Stehen die Weihnachtsmärkte in Rheda-Wiedenbrück auf der Kippe?

Rheda-Wiedenbrück. Rundum werden vor allem die kleineren Weihnachtsmärkte abgesagt. Auf dem Marktplatz in Wiedenbrück steht die Weihnachtspyramide und die Hütten gruppieren sich um die große Tanne. Die Betreiber sind dabei, die Buden einzurichten. Denn der Christkindlmarkt soll am Montag, 22. November, starten. Dabei müssen Ungeimpfte ab kommender Woche mit empfindlichen Einschränkungen in NRW rechnen. "Wir wollen, dass der Christkindlmarkt stattfindet", sagt Nicole Kirschner, Vorstandsmitglied des veranstaltenden Gewerbevereins Wiedenbrück. Und mit diesem Wunsch ist sie nicht alleine. Schausteller Karl Häsler ist Dienstagmittag aus Hamburg mit einem Team und dem "Wiedenbrücker Pracht-Karussell" angereist. Er ärgert sich mit dem Schaustellerverband über die Forderung von SPD-Politiker Karl Lauterbach, die Weihnachtsmärkte wegen Corona zu schließen. "Da hängen ganze Familien dran", sagt Häsler. 2020 habe er die Absage der Weihnachtsmärkte noch verstanden, jetzt habe er dafür kein Verständnis. "Die Menschen stecken sich in geschlossenen Räumen an, aber nicht draußen." Er verweist auf die Herbstkirmes, nach der die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt auch nicht gestiegen sei. Die lag am Dienstag für Rheda-Wiedenbrück bei 234,2 und kreisweit bei 257,4. Das Nürnberger Christkind kommt nicht Weil die Zahl der Neuinfektionen stetig in die Höhe geht, hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst am Dienstag im Freizeitbereich flächendeckend Zugangsbeschränkungen für Erwachsene angekündigt, die nicht gegen das Coronavirus geimpft oder davon genesen sind. Dies werde auch für Weihnachtsmärkte gelten. Für Bereiche mit besonders hohem Infektionsrisiko soll die geplante neue Corona-Schutzverordnung sogar 2G plus vorsehen. Zugelassen wären dort nur noch Geimpfte oder Genesene, die auch noch einen aktuellen, negativen Test mitbringen. Mit diesen Zielen und Vorstellungen werde NRW in die Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag gehen, so Wüst. Auf deren Entscheidungen warten auch die Verantwortlichen in Rheda-Wiedenbrück. "Wir könnten uns viel Tolles einfallen lassen, aber erst wenn am Donnerstag entschieden wird, können wir überlegen, welche unserer Ideen am besten umsetzbar ist", sagt Kirschner. Schon jetzt ist klar, dass es weniger Stände auf dem Christkindlmarkt gibt. Aufgebaut wurden 44 Buden, sonst waren es circa 50. Nicht kommen wird das Nürnberger Christkind. Es hat alle Termine abgesagt. Somit sorgt sein Besuch auf dem Marktplatz nicht für einen Menschenauflauf. Dort werde auch bei anderen Veranstaltungen - das Programm ist laut Homepage in Planung - vor der Bühne "alles entzerrt", sagt Kirschner. "Voraussichtlich auch Auswirkungen auf den Christkindlmarkt" Der Gewerbeverein stimme sich eng mit dem Ordnungsamt der Stadt ab. "Bislang sind wir noch nicht ins Rathaus bestellt worden, um den Christkindlmarkt abzusagen." Ganz im Gegenteil sei auch in der Verwaltung der Wunsch geäußert worden, dass der traditionelle Weihnachtsmarkt in diesem Jahr sein solle. Offiziell heißt es aus dem Rathaus, dass nach den aktuellen Vorgaben und Festlegungen des Bundes und der Landesregierung "der Christkindlmarkt durchführbar ist". Das gelte auch für das Adventskrämchen in Rheda. Die Initiative Rheda würde den Weihnachtsmarkt, der auf dem Doktorplatz am Mittwoch, 1. Dezember, beginnen soll, "nur ungern absagen", so die Vorsitzende Margret Reker. Eine 2G-Regelung sei dort möglich, "damit rechnen wir schon". Die Frage aber sei, ob das Sinn mache. Darüber müsse der Vorstand entscheiden - nach den Bund-Länder-Beratungen. Die Stadt erwartet Donnerstag offenbar Beschlüsse, "die voraussichtlich auch Auswirkungen auf die Regeln auf dem Christkindlmarkt haben werden", so Henkenjohann.

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