Bürgermeister im Kreis Gütersloh in Sorge – jetzt soll mehr Sicherheitspersonal helfen

Rheda-Wiedenbrück. In der Diskussion um die mögliche Errichtung einer zentralen Flüchtlingsunterkunft in Rheda-Wiedenbrück mit bis zu 450 Bewohnern spielt das Thema gefühlte und tatsächliche Sicherheit in der Bürgerschaft eine ganz entscheidende Rolle. Im Zuge des politischen Meinungsaustausches hatten die Fraktionen in mehreren Anträgen mehr Personal in unterschiedlichen Varianten gefordert, um diesem Sicherheitsbedürfnis Gehör zu verschaffen. Dass die Stadtverwaltung jetzt eine personelle Erhöhung des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) von derzeit drei auf acht Vollzeitstellen vorschlägt, stehe jedoch nicht in direktem Zusammenhang mit der Zentralen Unterbringungseinheit (ZUE) für Geflüchtete, betonte Bürgermeister Theo Mettenborg in einem Mediengespräch. &bdquo;Wir sehen die Sorgen der Bürger und wir wollen handeln – auch wenn die Aufstockung des Ordnungspersonals vielleicht zwei oder drei Monate in Anspruch nimmt“, sagte Mettenborg. Er sei viel im Stadtgebiet unterwegs und habe festgestellt, dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger unter den Vorfällen der vergangenen Monate gelitten habe. &bdquo;Vor allem die Entwicklung in Rheda bereitet mir persönlich große Sorgen“, sagte Mettenborg. Lesen Sie auch: Sorge vor großer Flüchtlingsunterkunft im Kreis Gütersloh: Steigt die Kriminalität? Vandalismus an bekanntem Hotel-Restaurant Reuter In der jüngeren Vergangenheit hatte es mehrfach Berichte über Schlägereien, Sachbeschädigungen und andere Vorkommnisse gegeben. Erst kürzlich sei es zu Vandalismus an der Fassade des Hotels-Restaurant Reuter gekommen, berichtete Mettenborg. Aber auch in Wiedenbrück seien beispielsweise die von Frühjahr bis Herbst im öffentlichen Straßenbild aufgestellten &bdquo;Alltagsmenschen“ immer wieder Ziel von Zerstörungswut. &bdquo;Wenn uns die Bürger sagen, dass sie sich in ihrer Heimatstadt nicht mehr wohl fühlen, dann müssen wir das sehr ernst nehmen“, so der Bürgermeister. Zuletzt war der Kommunale Ordnungsdienst nach Aussage von Mettenborg personell etwas ausgedünnt. Der Grund: Eine der drei Stellen konnte nicht besetzt werden. &bdquo;Mit nur zwei Kräften sind die Möglichkeiten natürlich eingeschränkt“, sagte der 53-Jährige. Unterwegs auf Volksfesten oder im Flora-Park Der KOD war vor Jahren auf Beschluss der Politik eingerichtet worden. Seitdem sind (bis zu) drei vom Ordnungsamt zusätzlich beschäftige Mitarbeiter tagsüber, nachts und am Wochenende vor allem in den Stadtzentren, aber auch im Flora-Park oder bei Volksfesten unterwegs und zeigen hier Präsenz. Auch für Falschparker oder Maßnahmen zur Kriminalitätsprävention sind die KOD-Kräfte zuständig. Doch es ist Besserung in Sicht. Die vakante Stelle ist inzwischen wieder neu besetzt. &bdquo;Und weil wir vielversprechende Bewerbungen erhalten haben“, so die städtische Beigeordnete Ina Epkenhans-Behr, in deren Geschäftsbereich auch der Fachbereich Sicherheit und Ordnung fällt, habe sich die Verwaltung entschlossen, einen weiteren, vierten Ordnungsdienst-Mitarbeiter einzustellen – befristet für ein Jahr, um der politischen Entscheidung über eine Aufstockung der KOD-Stellenzahl nicht vorzugreifen. Ordnungsdienst auf acht Personen ausbauen? Den Vorschlag, den Ordnungsdienst dauerhaft auf acht Personen auszubauen, will das Rathaus dem Hauptausschuss zur politischen Beratung vorlegen. In diesem Gremium deutet sich eine Mehrheit pro Verwaltungsvorschlag an. Denn: Mehrere Fraktionen hatten vor kurzem Anträge gestellt, die in diese Richtung gehen. So hatten FWG und Freie Linke in ihren Eingaben genau das gefordert, was die Stadt jetzt plant. Während die SPD-Fraktion die Einstellung zusätzlicher Streetworker gefordert hatte, sprach sich die Move-Fraktion für eine Ermittlungskommission aus Kriminalpolizei, Bundespolizei, Staatsanwaltschaft, Amtsgericht und Ausländerbehörde mit dem Namen &bdquo;EK Prio“ aus und brachte hierbei das Vorbild Soest ins Spiel, wo es bereits seit längerem eine ZUE gibt. Dort habe die &bdquo;EK Prio“, so Move, zu einem &bdquo;durchschlagenden Erfolg in der Kriminalitätsbekämpfung“ gesorgt. All diese Vorschläge sind wie gesagt vor dem Hintergrund einer möglichen Errichtung eines Containerdorfes für Flüchtlinge zu sehen. Die Grünen hatten bereits im Frühjahr einen Sachstandsbericht zum KOD gefordert, und auch die CDU hatte auf eine Erhöhung des KOD-Personalschlüssels gedrängt. Auch ohne Flüchtlingsunterkunft gebe es viele Aufgaben für einen vergrößerten Kommunalen Ordnungsdienst, betonte indes Theo Metenborg. Und: &bdquo;Unser Ansatz ist, dass der Ordnungsdienst präventiv arbeitet. Wir sind sehr sicher, dass der KOD mit mehr Personal für greifbare Verbesserungen sorgt.“

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