Nun auch in Harsewinkel: Schützen sagen alle ihre Veranstaltungen ab

Harsewinkel. Wenn es ums Schützenwesen geht, beschwören die Grünröcke gerne die besondere Gemeinschaft, die diesen Vereinen zu eigen sei. Diesen viel zitierten Schulterschluss vollziehen jetzt die drei großen Vereine in Harsewinkel und den Ortsteilen, die wegen der Corona-Pandemie eine der schwierigsten Entscheidungen ihrer Vereinsgeschichte fällen müssen. Alle Schützenfest sind nun auch offiziell abgesagt. Als Erster hatte der Bürgerschützenverein Harsewinkel (BSV) bereits sein Jubiläumsschützenfest zum 175. Bestehen abgesagt. Die drei Präsidenten, Thomas Kiffmeyer für den Heimatverein Marienfeld, André Lanwehr für den Schützen- und Heimatverein Greffen sowie Matthias Hörster für die St. Hubertus Schützenbruderschaft Harsewinkel haben sich in einer Telefonschalte für diese gemeinsame Presseerklärung entschieden. Ausschlaggebend für die endgültige Absage der Saisonhöhepunkte ist der Erlass der Bundesregierung, mit dem nun Klarheit herrsche, wie alle drei betonen. Schützenfeste wird es demnach bis mindestens zum 31. August nicht geben. Frage der Zuständigkeit ist endgültig geklärt Damit haben die drei Vereine auch die letzten Zweifel bezüglich jener Frage geklärt, die die CDU-Fraktion in der vergangenen Woche mit einem Brief an die Bürgermeisterin aufgeworfen hatte. Darin hatte Fraktionssprecherin Angelika Wensing Sabine Amsbeck-Dopheide aufgefordert, eine lokale Entscheidung bezüglich der Schützenfeste zu fällen, damit die Vereine Rechtssicherheit in Bezug auf ihre vertraglichen Verpflichtungen haben. Amsbeck-Dopheide hatte auf die Zuständigkeit von Bund und Land verwiesen. &bdquo;In Marienfeld ist es das erste Mal seit 1950, dass wir nicht feiern können", erklärt Thomas Kiffmeyer. Eine Gewissheit kann der Marienfelder immerhin verkünden. &bdquo;Unsere amtierenden Throngesellschaften haben signalisiert, dass sie bis 2021 weitermachen." Die Verleihung des Großen Heimatverdienstordens werde in diesem Jahr ausgesetzt." Thomas Kiffmeyer hofft zusammen mit seinem Vorstand und allen Mitgliedern, dass das eigentlich fürs Feiern vorgesehene Wochenende vom 12. bis 15. Juni nicht ganz spurlos an Marienfeld vorüber gehen werde, sondern sich die Schützen in anderer Weise in Erinnerung bringen können. &bdquo;So reifen Ideen, wie im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen, punktuell die Erinnerung an das größte Fest im Klosterdorf wach gehalten werden kann. Spruchreif ist jedoch noch nichts", erklärt er. Noch schmerzhafter trifft es die Greffener Heimat- und Schützenfreunde. &bdquo;Wir haben in diesem Jahr 175-jähriges Jubiläum, erinnert André Lanwehr an ein ganz besonderes Fest, das nun dem Virus zum Opfer falle. &bdquo;Die Planungen sind abgeschlossen, am Pfingstsonntag wären mehr als 1000 Schützinnen und Schützen zu einer riesen Feier und einem super Umzug durch unser Dorf gekommen", malt er aus, auf was für ein Spektakel das ganze Dorf nun verzichten müsse. In Greffen soll es an Pfingsten einen Plan B geben Innerhalb der 175-jährigen Vereinsgeschichte ist es durch die Corona-Pandemie überhaupt erst das dritte Mal, dass das Schützenfest zu Pfingsten nicht stattfinden kann. Während der beiden Weltkriege wurde in Greffen kein Schützenfest gefeiert. Nun kann das Schützenfest im Jahr 2020 wegen der Pandemie nicht stattfinden. &bdquo;Es wird einen Plan B geben, was wir zu Pfingsten auf die Beine stellen können. Lasst euch überraschen", bleibt der Präsident noch im vagen. &bdquo;Dass wir unser Schützenfest nicht feiern können, ist schon traurig", sagt auch Matthias Hörster. Der Sprecher der Hubertusschützen denkt besonders an die Damenkompanie des Vereins, die ihr 40-jähriges Bestehen entsprechend groß feiern wollten. &bdquo;Das ist bitter", erklärt er. Königsschießen im Landesbezirk fällt ebenfalls aus Zudem sei auch das Landesbezirkskönigsschießen, deren Ausrichter der Harsewinkeler Traditionsverein in diesem Jahr gewesen wäre, abgesagt. Auch bei der Schützenbruderschaft bleiben die amtierenden Throngesellschaften bis 2021 im Amt. Der bereits hinter den Kulissen auserkorene und geheim gewählte Träger des &bdquo;Schwatte Jans Ordens" bleibt damit nun ein Jahr lang geheim. Seit dem Jahr 1953 hat es bei den Hubertus-Schützen durchgängig ein Schützenfest ohne Ausfall gegeben. Zum geplanten und nun gestrichenen Schützenfesttermin wird es keine Aktivitäten geben. &bdquo;Wir bitten jedoch unsere Mitglieder, ihre eigene Hubertusfahne zum Schützenfest zu hissen", erklärt der Präsident. Alle drei Präsidenten betonen, dass es für ihre Schützenfeste jeweils keinen Ausweichtermin im Jahr 2020 geben wird. &bdquo;Die allermeisten von uns haben eine Zeit wie diese, in der es viele Beschränkungen im öffentlichen Raum und Einschnitte in die persönliche Freiheit gibt, noch nie erlebt", schreiben sie in ihre gemeinsame Presseerklärung. Thomas Kiffmeyer, André Lanwehr und Matthias Hörster betonen, dass sich die Vereine an die Beschränkungen und Empfehlungen zur Eindämmung der Corona-Krise halten. &bdquo;Damit diese Zeit schnell vorbei geht. Dann heißt es bald wieder ein dreimal donnerndes Horrido", lautet ihr frommer Wunsch.

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