Tönnies-Unternehmen vermindert CO2-Ausstoß und erhält Geld vom Bund

Rheda-Wiedenbrück. Mit mehr als 300 ziehenden Einheiten und mit mehr als 1.200 Aufliegern gehört die das Tönnies-Tochterunternehmen "Tevex Logistics" nach eigenen Angaben zu den größten Logistikern in Ostwestfalen-Lippe. Jetzt hat die Firma die ersten beiden vollelektrischen Sattelzugmaschinen von Volvo Trucks in Empfang genommen. Weitere sollen folgen. Dafür gibt es eine Förderung vom Staat. Das Ziel von Tevex ist es, die CO2-Emissionen im Bereich Straßentransport bis 2030 zu halbieren. Schon seit Oktober 2021 setzt das Unternehmen den Elektro-Lkw eActros 300 von Daimler ein. Es war damals eines von vier Projektpartnern, bei denen der 27-Tonner-Motorwagen seither rollt und es war das einzige, das einen elektronisch betriebenen Kühlgüterzug bewegte. "Es ist nach wie vor der einzige Gliederzug, den es gibt", sagt Tevex-Geschäftsführer Dirk Mutlak jetzt. Sein Unternehmen schlage in Sachen E-Mobilität nun ein weiteres Kapitel mit Volvo Trucks auf. Für den "FH Electric" habe Tevex sich entschieden, weil die Sattelzugmaschine mit ihrer Reichweite von 300 Kilometern und dem sehr guten Komfort für den Fahrer überzeuge. Mutlak spricht von einem großen Fahrerhaus, einer vollwertigen Kabine und einem "sehr angenehmen Raumgefühl". Zum Sicherheitsaspekt - ausgestattet ist die Sattelzugmaschine auch mit einem Abbiegeasstistenten - komme noch der Nutzlastzugewinn. Der Staat zahlt mehr als 80 Prozent Eine Tonne wiege die Elektro-Zugmaschine wegen der Batterien, die in 45 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen werden, mehr. An Ladung muss aber nicht gespart werden. Ein E-Gesamtzug dürfe im Vergleich zu einem 40 Tonnen schweren Verbrenner ein zulässiges Gesamtgewicht von 44 Tonnen auf die Waage bringen, informiert Mutlak. Eingesetzt werden die neuen "FH Electric" im Zwei- bis Drei-Schicht-Betbetrieb an sechs Tagen pro Woche. Jeder Kilometer zähle bei der "hohen sechsstellige Investition". Bei den nicht näher vom Geschäftsführer bezifferten Ausgaben ist Tevex durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr unterstützt worden. Aus dem Projekt zur "Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur" (KsNI) hat das Unternehmen 510.280 Euro erhalten. Anteilig zahle der Bund mehr als 80 Prozent des Preises. "Deutschland fördert als einziges Land so hoch", informiert Christoph Fitz, Direktor Vertrieb bei Volvo Trucks in Deutschland. Er ist eigens zur Übergabe der beiden vollelektrischen Sattelzugmaschinen aus Ismaning bei München nach Rheda-Wiedenbrück angereist. Immerhin gehöre Tevex Logistics zu den ersten Kunden, die die seit September von Volvo in Serienproduktion gefertigte E-Zugmaschine jetzt im Einsatz hätten. Anlieferung von Containern zum eigenen Zug Fahren werden die "FH Electric", aber auch vollelektrische Lastwagen samt E-Kühlanhänger und Kühlauflieger mit Batterbetrieb und teilweise auch mit Achsgenerator, die Strom durch Bewegung erzeugen, ebenso wie die Verbrenner-Lkw im Fuhrpark des Logistik-Unternehmens nicht nur für die Tönnies-Gruppe. "Wir sind für mehr als 100 Kunden dauerhaft tätig", so Mutlak, ohne Namen nennen zu wollen. Transportiert werden mit den Elektro-Zugmaschinen auch Übersee-Container. &bdquo;Wir können jetzt Waren aus dem Ruhrgebiet und Ostwestfalen für unsere Kunden vollelektrisch zum Hafen nach Minden bringen, von wo aus sie per Bahntransport auf unserem Zug zu den Seehäfen Bremerhaven und Hamburg gebracht werden.“ Der Transport erfolge ohne direkte CO2-Emmissionen. Das sei ein weiterer Schritt des Logistik-Unternehmens auf dem Weg hin "zur vollständigen Elektrifizierung des Straßentransports". Mutlak sagte, dass Tevex neben den Elektro-Fahrzeugen auch andere alternative Antriebe im Blick habe. Das Unternehmen sei im Austausch mit den Herstellern von Lastwagen, die mit Gas oder Wasserstoff betrieben werden. "Bei uns gibt es kein Denkverbot, sobald die passenden Fahrzeuge da sind, sind wir dabei."

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