Schloß Holte-Stukenbrock

Orgeln und Singen – das doppelte Glück in SHS

25. Drehorgelfestival mit 40 Spielern bietet im Safariland Musik zum Mitmachen

Mitmachen: Stefan Stefaniak (v.l.) hilft abwechselnd seinen Kindern Théo (5) und Emilie (7) beim Drehen der Orgel von Günther und Agnes Sickenberg, die viel Freude verbreiten beim 25. Drehorgelfestival im Safariland. | © Sibylle Kemna

28.07.2019 | 28.07.2019, 18:08

Schloß Holte- Stukenbrock. Drehorgeln zum Anfassen und Ausprobieren und Drehorgelmusik von Walzer bis Rock genossen am Wochenende Tausende von Besuchern des Safarilands in Stukenbrock-Senne. Sie ließen sich zuweilen auch mitreißen zum Singen und Tanzen beim 25. Drehorgelfestival. Jedoch hat das Interesse nachgelassen, bedauert Organisator Ferdi Bischoff.

Strahlend blauer Himmel und schöne Klänge aus 40 „Leierkästen“ – das war ein Jubiläum, das sich sehen lassen konnte. Vor 25 Jahren hatte Fritz Wurms das „Drehorgelorchester Duisburg“ in Bielefeld erlebt und beschlossen, ein Festival damit zu machen.

„Beim ersten Mal waren es sogar 50 Drehorgelspieler“, berichtet Bischoff. „Die Drehorgelszene stirbt so ein bisschen aus“, bedauert er. Die Zahl der Spieler pendelte sich zuletzt bei 25 bis 30 ein. Zum Jubiläum sollten es noch einmal mehr sein, hatte Fritz Wurm noch beschlossen, und so waren es diesmal 40.

"Fritz Wurms fehlt uns sehr"

„Fritz Wurms fehlt uns sehr, er war die Seele des Festivals“, sagt Günther Sickenberg, der noch eine Drehorgel mit Walztechnik hat. Er lässt die Besucher ran. Während Papa Stefan Stefaniak seinen Kindern Emilie (7) und Théo (5) beim Drehen hilft, verteilt Sickenberg gut gelaunt Texte an Passanten. „Wir lassen die Leute orgeln und singen – das ist das doppelte Glück“, sagt der Leierkastenmann aus Dülmen.

Bei den Drehorgeln aus Duisburg wird der Wind für die Musik mit elektrischen Impulsen in die richtigen Pfeifen gelenkt. Gedreht wird trotzdem noch – der Blasebalg braucht immer genug Luft. „Man muss den Rhythmus halten und das geht ordentlich in die Arme“, meint Jan Symanzik (18) lachend, der seine Freundin Chantal Kischke (18) mitgebracht hat, die es liebt, „mit so vielen netten Leuten Musik zu machen.“

Gisela und Josefa Lechners Orgeln sind richtige Hingucker, denn hier drehen sich in Karussells Pferde aus Plastik, auf denen kleine Puppen als Fahrgäste „reiten“. Im vergangenen Jahr hatte Josef Lechner die erste selbstgebaute „Karusselldrehorgel“ präsentiert – jetzt hatte er seiner Frau auch eine gebaut. Nicht nur die Kinder verfolgen gebannt das Auf und Ab der Puppen und Pferde zur Drehorgelmusik. Bei den Drehorgeln der Lechners gibt es übrigens beides: Walze und Elektronik – zum Umstellen. „Aber wir spielen meist mit elektronischer Steuerung, das ist leichter und man hat keine Schlepperei mit den Rollen.“