Ärger um den Weihnachtsmarkt auf dem Holter Kirchplatz

Schloß Holte-Stukenbrock. Die Bilanz des Weihnachtsmarktes auf dem Holter Kirchplatz fällt in einem Punkt ernüchternd aus. Nicht was die Besucher angeht, die sich am Freitagabend und am Samstag nicht vom schlechten Wetter abhalten ließen und am Sonntag in so großer Zahl kamen, dass ein Durchkommen nur schwierig möglich war. Auch die Betreiber der Stände waren zufrieden, wie Wolfgang Gerbig, Vorsitzender der Ortsgemeinschaft Schloß Holte als Veranstalter, auf Nachfrage der NW versicherte: &bdquo;Selbst die Kunsthandwerker waren mit ihrem Geschäft zufrieden, wenn man bedenkt, dass die Besucher bei Regen nicht unbedingt an diesen Ständen stehenbleiben.“ Selbst von den Anwohnern, in vielen Städten ein großes Hemmnis, kamen keinerlei Beschwerden. Damit könnte die Fortführung des Weihnachtsmarktes, dessen Organisation die Ortsgemeinschaft nach dem Rückzug des Männergesangvereins als Veranstalter übernommen hat, als Erfolgsgeschichte angesehen werden, zumal der gesamte Vorstand der Ortsgemeinschaft und die Helfer aus diesem Verein, die Organisation ehrenamtlich machen. Die Ortsgemeinschaft verdient also am Weihnachtsmarkt keinen Cent. Genau das aber wurde ihr vorgeworfen, sagt Wolfgang Gerbig. &bdquo;Das ist absurd. Wissen die Leute nicht, was ehrenamtliche Arbeit bedeutet?“ Geschäftsleute üben Kritik Dennoch gibt es Unstimmigkeiten. Apothekerin Stefanie Ruwe stört es beispielsweise, dass die Zufahrt zum Platz bereits am Mittwoch vergangener Woche gesperrt worden war. Und auch, dass die Buden so vor ihr Geschäft gestellt worden waren, dass die Einsicht auf das Geschäft von der Straße her nicht möglich war. &bdquo;Zum einen zahlen wir auch Gewerbesteuer, zum anderen unterstützen wir auch den Weihnachtsmarkt. Da könnte man von Seiten des Veranstalters etwas mehr Rücksicht üben.“ Ähnlich argumentiert Peter Dierich von Copy&More. Es habe nur einen schmalen Gang zu seinem Geschäft gegeben. &bdquo;Die Leute konnten gar nicht sehen, dass wir geöffnet hatten“, sagt er und hofft, dass im nächsten Jahr mehr Platz gelassen wird. »Bei Problemen miteinander reden« Frank Fortkord vom Reformhaus hat mit dem Weihnachtsmarkt keine Probleme. &bdquo;Es ist doch toll, dass so etwas hier auf dem Platz stattfindet. Und schließlich geht es auch nur um eineinhalb Tage“, sagt er. Jahrelang stand – noch unter dem alten Veranstalter – der Toilettenwagen direkt vor seinem Geschäft. &bdquo;Da habe ich mich zwar beschwert, geändert hat sich aber nichts. Erst jetzt, mit der Ortsgemeinschaft als Veranstalter, wurde der Toilettenwagen an einem anderen Platz abgestellt – es ist also alles gut.“ Christine Kitke von der Boutique &bdquo;La Crina“ sieht ebenfalls keinen Grund, sich zu beklagen. &bdquo;Im vergangenen Jahr bin ich komplett zugestellt worden, aber ich habe dann mit einem Vertreter der Ortsgemeinschaft gesprochen und in diesem Jahr ist alles super gelaufen.“ Lautstark hat sich Schloss-Café-Betreiber Bernhard Büser am Donnerstagabend beschwert, als ihm ein Zelt vor die Fensterfront gestellt wurde. Die gesamte Aussicht aus dem Café sei ihm verstellt worden, sagt er im Gespräch mit der NW. Er macht seine Verärgerung deutlich, will aber einige Äußerungen nicht in der Zeitung lesen. Da habe er eine Welle gemacht, nennt er es. Seinen Gästen will er einen freien Blick auf das Weihnachtsmarktgeschehen bieten und vielleicht wieder selbst Lichterketten aufhängen. Das habe er auch in der Vergangenheit gemacht. Er betont, dass er gegen den Weihnachtsmarkt selbst keine Einwände habe. &bdquo;Der bereichert das Zentrum.“ Einer Aussprache mit der Ortsgemeinschaft will er sich nicht verweigern. Die Anordnung der Stände hat die Ortsgemeinschaft in diesem Jahr geändert und als Rundweg gestaltet. Der kam bei den Besuchern gut an. Die Planung hat der Veranstalter dem Ordnungsamt vorgelegt. Die Behörde hatte auch keine Beanstandungen. Erst beim Aufbau sei kritisiert worden, dass der Plan nicht mit Maßen versehen war. Dazu Ordnungsamtsleiter Egon Henkenjohann: &bdquo;Auch bei anderen Veranstaltungen gibt es keine Pläne mit Bemaßungen.“ Baurechtliche Genehmigungen seien bei der Größe der Buden nicht notwendig. Egon Henkenjohann fasst zusammen: &bdquo;Man kann es nicht jedem Recht machen. Bei Problemen muss man miteinander reden.“

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