Bekannter Musikstar spielt einziges OWL-Konzert im Kreis Gütersloh

Herr Poisel, Sie haben in den vergangenen Jahren Architektur studiert. Dieses Jahr wollten sie fertig werden; darf man schon gratulieren? Philipp Poisel: Die Bachelor-Arbeit habe ich schon abgegeben. Jetzt hatte ich noch eine letzte Mathe-Prüfung, die ich ewig hinausgezögert habe. (lacht) Aber wenn ich die bestehe, dann habe ich es geschafft. Dann haben Sie bald also den Bachelor in der Tasche. Folgt dann noch das Master-Studium? Als ich jetzt so in den letzten Zügen lag, hat es auf einmal auch richtig angefangen, Spaß zu machen. (lacht) Da habe ich schon öfter drüber nachgedacht, noch weiterzumachen. Aber andere Dinge wie Social Media habe ich deshalb in den vergangenen Jahren etwas schleifen lassen. Da muss ich einiges nachholen. Nageln Sie mich da mal nicht fest, aber es könnte schon sein, dass ich vielleicht noch mal an die Uni gehe. Warum ausgerechnet Architektur? Ich bin ausgebildeter Grafikdesigner, zeichne total gerne und setze mich viel mit visuellen Sachen auseinander. Ich habe meine Bühnenbilder zum Beispiel bislang immer selbst gemacht. Also eine gewisse Affinität ist da - und da lag Architektur irgendwie auf der Hand. Wie würde denn Ihr Traumhaus aussehen, wenn Sie es jetzt designen könnten? Boah - das ist schwer. Ich hätte gerne ganz viel Garten drumherum. Ich würde lieber ein kleines Haus nehmen und dafür mehr Abstand zu den Nachbarn. Vielleicht wäre auch ein Tiny House etwas für mich. Aber ich würde mir auf jeden Fall trotz Studium noch einen professionellen Architekten dazu holen. Sicher ist sicher. Könnten Sie sich vorstellen, ganz mit der Musik aufzuhören, um sich voll auf das Thema Architektur zu stürzen? Es dauert viel lange, wirklich Architekt zu werden. Ich weiß gar nicht, ob es die Chance wirklich gäbe? Das würden meine Fans, glaube ich, auch gar nicht zulassen. (lacht) Also, nein. Das wird nicht passieren. Wurden Sie denn in der Uni oft angesprochen oder waren Sie da eher inkognito unterwegs? Ich muss zugeben, dass ich eher einer von den Langzeitstudenten geworden bin, weil ich halt zwischendurch wegen der Konzerte immer wieder Pausen eingelegt habe. Entsprechend sind die Menschen, mit denen ich jetzt zum Schluss studiert habe, meist noch zu jung, um mich direkt zu erkennen. Sie kennen vielleicht einen Song von mir - aber das war es meistens. Am Anfang war das etwas anders; aber da habe ich versucht, so gut es geht undercover durchzukommen. (lacht) Für mich galten dort die gleichen Regeln, wie für alle anderen auch. Ich habe das nicht nur zum Spaß gemacht, sondern sehr ernst genommen. Jetzt geht es bald wieder auf Tour. Das erste Konzert der Advents-Tour spielen Sie am 20. November hier bei uns im Kreis Gütersloh in Rietberg. Das wird wirklich krass. So eine lange Tour-Strecke hatte ich noch nie. Ich bin schon im Oktober zwei Wochen mit Band und einem Mini-Orchester unterwegs. Ab November sind wir dann zu dritt &bdquo;on the road“, das wird gemütlich, aber auch anstrengend, weil wir viel mehr selbst aufbauen müssen. Gibt es irgendwelche Rituale, die Sie vor Konzerten unbedingt einhalten wollen? Jeder von uns ist heute immer noch mega nervös, sodass irgendwie keiner einen Kopf für viel Schnickschnack hat. Jedem ist eine halbe Stunde vor dem Auftritt etwas anderes wichtig; ich brauche immer viel Zeit für mich und bin eigentlich nicht ansprechbar. Kurz vorher nehmen wir uns dann aber alle noch mal in den Arm, schreien irgendeinen Quatsch raus und dann geht es los. Gibt es einen Künstler, mit dem Sie gerne mal zusammen auf der Bühne stehen würden? Das hat über die Jahre immer wieder gewechselt. Ich habe ja mal mit der Rapperin Juju zusammen gearbeitet, das war eine echt coole Energie. Absolutes Mega-Highlight wäre für mich aber natürlich Herbert Grönemeyer, keine Frage. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Philipp Poisel (@philipp.poisel) Gibt es sonst irgendwas, was Sie gerne mal machen würden, sich bislang aber nicht getraut haben? Ich war noch nie in Asien. Das wäre ein Traum. Aber ich habe totale Flugangst. Deshalb wird das schwierig. Oder Urlaub auf einer ganz weit abgelegenen Insel – das wäre auch toll. Was entgegnen Sie Kritikern, die sagen, dass Ihre Musik zu seicht oder kitschig ist? Ehrlich gesagt habe ich gar nicht den Anspruch, alle anzusprechen. Also vermutlich würde ich gar nicht darauf eingehen. Auf welches Talent abseits von Musik und Architektur sind Sie besonders stolz? Naja, also ich mache schon die zwei Sachen, weil das das Einzige ist, was ich irgendwie richtig gut kann. (lacht) Aber ansonsten koche ich noch gerne, zum Beispiel mache ich gerne frische Salate mit ausgefallenen Dressings Früchten, Nüssen, Halloumi und Co. Ich liebe es, neue Variationen auszuprobieren. Mit wem schreiben Sie am häufigsten bei Whatsapp? Ich habe kein Whatsapp. (zuckt mit den Schultern) Ich habe ein altes Nokia-Handy. Ich habe i-Message auf meinem Tablet. Aber mit wem ich da am meisten schreibe? Das ist eine gemeine Frage. (lacht) Die ist zu privat.

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