Neue radikale Schutzmaßnahmen im Kreis Gütersloh: Kampf gegen dreiste Kriminelle

Harsewinkel. Mit einem weiteren radikalen Schritt begegnet die Stadt jenen Kriminellen, die in den vergangenen acht Wochen in Harsewinkel gleich an drei Stellen Bronzeplastiken gestohlen haben. Nach dem jüngsten Vorfall, bei dem in Greffen am Ehrenmal der Gefallenen der beiden Weltkriege die Plastik des Soldaten brachial abgerissen wurde, sind jetzt die Bronzeplatten mit den Namen jener Greffener, die von 1914 bis 1918 und von 1939 bis 1945 dem kriegerischen Größenwahn von Kaiser und Führer zum Opfer gefallen waren, abgebaut worden. Wie schon die Schutzmantelmadonna am Ortseingang von Harsewinkel, die kürzlich bereits in Sicherheit gebracht wurde, werden auch die massiven Bronzeplatten nun an einem sicheren Ort aufbewahrt. Auch die als einzige unbeschadete Figur des Dichterbrunnens wurde durch den Bauhof deinstalliert und eingelagert. Der Brunnen in unmittelbarer Nähe des Gymnasiums, an dem nur noch die verstümmelten Figuren des Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe und Ex-Bürgermeister Schmitz zu sehen sind, war Anfang Februar als erstes Objekt von Metallräubern zerstört worden. Lesen Sie auch: XXL-Figur im Kreis Gütersloh plötzlich verschwunden - Polizei äußert sich Mehrere Figuren wurden im Kreis Gütersloh gestohlen Sechs Figuren wurden komplett von ihren Sockeln gerissen. Einzig die kleine Plastik mit dem schlichten Namen &bdquo;Das Mädchen“ blieb verschont. Der Schul-, Kultur- und Sportausschuss hat nun den Vorschlag abgesegnet, die Mädchenplastik im Foyer des Gymnasiums als Einzelfigur wieder aufzustellen. Die Familie Kleine, deren verstorbener Patriarch Bruno Kleine den Brunnen gestiftet hatte, hatte dem Vorschlag bereits zugestimmt. Durch die räumliche Nähe sei ein angemessener Bezug zum ehemaligen Standort am Dichterbrunnen gegeben, hatte Nicolas Kleine ausrichten lassen. Einzig Schulleiter Schröder wurde in der Sitzung von dem Zuwachs überrascht. &bdquo;Wir nehmen 155 Schülerinnen und Schüler im Sommer auf, da ist auch noch Platz für ein weiteres Mädchen mit besonderen Bedarfen. Wir werden uns darum kümmern“, scherzte er. &bdquo;Sie ist aber dafür eine sehr stille Schülerin“, betonte Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide. Schröder kündigte auch an, dass sich die Schule etwa durch Sponsorenläufe daran beteiligen würde, finanzielle Mittel zur Wiederherstellung des Dichterbrunnens zu generieren. Ansonsten war den Ausschussmitgliedern bei dem Thema allerdings wenig zum Scherzen zumute. Der Abbau der Tafeln am Mahnmal in Greffen sei keine Lösung, erklärte stellvertretend SPD-Ratsherr Reinhard Hemkemeyer. Passanten im Kreis Gütersloh sind enttäuscht Das finden auch Passanten, die am Tag danach in Greffen kopfschüttelnd vor dem Werk stehen. &bdquo;Es kann nicht sein, dass man solche Orte nicht schützen kann“, sagt eine Frau, die spürbar bewegt die Gedenkstätte betrachtet. Ohne die Figur des Soldaten und die Namenstafeln wirkt das aus Sandstein gefertigte Mahnmal in der Tat trostlos. Immerhin hat das Freilegen des Steins die Namen der WK-I-Teilnehmer wieder ans Licht gebracht, die einst in den Sandstein eingemeißelt worden waren und später auf den Bronzeplatten erneut verewigt wurden. Lesen Sie auch: Dreister Diebstahl im Kreis Gütersloh – auffällige Figur plötzlich weg Was die Stadt nun vorhat, um ihre Kulturgüter zu schützen, wurde im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung erörtert. &bdquo;Wir wollen über die Öffentlichkeit natürlich kein Täterwissen preisgeben oder verraten, wie die Figuren künftig geschützt werden sollen“, erklärte Amsbeck-Dopheide dazu. In dieser Woche hatte es bereits Gespräche mit einer auf Einbruch- und Diebstahlschutz spezialisierten Sicherheitsfirma gegeben.

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