Bratwurst beim Bundespräsidenten: Besondere Aufgabe für 28-Jährigen aus Kreis Gütersloh

Rheda-Wiedenbrück. Purer Zufall, ein bisschen Glück, aber auch die Bereitschaft, sich zu engagieren, führen dazu, dass der Junglandwirt Christoph Sandhäger am 12. September beim großen Ehrenamtstag am Berliner Schloss Bellevue sowie am Tag drauf beim Bürgerfest des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier als einer von insgesamt 40 Caterern dabei ist. Der 28-jährige, staatlich geprüfte Agrarbetriebswirt wird mit 2.200 Bratwürsten aus dem ostwestfälischen St. Vit in die Bundeshauptstadt reisen. Dort wird er seine Würste den Besuchern im Brötchen anbieten. Mit seinem Bürgerfest würdigt der Bundespräsident das ehrenamtliche Engagement in Deutschland und wirbt zugleich für den freiwilligen zivilgesellschaftlichen Einsatz. Am Freitag, wenn 4.000 geladene Ehrenamtliche mit ihrer Begleitung erwartet werden, wird Sandhäger rund 800 schmackhafte Würstchen aus eigener Herstellung anbieten. Ein Team, das aus seinen Geschwistern und Freunden besteht, wird ihn unterstützen. Der St. Viter spendiert die Würstchen. Geld verdiene er damit nicht, sondern präsentiere vielmehr sein Produkt. Präsentation des Produkts als ein kleines Abenteuer Für Samstag plant der Junglandwirt rund 1.400 Bratwürste ein. Dann lädt Bundespräsident Walter Steinmeier mit dem Bürgerfest zu einem Tag des offenen Schlosses unter dem Motto &bdquo;Ehrensache – Ich bin dabei“ ein. Dafür kann sich jeder, der Interesse hat, online ein Ticket reservieren. An diesem Tag wird Sandhäger seine Grillwurst verkaufen. Die Brötchen bekommt er von einem Brotsommelier, der sie frisch vor Ort backt. Für Sandhäger und sein Team ist die Fahrt nach Berlin und die Präsentation seines Produktes auf einem so großen Fest ein kleines Abenteuer. Übernachten wird er bei Bekannten, die mal ein paar Tage auf seinem Hof gearbeitet haben und in der Bundeshauptstadt leben. &bdquo;Dabei sein, dieses Erlebnis mit einer Gruppe zu teilen“ – das sind die Beweggründe, warum der 28-Jährige binnen weniger Tage seine Zusage gegeben hat. Der junge Landwirt erzählt auch, wie es überhaupt dazu kam, dass er im Garten von Schloss Bellevue grillen wird. Sandhäger ist ehrenamtlich beim Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Darum fährt er seit einigen Jahren mit zur Grünen Woche. Das ist die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau in Berlin. Caterer beim Ehrenamtsfest im Schloss Bellevue wurde er durch Zufall Dort übernimmt der St. Viter Standdienste und informiert die Besuche über die Arbeit der Landwirte und vermittelt seine Begeisterung für seinen Beruf. Dabei lernte er eine Familie aus Berlin kennen. Tochter Johanna erzählte, gerne Agrarwissenschaften studieren zu wollen. Sandhäger riet ihr, zunächst ein Praktikum bei einem Landwirt zu absolvieren. Denn der Beruf sei sehr praxisorientiert, so könne sie erste Erfahrungen sammeln. Lange Zeit später bekam der 28-Jährige eine Mail von Johanna. Sie fragte, ob sie auf seinem Hof in St. Vit in den Osterferien ein Praktikum machen könne, 500 Kilometer von zu Hause entfernt. Sandhäger sagte zu und Johanna arbeitete eine Woche bei ihm mit. Als ihre Eltern sie abholten, erzählten das Paar bei einer gemütlichen Kaffeerunde im Garten, dass es im Schloss Bellevue arbeiten würde. Sie fragten den Landwirt, ob er nicht Lust habe, als Caterer beim Ehrenamtsfest dabei zu sein, zumal sie sich von seinen schmackhaften Produkten persönlich überzeugt hatten. Schaut Frank-Walter Steinmeier an seinem Stand vorbei? Ein paar Tage hat der St. Viter überlegt. Und dann zugesagt, weil er viele begeisterte Mitstreiter hat. Für seine Abwesenheit vom Hof hat er alles organisiert, denn dort geht die Arbeit weiter, auch wenn es ein Wochenende ist. Nach Berlin reist Sandhäger mit Auto, Kühlanhänger, Würstchen, Grill, Kasse, Kartenlesegerät und einer riesigen Portion Respekt vor dem, was ihn da erwartet. Als CDU-Kandidat für die Kommunalwahl ist der 28-Jährige auch gespannt, ob sich im Garten von Schloss Bellevue die Gelegenheit zu politischen Gesprächen ergibt. Und natürlich würde er sich freuen, wenn der Bundespräsident an seinem Stand vorbeischauen würde. Versuchen würde Steinmeier das immer, hat sich der Junglandwirt erzählen lassen. &bdquo;Johanna aus Berlin will uns auch unterstützen und das freut mich sehr, zumal sie sich dort auskennt, wo für uns ja alles neu ist“, sagt Sandhäger voller Vorfreude.

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