Polizeiwache in SHS hat eine neue Leiterin

Schloß Holte-Stukenbrock. Die Arbeit in einer Polizeiwache, das sei ihr Ding, das habe sie schon früh gemerkt. Ziemlich schnell nach ihrem Einstieg in die Berufswelt Polizei sogar. Nach ihrer Ausbildung und dem Studium an der Fachhochschule Bielefeld hatte Saskia Corinth ihre erste Stelle an der Wache Schloß Holte-Stukenbrock. Und jetzt ist sie hier die Chefin. Zusammen mit ihrem Stellvertreter Tido Perret stellt sie sich noch einmal offiziell vor, spricht über sich, über ihre Vorstellungen von einem guten Polizeidienst, erzählt, was sie sich vorgenommen hat. Und hört zuerst viele lobende Worte. Von Landrat Sven-Georg Adenauer zum Beispiel. Ihr Lebenslauf dokumentiere bereits &bdquo;viel Erfahrung" und viele Qualifikationen. Er sei sich sicher, dass sie &bdquo;einen guten Job" machen werde. Der Freund und Helder der Bürger 40 Jahre alt ist sie, war mit einer vierjährigen Zwischenstation in der Hauptwache in Gütersloh immer auf der Wache an der Bahnhofstraße. &bdquo;Die Wache hier ist ein Teil von mir." Direkt nach der Ausbildung, im Alter von 21 Jahren, war sie hierher gekommen. Hat damals schon mit Ulrich Fahle zusammengearbeitet, der auch noch in der Wache ist. Er gehört zu den Kollegen, von denen sie lernte, mit denen sie auf Streife gefahren ist, die – wie sie sagt – &bdquo;das Bild der Polizei prägen". Verlässlich, ordentlich, immer ansprechbar, ein Freund und Helfer für die Bürger. Das ist auch ihr Anspruch an sich selbst als Polizistin. Denen, die sich nicht an Gesetz und Regeln halten, will sie wohl auch freundlich und respektvoll, in letzter Instanz aber konsequent entgegentreten. Und wenn nötig, auch sehr konsequent. &bdquo;Man hat eine gewisse Erwartung an die Polizei", sagt Saskia Corinth. Zu recht, wie sie meint. Vorbild will sie sein, diesen Erwartungen entsprechen, auch als Chefin gegenüber ihrem Team. Insgesamt 20 Polizisten arbeiten auf der Wache, sechs Frauen sind dabei, es gibt zwei Teilzeitstellen. Plus ihre eigene. Sie hat auf 30 Stunden reduziert, ein Teilzeitmodell in der Führungsebene und dann noch bei der Polizei. Klingt selten, ist es auch, aber nicht mehr so besonders, weil auch bei der Polizei mittlerweile Teilzeitmodelle gefragt sind. Zum Beispiel, wenn Polizisten-Ehepaare Eltern werden, dann reduziere auch schon mal der Mann die Stunden, um für die Familie da sein zu können. Anteil der Frauen steigt langsam Teilzeit, weibliche Führungskräfte – das sind neben der Qualifikationen der neuen Leiterin der Polizeiwache auch Themen an diesem Tag. Gleichstellungsbeauftragte Ursula Rutschkowski und der Leitende Polizeidirektor Christoph Ingenohl erklären, dass es bei der Polizei zwar immer noch deutlich mehr Männer gibt, der Anteil der Frauen aber langsam steige. Für Positionen in der mittleren Führungsebenen aber bewerben sie sich eher selten. Ein Erklärungsversuch. Oft stünden innerhalb der klassischen Polizistenlaufbahn solche Führungspositionen in einer Phase an, in der Frauen eine Familie gründen und dann doch eher zu Hause bleiben. &bdquo;Leider fühlen sich auch zu wenig Frauen dazu berufen", sagt Ingenohl, &bdquo;sich als Wachdienstleiter oder Stellvertreter zu bewerben". Obwohl es für die Polizei insgesamt gut sei, wenn Frauen mehr Verantwortung übernehmen, ihre Zahl auch in der Führungsebene steigt. Saskia Corinth hat auch Familie, hatte neben dem Polizeidienst noch ein Sozialpädagogikstudium absolviert und kann einige Trophäen im Schwimmen bei Polizei-Europameisterschaften vorweisen. Sie und ihr Stellvertreter Tido Perret, der die Wache jüngst kommissarisch geleitet hatte, werden ihre Dienste so abstimmen, &bdquo;dass immer einer von uns da ist". Zwischen Pollhans und Karneval Als sie im &bdquo;Dienstgruppenchat" die Info weitergegeben hat, dass ihre Bewerbung auf die Nachfolge von Wachleiter Markus Wolff erfolgreich war, &bdquo;wurde das sehr positiv aufgenommen". Markus Wolff habe noch &bdquo;für gute Arbeitsbedingungen" gesorgt, die Wache ist unter seiner Leitung umgebaut worden. &bdquo;Ich sehe es als meine Aufgabe an, dass es so bleibt." Und das mit den Schloß Holte-Stukenbrocker Besonderheiten Pollhans und Karneval, das ist der gebürtigen Lipperin auch recht. &bdquo;Karneval mag ich", sagt sie, &bdquo;aber nur hier."

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