30-Jähriger gesteht Mord an seiner Ex-Freundin aus dem Kreis Gütersloh vor Gericht

Oldenburg/Vechta. &bdquo;Ich habe meine Freundin umgebracht.“ Diese fünf Worte hallen nach. Zu hören sind sie auf einem Tonmitschnitt des Notrufs, den ein 30-Jähriger aus Vechta am 25. Juni bei der Polizei abgesetzt hatte. Am Dienstag hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder vor dem Landgericht Oldenburg begonnen. Dort wiederholt er sein Geständnis.Dem Mann wird vorgeworfen, seine zum Zeitpunkt ihres Todes 23 Jahre alte Ex-Freundin, die aus Rheda-Wiedenbrück stammt, mit 98 Messerstichen getötet zu haben. In der Anklage heißt es, der Mann habe den Mord &bdquo;heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen“ begangen. Der Grund dafür sei gewesen, dass sich die junge Frau endgültig von ihm getrennt habe und er geahnt haben soll, dass sie eine Beziehung zu einem anderen Mann eingegangen sei.Auf der Anklagebank sitzt ein schmächtiger Mann mit dunklen Haaren und Brille. Er befindet sich seit Ende Juni in Untersuchungshaft. Ihm gegenüber als Nebenkläger sitzen die Mutter und die Schwester seines mutmaßlichen Opfers. Im Zuschauerraum haben viele Freunde und Bekannte der Getöteten Platz genommen. Vorsitzender der Schwurgerichtskammer am Landgericht ist der erfahrene Richter Sebastian Bührmann. Was beschrieben wird, ist für die Anwesenden schwer verdaulich. Angeklagter schildert die Tat In seiner Einlassung spricht der Angeklagte, der lange mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte, von dem Treffen mit seiner Ex-Freundin am Tattag. Was eigentlich ein klärendes Gespräch hätte werden sollen, habe sich zu einem Streit entwickelt. Als das spätere Opfer die Wohnung verlassen wollte, habe er sie aufgehalten. Seine Ex-Freundin soll ihm daraufhin erklärt haben, dass sie nicht mehr mit ihm zusammenkommen werde. Daraufhin sei der Angeklagte, der am Tattag viel Alkohol konsumiert habe, wütend geworden.Als die Frau die Wohnung erneut verlassen wollte, habe der 30-Jährige sich vor ihr aufgebaut und sie mit einem Messer bedroht, das auf dem Schreibtisch lag. Seine Ex-Freundin sei panisch und laut geworden, deshalb habe er ihr den Mund zugehalten. Die 23-Jährige habe dem Beschuldigten daraufhin in die Hand gebissen und an ihm vorbeigehen wollen. &bdquo;Dann habe ich plötzlich zugestochen. Sie hat die Hände hochgehalten, um sich zu schützen und ist dann auf dem Boden zusammengesackt“, sagt der 30-Jährige. Getrennt hatte sich das Opfer bereits im Juli 2022 von dem Angeklagten. Doch bestand weiterhin Kontakt zwischen den Ex-Partnern. Zwölf Zentimeter lange Klinge als mutmaßliche Tatwaffe Die mutmaßliche Tatwaffe mit einer zwölf Zentimeter langen Klinge bezeichnet Richter Bührmann als &bdquo;Kampfmesser mit beträchtlichen Ausmaßen“. Der Angeklagte behaupte, er habe das Messer zum Öffnen von Paketen verwendet. Mit welcher Brutalität vorgegangen worden ist, lässt sich aus Aussagen des Gerichtsmediziners und einer Polizistin der Tatortgruppe schließen. Neben zwei großen und letztlich tödlichen Stichverletzungen am Oberkörper war der Körper des Opfers mit 96 weiteren Stich- und Schnittverletzungen übersät. Minutenlang muss auf die 23-Jährige eingestochen worden sein. Während der Ausführungen zu den brutalen Handlungen versteckt der Angeklagte sein Gesicht in den Händen, mehrere Personen verließen den Gerichtssaal.Nach Ansicht des Gerichtsmediziners wurde die Frau zunächst mit Stichen in die Vorderseite so schwer verletzt, dass sie starb. Alles weise darauf hin, dass das Opfer danach umgedreht wurde und weitere Stiche in den Rücken folgten. &bdquo;Wie bei einem ,Overkill sind diese Stiche reihenweise durchgeführt worden“, so der Gerichtsmediziner. Eine Matratze, auf der das Opfer gefunden wurde und das rote Kleid, welches die 23-Jährige trug, waren blutdurchtränkt. Der Beschuldigte hatte später Rosenblätter auf dem Leichnam abgelegt. Nach dem Tod seiner Ex-Freundin habe sich der Mann mit Rauchgas vergiften wollen. Als er scheiterte, rief er bei der Polizei an.Der Prozess vor dem Landgericht Oldenburg wird am 2. Januar fortgesetzt.

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