CDU will die absolute Mehrheit behalten

Schloß Holte-Stukenbrock. Bürgermeister Hubert Erichlandwehr will den CDU-Mitgliedern &bdquo;Lust auf Zukunft" machen. Unter dieses Motto hat er seine Bewerbungsrede in der Mitgliederversammlung gestellt. Bekanntlich bewirbt sich der amtierende Bürgermeister für eine weitere Amtszeit, es wäre seine fünfte. Das Vertrauen seiner Parteigenossen hat er schon mal. Und auch die Wahlkreiskandidaten erhalten durchweg Zustimmung. Dennoch ist der Partei Nervosität anzumerken. Offensichtlich beschäftigt das Chaos um die Landtagswahl in Thüringen und den Bundesvorsitz die Mitglieder von der Führungsetage bis in die Basis hinein. Drei Beispiele aus der Mitgliederversammlung: Der Stadtverbandsvorsitzender Klaus Dirks greift in seiner Begrüßung eine Aussage des Grünen Bürgermeisterkandidaten Philipp Ashton auf, der sinngemäß gesagt hat, etwas bewegen und nicht nur die letzten fünf Jahre herum kriegen zu wollen. Vor ein paar Monaten wäre so eine Spitze eines Mitbewerbers vielleicht einfach an der CDU abgeprallt. Jetzt kanzelt Klaus Dirks die Aussage scharf ab. Sie sei &bdquo;kein verzeihbarer Ausrutscher" und &bdquo;mieser, politischer Stil". Hayk wirft Tigges "Eiertanz" vor Kreisverbandsvorsitzender Raphael Tigges, der großmütterlicherseits aus Liemke stammt, findet, dass die Welt &bdquo;schriller" geworden ist und sucht Mitschuldige für das Wahl-Debakel in Thüringen. Er bezeichnet das Verhalten seiner Parteifreunde bei der Wahl des Ministerpräsidenten zwar als Fehler. Das Chaos habe aber Bodo Ramelow (Die Linke) selbst begonnen, indem er sich ohne Mehrheit im Rücken zur Wahl gestellt hat. Und als CDU-Ratsherr Christian Hayk darum bittet, dass die anwesenden Mitglieder ein Stimmungsbild zur Wahl des künftigen Bundesvorsitzenden abgeben könnten, weicht Raphael Tigges aus. Er wolle nicht immer über Personen reden, und empfiehlt Klaus Dirks, nicht darüber abstimmen zu lassen. Dirks hat eine Stunde zuvor noch gesagt, dass Politik – gerade vor Ort – von Personen gemacht und getragen werde. Tigges sagt, dass ein Stimmungsbild Sache des Kreisparteitags sei, der die sieben Delegierten aus dem Kreis Gütersloh zu wählen habe. Hayk bezeichnet das als &bdquo;Eiertanz". Doch bei der Abfrage, wer im Saal denn überhaupt für ein Stimmungsbild sei, melden sich nur ein paar Befürworter. Gewohnt souverän tritt Bürgermeister Hubert Erichlandwehr auf. Er erhält auch viel Lob von den Rednern. Klaus Dirks bezeichnet seine Politik als unaufgeregt, fundiert, solide. Mit ihm als Zugpferd könne das Wahlziel, die absolute Mehrheit zu verteidigen, gelingen. Dieses Ziel sei angesichts der Gesamtlage ambitioniert, aber erreichbar. Landrat Sven-Georg Adenauer bezeichnet Erichlandwehr als &bdquo;einen der besten Bürgermeister im Kreis Gütersloh". Überhaupt gebe es zu viele Miesepeter, die vieles schlecht redeten. Das will Hubert Erichlandwehr schaffen Den Punkt greift Hubert Erichlandwehr in seiner Rede auf. &bdquo;Nicht alles schlechtreden, sondern einfach mal machen. Mit konkreten Ideen." Und wie seine Ideen aussehen, verpackt er in einem fiktionalen Rückblick aus der Sicht des Jahres 2025 oder 2030 auf seine Amtszeit: Der Gewerbepark Senne floriert, am Kreuzkrug existiert ein Kohlendioxid neutrales Gewerbegebiet, neue Wohngebiete mit Sozialwohnungen sind entstanden, alle Schulen haben W-Lan, Gymnasium und Gesamtschule kooperieren, jeder dritte Gesamtschüler macht Abitur, Radfahrer bleiben auf den Radwegen, die Sennebahn hat zwei neue Haltepunkte, Elektrobusse fahren, die Ärzteversorgung ist stabil, die Stadtteile haben zentrale Treffpunkte und die Bürger erledigen 80 Prozent ihrer Rathausangelegenheiten online. &bdquo;Ich brenne nach wie vor für die Menschen und die Stadt", sagt er. Für seine Sicht der Zukunft gibt es stehenden, rhythmischen Applaus und bei der anschließenden Wahl 96 Prozent der Stimmen. &bdquo;Ein gutes Ergebnis", kommentiert Hubert Erichlandwehr diesen &bdquo;Vertrauensvorschuss". 81 der mehr als 400 CDU-Mitglieder sind im Autohaus Fiekens anwesend. Aussichtsreicher Platz für JU-Mitglied Reibungslos geht auch die Besetzung der 16 Wahlkreise vonstatten. Fast alle aktuellen Ratsherren und -damen treten wieder an. Allein Hans Schäfer scheidet aus dem Stadtrat aus, will aber noch – zusammen mit Klaus Dirks – in den Kreistag gewählt werden. Schäfers Wahlkreis übernimmt Unternehmer Michael Brechmann, der 2014 über die Reserveliste in den Rat gerückt ist. Auf der gibt es diesmal eine kleine Überraschung. Denn auf dem aussichtsreichen Platz 17, der vor sechs Jahren für den Einzug in den Rat ausreichte, steht der Student Markus Schulz. &bdquo;Es war klar, dass jemand aus der Jungen Union an der Position stehen soll", sagt er. Dass die Wahl auf ihn gefallen ist, hat er erst am Abend erfahren.

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