Gibt's hier bald ein Museum über Designlegende Luigi Colani?

Rheda-Wiedenbrück. Als einen der größten Fans von Luigi Colani bezeichnet sich Hans Schalück. Er sammelt seit Jahren Dinge des Designers – und die sollen in ein Museum, so seine Idee seit 20 Jahren. Einen Befürworter hat er jetzt in Stephan Pfeffer gefunden. Der Technische Beigeordnete &bdquo;plant schon schwer und hat auch einen Standort gefunden", berichtet Schalück von einem &bdquo;Museum mit Bahnanschluss". Ganz so weit geht Pfeffer in einer offiziellen Stellungnahme noch nicht. Er spricht aber von ersten, sehr ermutigenden Gesprächen zur Gründung einer Colani-Einrichtung. Die soll ein vielfältiger Ort sein, &bdquo;der herausragenden Persönlichkeit von Luigi Colani entsprechend". Dort soll es eine Ausstellung zur Person des Designers und seines Werkes geben, dort soll es auch Veranstaltungen geben und dort sollen Start-Ups tätig werden können. Verschiedene Standorte seien bereits untersucht worden. &bdquo;Das Gelände des Güterbahnhofes scheint am besten geeignet", informiert der Beigeordnete. Dort könnte ein Colani-Museum mit Biodesign-Center errichtet werden, so Schalück, dem nach Kontakten zur Uni Bielefeld und zur Hochschule Detmold-Lage ein &bdquo;Campus Rheda-Wiedenbrück" vorschwebt. Die Idee des Biodesigns stamme aus den 1960er Jahren. &bdquo;Da es in der Natur keine geraden Linien gibt, redete Colani bei seiner Tätigkeit von 10 Prozent Design und 90 Prozent Natur – er war der Zeit also um 50 Jahre voraus", erinnert Schalück. 1964 strandete der Designer in Rheda-Wiedenbrück 1964 strandete Colani zufällig wegen einer Autopanne in Rheda-Wiedenbrück – und lebte hier bis 1972. Exakt in dieser Zeit habe der Designer, geboren 1928 in Berlin und gestorben 2019 in Karlsruhe, &bdquo;seinen Namen zur Marke" gemacht. So schrieb der Spiegel im März 1970 über den Designer, dass er sich in der Kleinstadt niedergelassen habe, weil eine Großstadt mit ihren Verführungen &bdquo;die Zeit zum Karrieremachen stiehlt". Colani entwarf hier Möbelserien für Cor, Sitzgruppen für die Lübke KG, den mitmachenden Schreibtisch für Flötotto, Brillen für Krane und die Kugelküche für Poggenpohl. Designt hat Colani auch für Firmen wie Ritzenhoff, Hansen, Sulo, Hettich. Rosenthal, Simatic und Mercedes. Schalück berichtet, dass &bdquo;die gesammelten Geschichten aus dieser schöpferischen Zeit in Rheda-Wiedenbrück bereits mehrere Ordner füllen". Gesammelt hat er auch Werke wie Fernseher, Kinderwagen, Kamera, Möbel und Autos von Colani – verteilt auf mehrere Standorte in der Stadt. Zusammengeführt werden könnten sie am Güterbahnhof. &bdquo;Erste Gespräche mit den Grundstückseigentümern verliefen positiv," berichtet Pfeffer, der darum von einem gemeinsamen Interesse ausgeht. Die Gebäude dort hätten den Charme, dass die Colani Biodesign Factory, so der Arbeitstitel, bald an den Start gehen könnte. Auch ein Neu- und Erweiterungsbau sei auf dem Gelände vorstellbar, doch müssten diese Ideen noch präzisiert werden. Dann könnte &bdquo;eine politische Beratung – auch zu den möglichen Kosten, Folgen und Aufwänden – auf fundierter Grundlage stattfinden". Projekt soll mehr als ein Museum sein Für den Beigeordneten ist das Projekt mehr als ein Museum. Weil es ein &bdquo;Ort des Erlebens, des Events und vor allem der Arbeit und des Austausches" werden soll, müsse es mit vielen verschiedenen Institutionen und Unternehmen – beispielsweise der Möbelbranche und regionalen universitären Einrichtungen – gut vernetzt sein. &bdquo;Wichtig für die Stadt sind starke Projektpartner", denkt Pfeffer in erster Linie an die Colanistiftung in Mailand. Die habe ein &bdquo;großes Interesse, uns zu unterstützen und Ausstellungsgegenstände zur Verfügung zu stellen". Auch an die Finanzierung denkt Pfeffer, an Sponsoren, aber auch an Fördermittelgeber. Gespräche führe er dazu, &bdquo;alle Aktivitäten verlaufen derzeit positiv". Noch aber stehe die Stadt am Anfang des &bdquo;aufregenden Projektes", das noch viele Phasen durchlaufen müsse. Ein entscheidendes Mitspracherecht hat die Politik. In einer der nächsten Sitzungen des Stadtentwicklungsausschusses will Pfeffer über weitere Schritte zur Colani Biodesign Factory informieren. &bdquo;Dann hat der Stadtrat die Möglichkeit, zu entscheiden, ob er den Weg gehen möchte".

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