Wohnungen und Boarding-Haus: Das sind die Pläne für Güterbahnhof im Kreis Gütersloh

Rheda-Wiedenbrück. Ein Hochschulinstitut und Studentenwohnungen mit Gleisanschluss – geht es nach den Vorstellungen eines privaten Investors, könnte diese Vision eines Tages auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Rheda Wirklichkeit werden. Unter dem Arbeitstitel &bdquo;Studentisches Wohnen“ hat der Architekt Frank Hurlbrink den Mitgliedern des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung einen Plan für die Entwicklung dieser bislang gewerblich genutzten Fläche präsentiert. Eigentümer des Geländes ist Orhan Savci, ein Unternehmer aus dem Catering-Bereich. Rheda-Wiedenbrücker kennen ihn als Betreiber der Gastronomie im Domhof. Savci hatte das brachliegende, 13.850 Quadratmeter große Gelände des Güterbahnhofs im Jahr 2018 nach einer Insolvenz des Vorbesitzers erworben. In der Zwischenzeit hat der neue Eigentümer ein vorhandenes Gebäude, das früher als Güterumschlagstelle diente, renoviert. Savci selbst betreibt dort jetzt eine Catering-Küche. Weitere Räumlichkeiten sind vermietet. Im Gespräch mit der &bdquo;NW“ hatte der Eigentümer Anfang 2023 von seinen Plänen berichtet, das Areal &bdquo;optisch und funktionell aufzuwerten“ und im Bahnhofsumfeld etwa nach dem Vorbild &bdquo;Ringlokschuppen“ in Bielefeld ein Freizeitangebot für junge Leute zu schaffen. Mischgebiet aus Gewerbe und Wohnen ist geplant Die jetzt renovierte Güterhalle sollte für Veranstaltungen genutzt werden. Eine andere Idee war, auf dem stillgelegten Gleis Richtung Wiedenbrück Güterwaggons abzustellen und diese Interessenten für verschiedene Nutzungen zur Verfügung zu stellen. Mit seinen ersten Plänen für die Entwicklung des Geländes war der Investor bei den Stadtplanern auf wenig Gegenliebe gestoßen. Der zuständige Ausschuss hatte daraufhin entschieden, fachliche Expertise bei einer landeseigenen Entwicklungsgesellschaft einzuholen. Dies sollte im Jahr 2023 geschehen. Aufgrund personeller Engpässe in der Stadtverwaltung war es dazu jedoch nicht gekommen. Lesen Sie auch: Exklusive Einblicke in Villa am Gütersloher Stadtpark – neue Appartements zum Mieten Stattdessen legte Investor Savci jetzt durch seinen Architekten Frank Hurlbrink nachgebesserte Pläne vor, welche die Forderungen der Stadt nach gesunden Wohn- und Arbeitsverhältnissen an dieser Stelle erfüllen sollen. Wie Hurlbrink den Ausschussmitgliedern erläuterte, ist an ein Mischgebiet aus Gewerbe und Wohnen gedacht. So soll der Verkehrslärm vermieden werden Der Plan sieht die Errichtung von drei zweigeschossigen Häusern mit 26 Wohneinheiten zwischen 47 und 95 Quadratmetern und einer Gesamtwohnfläche von 1.700 Quadratmetern sowie den Bau eines sogenannten Boarding-Hauses für kurzzeitiges Wohnen vor. Die Rede war von &bdquo;kleinen Wohnungen mit hoher Qualität“. In der Vorlage finden sich zahlreiche Punkte, die Forderungen nach Ökologie und Wirtschaftlichkeit erfüllen. Verkehrslärm durch die in nächster Nähe vorbeirauschenden Züge etwa soll durch separate Abstell- und Haustechnikräume und die Verlagerung von Nebenräumen in Richtung Gleise weitgehend eliminiert werden. Schwingungsdämpfer für die Holzrahmen-Konstruktion sollen Erschütterungen durch den Bahnbetrieb auffangen. Lesen Sie auch: Mutmaßlicher IS-Kämpfer am Hauptbahnhof in Gütersloh festgenommen Für die Verwaltung ist ein Bauleitplanverfahren der beste Weg, um die Fläche verträglich und geordnet zu entwickeln. Nach einstimmigem Beschluss des Fachausschusses soll die Entwicklung des Areals jetzt unabhängig vom Landesprogramm vorangetrieben werden. Schon jetzt einen Zeithorizont dafür zu nennen, nannte Stadtplaner Claas Wilke &bdquo;nicht seriös“. Hochschulinstitut oder Gründerzentrum sollen sich ansiedeln Sollte für das Projekt eine Baugenehmigung erteilt werden, will der Investor regionale Hochschulen und Unternehmen als mögliche Nutzer gewinnen. Gedacht ist etwa an die Ansiedlung eines Gründerzentrums oder eines Hochschulinstituts. Auch wenn die Vision vom Hochschulstandort Rheda-Wiedenbrück nicht Wirklichkeit werden sollte, bleibe studentisches Wohnen ein Thema für den Planer. Frank Hurlbrink: &bdquo;Mit dem Zug ist man schließlich schnell in Hamm oder Bielefeld.“

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