Normalerweise wäre sie am 11. 11. als lebendiges Karnevalsmaskottchen Stuki live aus ihrer Kiste gesprungen. In Corona-Zeiten tat sie es digital. Fröhlich hätte Stuki in der jecken Zeit gefeiert. Geht diesmal aber nicht. Aber es gibt da einen Hoffnungsschimmer. Zu viel will Manuela Brock-Schniedermann nicht verraten, &bdquo;aber da wird sicher auch was digital laufen". Ihre eigene Karnevalsbegeisterung hat die 52-Jährige von ihrer Mutter Margarete Brock übernommen. Aus Bielefeld-Schildesche kam die &bdquo;und war ganz jeck". Drei Tage lang wurde Karneval in der katholischen Kirchengemeinde gefeiert. &bdquo;Mit dem geschmückten Käfer sind wir durch die Nachbarschaft gekurvt", erinnert sich die Tochter. &bdquo;Die Kostüme wurden selbst genäht, damit bin ich groß geworden." Erster Auftritt hinter verschlossenen Türen Sie selbst kam über die Tanzgruppe des FC Stukenbrock zum Stukenbrocker Karneval. &bdquo;Marlis Brink, die große Dame des Karneval, fragte an, ob wir nicht eine Karnevalsfunkengruppe bilden wollen." Die Tänzerinnen wollten. Gleich 1991 mit dem Golfkrieg fiel der Straßenkarneval jedoch aus. &bdquo;Unser erster Auftritt war bei Westhoff auf dem Saal hinter verschlossenen Türen", erzählt Manuela Brock-Schniedermann vom einmaligen Erlebnis und dem großen Zuspruch, der folgte. Mitte der 90er Jahre übernahm sie die Gruppe &bdquo;Let’s fetz". Karnevalshahn Stuki wurde 1993 erfunden – eine Stoffpuppe aus einem alten Frotteehemd geformt. 2001 mutierte das Maskottchen zur Lebensgröße. Seither schlüpft Manuela Brock-Schniedermann in das bunte Kostüm. Ihr erster Sprung aus der ebenfalls deutlich gewachsenen Kiste war der Beginn des &bdquo;Kehraus" im Gasthof &bdquo;Zur Post" im Jahr 1994. Silvia Westhoff, ebenfalls untrennbar mit dem Stukenbrocker Karneval verbunden, war es, die kurzerhand den Saal klarmachte. &bdquo;Sofort kamen 100 Leute und danach immer mehr", erzählt Manuela Brock-Schniedermann. In den vergangenen Jahren waren die Zahlen wieder rückläufig. Aktiv im Schützenwesen Manuela Brock-Schniedermann ist neben dem Karneval mit dem Schützenwesen verbunden. Vor zehn Jahren hat sie im Spielmannszug von St. Achatius Stukenbrock-Senne mit dem Trommeln begonnen und die musikalische Seite im Spielmannszug St. Johannes Stukenbrock weiter ausgelebt. &bdquo;Jung und Alt spielen dort zusammen – eine tolle Gemeinschaft", lobt Manuela Brock-Schniedermann. Zusammen mit ihrem Mann Rolf Schniedermann ist sie 2012 das Königspaar in Stukenbrock-Senne gewesen. &bdquo;Eine spontane Entscheidung", verrät sie und erzählt vom Telefonat mit ihrem Chef, dem sie nach dem Königsschuss mitteilte, dass sie kurzfristig Urlaub benötige &bdquo;wegen wichtiger gesellschaftlicher Verpflichtungen".

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