Gastronomie in Harsewinkel stemmt sich gegen neuen Lockdown

Harsewinkel. Viel Zeit, sich auf die erneuten verschärften Beschränkungen unter dem Eindruck der steigenden Coronazahlen einzustellen, haben die heimischen Gastronomiebetriebe nicht gehabt. Restaurants sind seit Sonntagabend nach Küchendienst wieder komplett geschlossen. Die Betreiber von Gastronomiebetrieben aller Art vom Bistros bis zum Imbiss kämpfen mit allen Mitteln darum, erst einmal durch die nächsten vier Wochen zu kommen. "Wir setzen auf einen Außerhaus-Service" &bdquo;Wir setzen dieses Mal auf einen Außerhaus-Service", gibt sich Dietmar Perseke, Betreiber der beiden Imbisse in Marienfeld, kämpferisch. Den Standort bei Bessmann hat er geschlossen. Jetzt konzentrieren sich alle seine 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf, dass die Bratwurst-Schmiede an der Bielefelder Straße am Laufen bleibt. Das Angebot, telefonische Bestellungen ins Haus zu liefern, ist für Perseke ein Experiment. &bdquo;Ich hoffe, dass das angenommen wird", sagt er. Wohlwissend, dass dieser Bringdienst noch einmal mehr personelle Kapazitäten braucht. Zwei Lieferautos hat er extra dafür akquiriert. &bdquo;Wir hoffen, dass wir damit durchkommen und diesmal auf Staatshilfen verzichten können", sagt der Betreiber. Sein Brutzelgeschäft ist an sieben Tagen in der Woche geöffnet. &bdquo;Anders geht es gar nicht mehr, sonst kämen wir nicht hin", erklärt Darleen Schmedtkord, die am Montag die Mittagsschicht macht. Der Tag sei sowieso nicht so umsatzstark. Dass es kleckerweise aber nur wenige Kunden waren, die sich ihre Currywurst oder &bdquo;Pommes Schranke" abholen, gibt ihr zu bedenken. &bdquo;Das Thema wird Ende November nicht beendet sein" Dass die zweite Welle kommen würde, hatte Perseke schon geahnt, als in den vergangenen Wochen die Zahlen der gemeldeten Coronafälle stark anstiegen. &bdquo;Das Thema wird ja Ende November nicht beendet sein", befürchtet er. Perseke vermutet, dass es Richtung Weihnachten noch einmal Lockerungen von Seiten der Politik geben wird, um das Weihnachtsgeschäft nicht abzuschnüren. &bdquo;Aber im Januar wird es mit Sicherheit noch mal weiter gehen", befürchtet er. Auch Murat Cesur fällt es schwer, seinen Optimismus zu behalten. Sein Bistro &bdquo;Baguette am Eck" lebt stark vom Mittagsverkehr, etwa gegenüber von Rathaus und Sparkasse, aber auch von den Claasianern. Der Döner-Spezialist hatte schon beim ersten Lockdown im März schnell reagiert. Das sonst gut nachgefragte Mittagsbüfett musste er streichen, statt Bistrobetrieb ging nur noch der Direktverkauf nach draußen. &bdquo;Dank der 9.000 Euro Soforthilfe und der Kurzarbeit sind wir seinerzeit irgendwie noch ganz gut durchgekommen", sagt Cesur. Besonders hart waren die Zeiten, als beim Erntemaschinenhersteller die Produktion stillstand und die Schulen geschlossen waren. &bdquo;Die Home-Office und Home-Schoolingzeiten haben wir extrem gemerkt", sagt er. Der Umsatz sei im Vergleich zum Vorjahr um 58 Prozent gesunken. Das hatte sein Steuerberater für die Beantragung weiterer Hilfen errechnet. Die blieben aber aus. &bdquo;Wir hätten aber auf 60 Prozent kommen müssen. So gab es dann gar nichts. Da hätten wir eigentlich besser schließen sollen", sagt Murat Cesur. "Die Kunden bekommen eine Abholuhrzeit" Doch genau das will der emsige Unternehmer nicht. Seit gestern dürfen seine Kunden sein Restaurant erneut nicht betreten, Cesur wickelt alle Geschäfte über den Tisch ab, den er als Barriere in den Eingang gestellt hat. &bdquo;Wir müssen eben flexibel sein", sagt er. Auch Jennifer Falkenrich, Lebensgefährtin von Kai Bergmann im gleichnamigen Hotel- und Restaurantbetrieb, will sich nicht unterkriegen lassen. &bdquo;Wir haben unseren Außerhausbetrieb schon seit Beginn von Corona durchgängig angeboten", sagt sie. Donnerstag bis Sonntag kann ab 14 Uhr von einer Karte mit 15 bis 20 Gerichten telefonisch vorbestellt werden. &bdquo;Die Kunden bekommen eine Abholuhrzeit, damit die Küche hinterherkommt", erklärt Falkenrich. Ein Bringdienst rechne sich nicht. &bdquo;Wir müssen schließlich bei unserem Mitarbeitereinsatz auf Sparflamme fahren", sagt sie.

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