Schloß Holte-Stukenbrock (nw). Das Naturschatz-Rätsel der vergangenen Woche war schon etwas kniffliger. Das Foto zeigte eine Wiese auf dem weitläufigen Gelände des Grafen von Schlieffen. Naturparkführer Otmar Lüke kennt sich dort aus, wie man seiner Beschreibung entnehmen kann:
Es gibt sie noch, unentdeckte Biotope, markante Baumgruppen, sandige Wege auf uralten Dünen, Grenzsteine, die viel erzählen können, Sumpfgebiete und Standorte alter Fischteiche, die heute an Auwaldgebiete erinnern. Entlang der alten B68 zwischen Stukenbrock und Dalbke sind sie zu finden, rechts und links der Straße, mal näher, mal weiter entfernt.

Mit einer Wanderkarte oder dem Stadtplan von Schloß Holte-Stukenbrock lassen sich viele Schätze entdecken. Am Schlieffenhof beginnt ein Weg Richtung Teutoburger Wald. Man findet die Brunnenanlagen der Stadtwerke Bielefeld, stößt auf hohe Sanddünen, den Rosenteich und viele Hektar Fichtenforst. Am Rosenteich kann man im Frühjahr dem Konzert der Frösche lauschen, gegenüber dem Teich liegt ein großes Feuchtgebiet.
Im Mittelalter ein bedeutender Hof
Nahe der Schlieffenbrücke über die A33, die letzte Brücke vor der Anschlussstelle SHS, steht eine Gruppe alter Eichen, ein Naturdenkmal. Dort hat vor vielen Jahren der Welschenmeyerhof gestanden, im Mittelalter ein bedeutender Hof. Auf der gegenüberliegenden Seite eine Pferdekoppel mit kleinen Unterständen. Das Foto der vergangenen Woche zeigt die Koppel mit einigen Pferden. Etwas weiter ein alter Findling an einer Wegkreuzung, kurz vorher überquert man den Landerbach.
Von der alten Gaststätte „Kreuzkrug“ aus wandert man entlang der Straße auf dem Rad- und Fußweg Richtung Oerlinghausen. In der ersten Kurve sieht man rechts den alten Brockhof, er gilt als Ursprungsort aller Broks, Brocks und Brockmänner. Wer links dem Weg in den Wald folgt, überquert sie den schmalen Dalbker Bach, der dort ganz gerade verläuft, und stößt dann auf der linken Seite auf ein Feuchtgebiet, einen kleinen Auwald. Dort steht im Frühjahr das Wasser sehr hoch, und unter den Buchen finden sich Märzenbecher und andere Frühblüher. Folgt man dem Weg, steht auf der rechten Seite ein altes Forsthaus. Am Querweg dann links abbiegen und man kommt zur Dalbker Straße, überquert diese und steht vor dem Dalbker Teich. Dieser wurde künstlich angelegt als Wasserreservoir für die Dalbker Papierfabrik. Linker Hand vom Teich schlängelt sich der Menkhauser Bach Richtung Westen. Er ist mit dem Teich verbunden und hat früher die Wasserräder der Papierfabrik angetrieben.
Von Stukenbrock aus wandert man entlang der Flugplatzstraße Richtung Oerlinghausen, nach Ende der Bebauung nimmt man einen der ersten Waldwege links, und schon befindet man sich im Grenzgebiet zwischen dem Fürstentum Lippe und dem Fürstbistum Paderborn. Dort stößt der Wanderer auf alte Grenzsteine mit der Lippischen Rose und dem Paderborner Kreuz.
Ein kleines Abenteuer
Es gibt viel zu entdecken in den Wäldern links und rechts der alten B68. Man kann sich vielleicht verlaufen, aber nicht verirren. Als Orientierung dienen die A33, die alte B68, die Flugplatzstraße in Stukenbrock und die Oerlinghauser Straße ab „Kreuzkrug“ Richtung Oerlinghausen. Ebenso die Dalbker Straße in Lipperreihe. Vielleicht ist es ja ein Abenteuer, unbekannte Wald- und Feldwege zu erwandern.