Bis zu vier Tonnen Süßigkeiten soll es heute beim Umzug in Rheda-Wiedenbrück geben

Rheda-Wiedenbrück. Mal kamen sie als der verrückte Hutmacher, mal als Bibo von der Sesamstraße und in diesem Jahr möchten sie die Besucher des Rosenmontagsumzuges als &bdquo;Candy Girls" begeistern. Die Rede ist von den &bdquo;Wonder Girls". Die haben sich am Aschermittwoch vor vier Jahren überlegt, dass sie doch eigentlich alle gerne feiern und Karneval mal gerne aktiv dabei wären. So kam es, dass die Frauen sich Herbst 2017 zusammensetzten. Erst waren es nur sieben. Dann brachte jede brachte noch eine Freundin mit. Und Rosenmontag, 24. Februar, ziehen 28 &bdquo;Wonder Girls" los, die altersmäßig von sich sagen: &bdquo;Wir sind alle über 40 und haben Spaß am Feiern". Gatte in der Männertruppe dabei Elisabeth Lütkewitte wurde ein bisschen von ihrem Mann Ralf in Sachen Narrentum angesteckt. &bdquo;Der geht seit seinem 15. Lebensjahr mit Freunden beim Rosenmontagsumzug mit." Sie selbst hätte Jahre lang mit den Kindern am Straßenrand gestanden, um den närrischen Lindwurm zu sehen. Jetzt aber sei der Nachwuchs groß, &bdquo;jetzt kann ich doch auch mal", hat sich Elisabeth Lütkewitte gedacht. So wie ihr geht es vielen der Frauen. Der Gatte von Gabi Algermissen ist auch in der Männertruppe dabei. Er stammt aus Düsseldorf, sie aus dem Schwäbischen, wo es Karneval nur unterschwellig gib. Erzählen die Damen, spürt man, dass sie für die jecke Sache brennen. &bdquo;Ich bin einfach total glücklich, dass wir uns so gefunden haben", sagt Gabi Figgener. Die meisten der Frauen hätten sich zuvor nicht gekannt – und sei seien inzwischen zu einer tollen Gruppe zusammengewachsen. &bdquo;Ich würde schon sagen, wir haben viele neue Freundinnen gefunden", fügt Annette Busse hinzu. Die Lust am Karneval und die Tradition des Straßenkarnevals aufrecht zu erhalten, das verbindet sie. Prototyp für Kostüme Mittlerweile sind es so viele &bdquo;Wonder Girls", dass sie externe Räume benötigen, wenn sich alle zum Nähen, Kleben, Basteln und Gestalten treffen möchten. Das war in diesem Jahr bei Küchen Humpe möglich. Annette Busse ist immer diejenige, die den Prototypen des Kostümes erstellt. &bdquo;Das ist meist mühselig, weil man gar nicht weiß, wie was am besten aussieht", erklärt sie. Doch wenn der dann fertig ist, geht es schnell. Es sind nicht viele Frauen, die mit der Nähmaschine umgehen können. Barbara Hölscher unterstützt Annette Busse und dann rattern die beiden mit ihren Maschinen unermüdlich Meter für Meter, bis das Grundkostüm fertig ist. Wichtig ist ihnen auch, dass sie ihre Materialien möglichst vor Ort kaufen wie beispielsweise die Stoffe. "Hauptsache es ist bunt und man fällt auf" Die anderen Frauen arbeiten mit Heißkleber, nähen Knöpfe an oder gestalten Hüte. &bdquo;Für jeden und jede Fähigkeit ist was dabei und das haben wir echt zu schätzen gelernt", meint Gabi Figgener. Ein bisschen neidisch wären ihre Männer inzwischen, weil die Frauen es sogar hinkriegen, nach dem Rosenmontagszug noch mal kurz komplett zusammenzubleiben, sich ein bisschen gegenseitig zu feiern und eine Kleinigkeit zu essen, bevor sie alle in verschiedene Richtungen auseinander gehen, um in der Stadt weiter Karneval zu feiern. Bevor der närrische Lindwurm startet, beginnen die Damen mit einem gemeinsamen Frühstück. Denn der Rosenmontag wird lang. Eine gute Grundlage ist das A und O. Wie ihr Kostüm in diesem Jahr genau aussieht, das möchten die &bdquo;Candy Girls" nicht verraten. Nur so viel: Erlaubt ist nur gucken – nicht anfassen. &bdquo;Hauptsache es ist bunt und man fällt auf", sagen die närrischen Mädels. Der einzige Mann, der die Gruppe begleiten darf, ist Peter Rosin. Er lenkt seinen Fiat 500 Oldie. Darin sind die Kamelle deponiert. Von guter Qualität, denn &bdquo;wir verteilen nur das, was auch aufgehoben wird", sind sie sich einig und zahlen alles aus eigener Tasche. Das ist ihnen der Spaß wert.

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