Musical-Fabrik in Rheda-Wiedenbrück sucht Schauspieler für Weihnachtsaufführung

Rheda-Wiedenbrück. Mutig ist das Kreativteam des Vereins Musical-Fabrik. Es plant bereits das nächste Musical-Projekt, bevor das jüngste, "Der Medicus", überhaupt aufgeführt wurde. "Was sollen wir machen, es muss ja weiter gehen", sagt Michael Altemark, technischer Leiter. Im September wollen die Mitwirkenden von "Der Medicus" die Proben wieder aufnehmen. Spielbereit waren sie bereits im März, doch mussten die Aufführungen in der Stadthalle wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Geplant sind sie nun im Dezember 2020 im A2 Forum. "Wir haben noch ein paar Sorgen, ob es dann wirklich etwas wird, alle sind nur verhalten euphorisch", sagt Klaus Wulfheide, Gesamtleiter und zuständig für die Musik. Ein Rentierschlitten am nächtlichen Himmel Euphorisch ist das Kreativteam jedoch, denkt es an Dezember 2021. Dabei hat es zuvor über den 22. November 2022 nachgedacht, "ein magisches Datum, weil wir dann unser zehnjähriges Bestehen feiern, mit einem außergewöhnlich großartigen Stück", will Wulfheide noch nicht mehr verraten. Weil die Zeit bis dahin für Musical-Fans aber sehr lang sei, "machen wir dazwischen noch etwas anderes". Als erstes fragte die Musical-Fabrik freie Termine in der Stadthalle ab. Zehn Tage im Dezember 2021 wurden reserviert. Dann wurden Stücke in den Repertoirs der Verlage gesucht. An einem Logo, das einen Rentierschlitten am nächtlichen Himmel zeigt, blieb Klaus Wulfheide, ein totaler Weihnchtsfan, hängen. Mit ihm entschied sich das Kreativteam vor etwa vier Wochen für das Musical "Claus". "Es wird eine sehr große Herausforderung" Das erzählt von einem Menschenkind, das in einem Zauberwald mit Unsterblichen aufwächst. Als Claus erfährt, dass es noch eine andere Welt gibt, in der Menschen wie er leben, will er unter seinesgleichen sein. Dort entdeckt der Junge sein Talent, Kinderspielzeug herzustellen. Dafür lieben ihn die Jungen und Mädchen, dafür hassen ihn die Awgwas. Sie erklären Claus den Krieg. Der Junge bittet die Unsterblichen um Hilfe. Und er steht vor einer weiteren Herausforderung: Er wird alt und fragt sich, wie er Kindern für alle Ewigkeit Geschenke bringen kann. Das Musical basiert auf dem Roman "Das Leben und die Abenteuer von Santa Claus" von L. Frank Baum, der auch "Der Zauberer von Oz" geschrieben hat. Bislang sei "Claus" nur als Lesung mit sparsamer Klavierbegleitung in London aufgeführt worden, informiert Wulfheide. Szenisch dargestellt wurde es noch nie. "Als Musical wird es also eine sehr große Herausforderung", sagt seine Frau Bettina, Gesamtleitung und Kostümdesign. Geplant sind zwölf Aufführungen, der Probenbeginn soll im Januar 2021 sein. "Bislang gibt es die Arrangements nur für sechs Musiker" Von einer Welturaufführung darf die Musical-Fabrik bei "Claus" nicht sprechen. Denn der Verlag verhandelt aktuell auch mit einem Veranstalter im englischsprachigen Raum über eine Lizenz, der das Musical vor 2021 zeigen möchte. "Wir wären aber im deutschsprachigen Raum die Uraufführung", betont Klaus Wulfheide. Derzeit schreibe der Komponist Andy Collyer die Stücke für eine Orchestergröße, die die Musical-Fabrik wünsche. "Bislang gibt es die Arrangements nur für sechs Musiker." Nicht nur der Klang der Stücke wird eine große Überraschung. Bislang gibt es auch keine Vorbilder für die Kostüme, die Gestaltung der vielen fantasievollen Wesen und für das Bühnenbild. "Da sind wir völlig frei, das ist ein komplett neuer Ansatz unserer Arbeit", sagt Altemark. Bei der Kulisse setzt der Verantwortliche Guido Erlenkötter auch auf die Ideen der Kinder und Jugendlichen der Jugendwerkstatt Kultur der Fare. "Sie haben oft ganz andere Ansichten als Erwachsene, wie sie sich eine Geschichte vorstellen", sagt er aus Erfahrung. Denn schon beim Bühnenbild zu "Der Medicus" haben die jungen Leute mitgewirkt. "Alle, die handwerklich geschickt und kreativ sind" Bei "Claus" kann mitmachen, wer auf der Bühne singen und tanzen kann, wer musizieren und schauspielern möchte. Zu besetzen sind Rollen von sechs Mädchen und vier Jungen sowie von acht Frauen und 14 Männern. Dazu kommen im Ensemble unter anderem Nymphen, Knooks, Passanten, Ryls und Rehe. Gesucht werden aber auch Aktive, die nicht das Rampenlicht suchen, wie Bühnenbauer, Schneider und Techniker, "alle, die handwerklich geschickt und kreativ ist", sagt Bettina Wulfheide. Wer in und an dem neuen Musical "Claus" mitwirken möchte, der kann sich zum Casting, für das es ein Hygienekonzept gibt, anmelden. Termine werden vergeben für Freitag bis Sonntag, 21. bis 23. August, in der Musical-Fabrik, Boesfelder Weg 81. Interessierte melden sich unter Tel. (05242) 40243, E-Mail info@musical-fabrik.de oder auf der Homepage

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