Flutlicht in Stadion im Kreis Gütersloh gleicht einem Totalschaden

Rheda-Wiedenbrück. Die Flutlichtanlage am Jahnplatz hat so manche Mängel. Sie zu beheben, würde die Stadt 190.000 Euro als Baukostenzuschuss an den SC Wiedenbrück 2000 kosten. Der Ausschuss für Gebäude und Grundstücke (AGG) votierte bei zwei Gegenstimmen der FDP für den Zuschuss. Lesen Sie auch: Große Sause in Wiedenbrück? Preußen- könnten es wie Frankfurt-Fans machen Weil sie nicht mehr standsicher waren, wurden Ende Februar zwei Flutlichtmasten am Jahnplatz abgebaut. Zwei weitere Masten sind stark angegriffen, ergab ein Standsicherheitsgutachten. Außerdem sind die elektrischen Komponenten nicht mehr betriebssicher. An der Steuerung und der Unterverteilung müsste etwas getan werden. Nicht mehr zeitgemäß seien die Leuchtköpfe. Sollten sie ausfallen, könnten sie nicht ersetzt werden. "Aus fachlicher Sicht ist die gesamte Anlage zu erneuern", informierte Torsten Fischer, Stadtkämmerer. Er kalkuliert mit Kosten von rund 150.000 Euro zuzüglich Nebenkosten von 25 Prozent. Voraussetzung für den Spielbetrieb ab Herbst Der Beigeordnete zitierte aus dem Vertrag der Stadt mit dem SC Wiedenbrück aus dem Jahr 2000: "Der Verein verpflichtet sich, den Vertragsgegenstand nutzungsfähig zu halten." Das heißt, dass die Unterhaltung des Jahnplatzes dem Verein obliegt. Dafür erhält er jährlich 5.000 Euro von der Stadt. Doch räumte Fischer ein, dass es sich bei der Flutlichtanlage "nicht um eine Instandhaltungsmaßnahme" handele. Für Fälle wie diesen sehe der Vertrag vor, dass größere investive Maßnahmen bis Ende Juni des Vorjahres bei der Stadt zu beantragen seien. Weil es "aus fachlicher Sicher jedoch um eine akut entstandene Situation" gehe, gelte das nun nicht. Darum schlug die Verwaltung der Politik vor, einen zweckgebundenen Zuschuss von 190.000 Euro zu gewähren, "um die Voraussetzungen für den Spielbetrieb in der kommenden Herbst- und Wintersaison zu schaffen". Die Verwaltung kläre vorab noch, ob der Betrag durch die Inanspruchnahme des jährlichen Unterhaltungskosenzuschusses, der möglicherweise in den Vorjahren nicht abgerufen wurde, reduziert werden könne. Zudem prüfe die Verwaltung die Bereitstellung vorn Fördermitteln. "Die Feuerwehr würde Laden dicht machen" "Warum soll die Stadt einen Verein unterstützen, der semiprofessionell Fußball spielt", fragte Klaus Telgenkämper, sachkundiger Bürger. Kritisch sieht den Zuschuss auch Patrick Büker, FDP. "Wir haben viele Vereine in der Stadt, die Breitensport anbieten." Darum fordere seine Fraktion seit 2015 einen Gleichklang durch ein Sportförderkonzept. Auch Büker hatte eine Frage: "Warum wird nicht im Jahnstadion trainiert, das ist abends meistens leer." Für den Zuschuss als "grundsätzlich okay" sprach Günter Arlt, Freie-Linke. "Das Gelände gehört der Stadt und sie ist dazu verpflichtet." So sieht es auch Mario Brinkhaus, Move. "Wenn die Hardware kaputt ist, müssen wir etwas machen." Jörg Schramm, CDU, sicherte die Zustimmung seiner Fraktion "wegen der Öffentlichkeitswirkung" zu. Denn abends trainierten viele Jugendmannschaften auf dem Kunstrasenplatz - "und deren Sicherheit muss gewährleistet werden". Mit Blick auf ein Foto, das die Verwaltung präsentierte, meinte Klaus Zerbin, dass es solche einen Schaltkasten gar nicht geben dürfe. Sein bündnisgrüner Kollege Hans-Hermann Heller-Jordan vermutete: "Wenn die Feuerwehr das sähe, würde sie den ganzen Laden dicht machen." Es müsse routinemäßige Untersuchungen geben, ob Anlagen technisch in Ordnung seien. "Diese regelmäßigen Prüfungsintervalle haben wohl nicht immer stattgefunden", verwies Thomas Becher, Immobilienmanagement, auf den SC Wiedenbrück. Künftig sollten Investitionsstaus wie dieser vermieden werden, so Zerbin. Außerdem "können wir den Sportlern nicht die Pflege der Anlage aufs Auge drücken". Er schlug vor, dass die Verwaltung das künftige Miteinander zwischen Stadt und Verein klären soll. Das sah Schramm nicht: "Es gibt von keiner Seite den Wunsch oder den Bedarf nach neuen Vertragskonditionen."

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