Krankmeldungen häufen sich - Rettungsdienst im Kreis Gütersloh gehen Mitarbeiter aus

Rheda-Wiedenbrück. Nach dem mehrheitlichen Ratsbeschluss, dass Rheda-Wiedenbrück die Trägerschaft des Rettungsdienstes an den Kreis Gütersloh übertragen soll, macht sich Unsicherheit über die Sicherheit in der Stadt breit. Von vielen Krankmeldungen der hauptamtlich Beschäftigten im Rettungsdienst ist die Rede, über nicht besetzte Rettungswagen wird gesprochen. Move, CDU und FDP hatten zuletzt im Rat beantragt, die Trägerschaft des Rettungsdienstes &bdquo;dort anzusiedeln, wo sie hingehört: auf Kreisebene“, so Martin Hünten, Move. Der Antrag wurde gegen die Stimmen von SPD, Offener Liste, FWG und gegen das Votum von Bürgermeister Theo Mettenborg, CDU, angenommen. Befriedet werden soll so das lange angespannte Verhältnis zwischen ehren- und hauptamtlichen Feuerwehrleuten. Lösungsvorschläge sollte ein Gutachter erarbeiten. Aktuell kündigen Mitarbeitende der Wache, weil sie nicht im 24-Stunden-Modell arbeiten. Verbleibende Beschäftigte sind überlastet, weil sie personelle Engpässe ausgleichen müssen. Ehrenamtliche sind gegen den 24-Stunden-Dienst, weil sie fürchten, dann an weniger Einsätzen teilnehmen zu können. 14 Krankmeldungen in der Rettungswache &bdquo;Der Krankenstand an der Feuer- und Rettungswache ist zur Zeit sehr hoch – es liegen 14 Krankmeldungen vor“, antwortet Stadtsprecher Martin Pollklas auf die Frage, ob sich die Entscheidung des Rates auf den Rettungsdienst auswirkt, wie viele Krankmeldungen es im Nachgang der Sitzung am Montagabend gegeben habe. Die vielen Ausfälle haben Folgen für die Besetzung der Rettungs- und Krankenwagen. Am Dienstag konnte nur das Notarzteinsatzfahrzeug mit Personal des Kreises Gütersloh besetzt werden. &bdquo;Die im Rettungsdienstbedarfsplan vorgesehenen drei Rettungswagen und zwei Krankentransportwagen waren nicht vollumfänglich besetzt“, so Pollklas. Tagsüber hätten in Rheda-Wiedenbrück zwei Rettungs- und ein Krankentransportwagen gefehlt. In der Nacht zu Mittwoch habe der Kreis am Rettungswachen-Standort Rietberg einen zusätzlichen Rettungswagen in den Dienst genommen. Ein Rettungswagen konnte eineinhalb Tage nicht mit Rheda-Wiedenbrücker Mitarbeitenden besetzt werden, sagt dazu Jan Focken, Kreissprecher. Einen Wagen hätten Beschäftigte des Kreises übernommen, &bdquo;ab heute hilft die Stadt Gütersloh aus“, sagte er am Mittwoch. Damit seien in Rheda-Wiedenbrück die zwei Rettungswagen, die rund um die Uhr bereitstünden, sowie einer, der tagsüber dazukommt, einsatzbereit. Dass der Kreis und die Stadt Gütersloh aushelfen, &bdquo;ist aber nichts Neues angesichts der personell dünnen Decke in Rheda-Wiedenbrück“, so Focken. Erneut wird mit dem Deutschen Roten Kreuz kooperiert In der Feuer- und Rettungswache am Nordring seien aktuell 38 Personen im Einsatzdienst, sagt Pollklas. Auszubildende, Leute im Bundesfreiwilligendienst und der Tagesdienst (Führungsstellen und Brandschutzdienststelle) seien nicht mitgezählt. 20 der Beschäftigten sind als feuerwehrtechnische Beamte und Beamtinnen im Rettungsdienst (zu 80 Prozent) und im Brandschutz (zu 20 Prozent) eingesetzt. 18 Personen sind als Rettungssanitäter, Rettungsassistent oder Notfallsanitäter im Rettungsdienst und Krankentransport tariflich beschäftigt. Aktuell sind zehn Stellen nicht besetzt. Hinzu kommen ein langfristig erkrankter Mitarbeiter, ein Kollege, der bis November einen Lehrgang besucht und eine schwangere Mitarbeiterin. Im August wird zudem ein Beschäftigter pensioniert. Erneut gibt es darum eine Kooperation der Stadt mit dem Deutschen Roten Kreuz – wie schon im April. Die Hilfsorganisation soll zwei Krankentransportwagen übernehmen. &bdquo;Dadurch sollen Personalengpässe im Hauptamt, insbesondere während der Urlaubszeiten kompensiert werden“, so Pollklas. Das DRK hatte Ende Mai nach einer entsprechenden Anfrage der Stadt auf Facebook nach Rettungssanitätern und -helfern gesucht, &bdquo;in Voll- oder Teilzeit, gerne auch als Werkstudierende in den Semesterferien“, für Juli bis Oktober in Rheda-Wiedenbrück. Wie ein DRK-Sprecher sagte, seien vier Kräfte eingestellt worden. Die Stadt rechnet mit etwa 30.000 Euro pro Monat, die sie an das DRK zahlen wird. Diese Kosten würden &bdquo;im Rahmen der Gebührenfinanzierung durch die Krankenkassen getragen“, informiert Pollklas. Stadt Rheda-Wiedenbrück tut nach eigenen Angaben alles, um für Sicherheit zu sorgen Er betont, dass die Stadt alles tue, um für die Sicherheit zu sorgen. &bdquo;Mittels Amtshilfe durch den Kreis sowie die Stadt Gütersloh und die Einbindung der Hilfsorganisationen wird derzeit alles unternommen, um die Krankheitsausfälle extern zu kompensieren und die Fahrzeuge entsprechend zu besetzen.“

Meistgelesen