Neuer Hofladen im Kreis Gütersloh eröffnet: Das ist das besondere Konzept

Rheda-Wiedenbrück. Christoph Sandhäger ist Landwirt aus Überzeugung. Schon als Kind war für ihn klar, dass er diesen Beruf ausüben möchte. Zusammen mit seinem Vater Bruno bewirtschaftet der 28-Jährige heute den Hof an der Straße Geweckenhorst 8 außerhalb von St. Vit - so wie schon viele Generationen vor ihnen. Nun wurde ein Hofladen eröffnet, in dem eigene Produkte verkauft werden. Der Hof hat sich der Sauenhaltung angenommen. Sandhäger ist staatlich geprüfter Agrarbetriebswirt und gerade dabei, langsam, aber kontinuierlich die Prozesse der vergangenen Jahrzehnte umzustellen. Denn &bdquo;Landwirtschaft hat sich verändert“, sagt er. &bdquo;Tierwohl ist uns wichtig. Deshalb achten wir auf kurze Transportwege, auf gutes Futter und auf eine hohe Tiergesundheit.“ Aber die schwankenden Preise, mit denen Landwirte zu kämpfen haben, seien wie Achterbahnfahrten. Mal sei der Erlös gut, mal sei es zu wenig und nur selten passe er. Landwirt hat Probleme, einen Kredit zu bekommen Der 28-Jährige möchte gerne die Ställe umbauen, damit die Sauen und ihre Ferkel &bdquo;es noch besser haben“. Kredite zu bekommen sei für den Landwirt aber schwierig, weil der Erlös nicht kontinuierlich hoch genug sei, um das Darlehen sicher bedienen zu können. Nun geht der junge Landwirt einen anderen Weg. Er hat bereits einen ersten Stall gebaut, in dem er die Mastschweine auf Stroh hält. Die Ställe sind offen, sodass die Tiere immer viel Licht und Luft haben. Außerdem haben sie einen Außenauslauf und damit viel Bewegungsfreiheit. Für eine besondere Fleischqualität kreuzt Sandhäger die Rassen Duroc und Iberico ein. &bdquo;Sie haben eine besonders intensive Fleischmarmorierung, wodurch das Fleisch zart und aromatisch ist“, erklärt er. Die Mastschweine werden deutlich älter und damit das Fleisch geschmackvoller. Im Angebot: Wurstwaren, wie man sie von früher kennt Dieses Fleisch verkauft Familie Sandhäher nun im eigenen Hofladen. Mit dem Erlös möchte der junge Landwirt dauerhaft gerne dem Umbau der Sauenställe finanzieren. Der Laden ist in einem schönen Holzhaus, in dem es vielfältige Produkte der eigenen Schweine gibt. Dazu gehören verschiedene Wurstwaren, so wie man sie noch von früher kennt. Im Angebot sind Leber-, Fleisch-, Mett- und Blutwurst sowie verschiedene Bratwürste. In der Tiefkühlung sind Schweinefilet, Tomahawk-Steaks, Leberkäse zum Backen, panierte Schnitzel, Grillfleisch, Braten und mehr zu finden. Der 28-Jährige arbeitet mit dem Metzger Schmalhorst-Westhoff in Westerwiehe zusammen. Der junge Fleischer hat ebenso wie der Landwirt den Kopf voller Ideen. Lesen Sie auch: Überraschender Wechsel: Hofladen im Kreis Gütersloh hat eine neue Inhaberin Vor einigen Monaten hat Sandhäger einen Lehrgang zum Fleisch-Sommelier in Augsburg absolviert und dabei viel über die Weiterverarbeitung des Fleisches gelernt. Das brachte ihn auf die Idee, etwa die Grillsoße &bdquo;Bacan Jam“ auf Speckbasis zu kreieren. Die möchte er zur Grillsaison im Hofladen anbieten. Auch Kartoffeln, Eier und Walnüsse im Sortiment Beim Aufbau des Holzhauses bekam der Landwirt viel Hilfe von seiner Familie, den Hofmitarbeitern und befreundeten Landwirten. Jeder brachte sich mit seinen Fähigkeiten ein und im Nu war der knapp 20 Quadratmeter große Laden fertig. Eingerichtet mit modernen Kühlgeräten und Klimaanlage soll es der Kundschaft Spaß machen, dort einzukaufen. Neben Fleisch und Wurstwaren gibt es Kartoffeln und Eier vom benachbarten Landwirt Philipp Mettenborg. Auch mit dem St. Viter Hof Engemann arbeitet Sandhäger eng zusammen. Von dort kommt das Rindfleisch in seinem Hofladen. Und Walnüsse liefert eine befreundete Landwirtin zu. Denn die 70 Walnussbäume, die Sandhäger vor rund zwei Jahren gepflanzt hat, bringen noch keine Früchte hervor, sondern erst in etwa acht Jahren. Gepflanzt hatte er sie nach dem Agroforst-Prinzip. Das ist eine landwirtschaftliche Fläche, auf der Bäume und Sträucher mit Ackerkulturen kombiniert werden. Bezahlung auf Vertrauensbasis Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Hof Sandhäger (@hof_sandhaeger) Die Walnuss sei vielseitig einsetzbar, auch in Walnusssalami, in Brot oder als Öl. &bdquo;Die Walnuss ist ein gelungener Partner zu unserem Fleisch vom St. Viter Landschwein und wir freuen uns auf das erste Treffen auf dem Teller“, sagt der 28-Jährige. Von 6 bis 22 Uhr ist der Hofladen geöffnet - auch am Wochenende. Bei der Bezahlung vertraut der 28-Jährige der Kundschaft. Die zahlt per Pay Pal oder mit EC-Karte. Bargeldzahlung ist nicht möglich. Das erspare ihm viel Büroarbeit und das tägliche Zählen der Kasseneingänge.

Meistgelesen