Abrissbagger machen auf diesem Firmengelände jetzt kurzen Prozess

Rietberg. Am früheren Stammsitz der Heinrich Kuper GmbH an der Heinrich-Kuper-Straße in Rietberg rollt der Abrissbagger. &bdquo;Ein Teil der Hallen wird abgebrochen. Stattdessen soll dort eine neue Bürofläche geschaffen und vermietet werden", teilt das Maschinenbauunternehmen auf Nachfrage der NW mit. Die künftigen Mieter werden noch nicht verraten. Auch die Frage, was aus der benachbarten Villa Kuper wird, die der Caritasverband Gütersloh als Begegnungsort mit Warenkorb und Kleiderladen angemietet hat, bleibt unbeantwortet. &bdquo;Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen", heißt es aus dem Hause Kuper. Im Zuge der vor zwei Jahren erfolgten Restrukturierung hat das Unternehmen seine Aktivitäten am neuen Hauptsitz an der Industriestraße im Industriegebiet an der B 64 gebündelt. Lediglich die Produktion der im eigenen Labor entwickelten Leimfäden für alle Furnierarten befindet sich weiter an der Heinrich-Kuper-Straße. Lesen Sie auch: Arbeitsplätze in Gefahr? Maschinenbaufirma Kuper stellt Isolvenzantrag "Im nächsten Jahr wollen wir weiter wachsen" &bdquo;Trotz der Pandemie blicken wir optimistisch in die Zukunft. Unsere selbst gesteckten Ziele sind erreicht. Im nächsten Jahr wollen wir weiter wachsen", sagt ein Sprecher und verweist auf die jüngste Hausmesse und vielen interessierten Kunden aus Deutschland und ganz Europa. Das Unternehmen Kuper empfiehlt sich als international agierenden Technologieführer in der Furnier- und Holzbearbeitung und Spezialist für Verpackungstechnik sowie als innovatives Maschinenbauunternehmen, das Maschinen und Anlagen für die Industrie und das Handwerk entwickelt, produziert und vertreibt. Geschäftsführer ist Gerd Meurer. Rückblick: Am 1. August 2019 hat der Maschinen- und Anlagenhersteller, der bis dahin 250 Mitarbeiter an vier Standorten beschäftigte, beim Amtsgericht Bielefeld Insolvenz angemeldet. Dass das Unternehmen in den zehn Jahren zuvor 36,1 Millionen Euro Verlust geschrieben hat, obwohl einst sehr viel Geld da war – Firmengründer Hans-Heinrich Kuper hatte sein nicht unerhebliches Privatvermögen kurz vor seinem Tod 2016 in die Unternehmenskasse eingezahlt, um den Fortbestand seines Lebenswerks dauerhaft zu sichern – erklärte der Hamburger Insolvenzverwalter Per Hendrik Heerma unter anderem damit, dass es nicht gelungen sei, den Kostenapparat durch die laufenden Umsätze zu decken. Trennung von Geschäftsbereichen Außerdem stimmten aus Sicht des Sanierers Zuschnitt und Anzahl der Geschäftsfelder von Kuper nicht mehr mit den aktuellen Marktanforderungen überein. Heerma nahm Kontakt mit möglichen Interessenten und Investoren auf, um das Unternehmen in neue Hände zu geben. Nach einer von ihm eingeleiteten Rückbesinnung auf die ursprüngliche Expertise von Kuper in der Furnier-, Sperrholz- und Massivholzbearbeitung und einer Trennung von unprofitablen, risikoreichen oder mit einer hohen Kapitalbindung behafteten Geschäftsbereichen hat letztlich der alleinige Gesellschafter Heinrich Stefan Kuper – er ist der Adoptivsohn des Firmengründers – das durchsanierte Unternehmen im Dezember 2019 zurück gekauft und in die Heinrich Kuper GmbH überführt – mit nur noch 162 Beschäftigten. 109 Mitarbeiter entlassen Inzwischen hat sich die Mitarbeiterzahl noch einmal auf gut 150 reduziert. Bereits im Zuge der ersten Neuausrichtung im Jahr 2013 hatte die 1933 gegründete Firma alle Geschäftsfelder auf den Prüfstand gestellt und 109 Mitarbeiter entlassen. Schon vor mehr als vier Jahren hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass es den Standort an der Heinrich-Kuper-Straße aufgeben und die 5.000 Quadratmeter umfassenden Fertigungshallen auf der einen sowie die 2.000 Quadratmeter großen Betriebsgebäude auf der anderen Seite der Straße vermieten will. &bdquo;Mit den Mieteinnahmen wollen wir die geplanten Erweiterungen der Fertigungshallen und des Bürogebäudes an der Industriestraße finanzieren", erklärte der damalige Geschäftsführer Jürgen Kürlemann. &bdquo;Diese Maßnahme war bis zur Insolvenz aber nicht umgesetzt", so Heerma im November 2019.

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