Neues Baugebiet im Kreis Gütersloh sorgt für mächtig Ärger

Rietberg. Etwa 25 Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie fünf Sechsfamilienhäuser entlang der Straße Im Busche sollen in dem Neubaugebiet &bdquo;Mastholte Nord“ zwischen den Straßen In der Rieke, Im Busche und dem Autohaus Glasemacher an der Rietberger Straße entwickelt werden. Den Plänen nach, die in Kürze erneut öffentlich ausgelegt werden, wird die Straße Im Busche abgebunden und die verkehrliche Erschließung über die Riekstraße sowie einen Teilabschnitt der Straße In der Rieke abgewickelt. Etliche Anwohner sind jedoch dagegen, das Plangebiet von der Zufahrt Im Busche – eine direkte Verbindung zur Rietberger Straße, der Hauptstraße im Dorf – abzuschneiden und künftig ausschließlich über die dafür aus ihrer Sicht zu schmale Riekstraße an Grundschule und Kindergarten sowie Sportplatz und Turnhalle vorbei zu erschließen, heißt es in einer von 63 Betroffenen unterzeichneten Stellungnahme. Die Anlieger befürchten Gefahren für ihre Kinder auf dem Schul- und Kindergartenweg. &bdquo;Die Riekstraße ist nach einem Verkehrsgutachten in der Lage, die zu erwartenden zusätzlichen Verkehre aufzunehmen. Es sind keine Beeinflussungen durch andere Verkehrsteilnehmende zu erwarten“, so das Abwägungsergebnis der Stadt. Eine Abbindung der Straße Im Busche sei somit möglich, weil sie nicht als zusätzliche Erschließungsstraße benötigt werde und die vorhandenen als auch den zu erwartenden Neuverkehr über die Riekstraße ins übergeordnete Straßennetz eingeleitet werden könne. Lesen Sie auch: Fast 2.800 Menschen stoppen geplanten Neubau mitten in der Innenstadt 180 Autos am Tag - die Stadt Rietberg sieht kein Problem &bdquo;Durch das neue Baugebiet sind in der Riekstraße maximal 85 Fahrzeuge in der Spitzenstunde zu erwarten. Das sind 180 Pkw am Tag. Das ist ohne Probleme verträglich“, teilte Rüdiger Ropinski, Leiter der städtischen Abteilung für Stadtentwicklung, jüngst im zuständigen Fachausschuss mit. Und: &bdquo;Der Regionalplan weist über den Planbereich hinaus langfristig weitere Flächen als allgemeine Siedlungsflächen aus.“ Der beschlossene Bebauungsplan &bdquo;Niggemeier“ auf der anderen Seite der Rietberger Straße sehe mittel- bis langfristig im Kreuzungsbereich Alte Landstraße/Haselhorst einen Kreisverkehr vor, mit einer neuen, 8,5 Meter breiten Straße, die auch das Baugebiet In der Rieke erschließe. Damit werde der Wirtschaftsweg Im Busche überflüssig. Ein weiterer Anwohner hatte darauf hingewiesen, dass der Entwässerungsgraben im Planbereich in den vergangenen Jahren bei starken Regenfällen immer häufiger an seine Kapazitätsgrenze gekommen sei. Durch zusätzliche Gebäude und versiegelte Flächen sei ein verstärktes Übertreten des Wasserstandes zu befürchten. Aus seiner Sicht sind die beiden offengelegten Flächen zur Entwässerung im Neubaugebiet in Verbindung mit dem neuen Regenrückhaltebecken nicht ausreichend. Laut Stadt wurde das neue Regenrückhaltebecken so ausgelegt, dass es auch das Niederschlagswasser aus dem neuen Baugebiet zurückhalte. Baulich sei es so ausgebaut, dass wenn die Haselhorst II (als Vorfluter) an ihre Grenzen komme, zusätzliche Wassermassen aufgenommen werden könnten. Ergänzend dazu würden in dem Neubaugebiet Verrohrungen offengelegt und Flutwege geschaffen. Dies bedeute weitere Retentionsvolumina (Stauraum), die bei der Berechnung des Regenrückhaltebeckens nicht angesetzt worden seien. Zu wenig Vorbereitung auf Starkregen? &bdquo;Um Starkregenereignisse abzuführen sind weder Kanäle noch Vorfluter ausreichend ausgebaut. Ein Ausbau aller Vorfluter kann nicht zielführend sein“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Zum einen sei es finanziell nicht realisierbar, zum anderen würden bei einem Starkregen massive Wassermassen in kurzer Zeit in den Vorflutern zusammenkommen, die an tiefer liegenden Stellen übertreten und zu massiveren Schäden führen würden. &bdquo;Würden wir den 15 Meter breiten Gewässerstreifen, wie von einigen Anwohnern gewünscht, um einige Meter reduzieren, hätten wir einen geradlinigen Gewässerverlauf, der nicht dem natürlichen Verlauf eines Gewässers entspricht“, erläuterte Bauamtsleiter Matthias Setter. Außerdem habe dieses Gewässer seitliche Zuflüsse und sei kein einfacher Graben, der hin und wieder durch Niederschlagswasser geflutet werde. Die vorgesehene Breite sowie ein zusätzlicher fünf Meter breiter Grünstreifen am Rand gewähre dem Gewässer eine ökologische Wertigkeit. &bdquo;Wir müssen die Siedlung als Schwammstadt denken und wollen verhindern, dass das Wasser bei Starkregen in die Keller läuft“, weiß Setter auch als Stadtbrandmeister, wovon er spricht. &bdquo;Wir hatten in dieser Hinsicht im Stadtgebiet bereits etliche Feuerwehreinsätze und Schäden zu beklagen. Dem müssen wir Rechnung tragen.“

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