Darum werden die Altkleidercontainer in Harsewinkel zum Ärgernis

Harsewinkel. Die Botschaft der Stadt an jene dubiosen Firmen, die Altkleidersammelcontainer ohne Genehmigung verbotenerweise auf öffentlichen Grund stellen, ist unmissverständlich. &bdquo;Bitte den illegal hier abgestellten Altkleidercontainer bis zum 25.2. von der Fläche entfernen“, lautet der Hinweis der Verwaltung an einem der Blechbehälter an der Gerhart-Hauptmann-Straße. Es ist nicht der erste Zettel, den das Team des Umweltberaters Guido Linnemann in den vergangenen Jahren angeklebt hat. Es wird auch nicht der letzte Container sein, den sein Team nach Ablauf des Ultimatums entfernen, samt Inhalt ein halbes Jahr auf dem Bauhof lagern und dann entsorgen wird. &bdquo;Bisher hat sich noch nie eine Firma bei uns gemeldet oder die Dinger selbst abgeholt“, sagt Guido Linnemann aus Erfahrung. Plätze verwandeln sich schnell in Müllhalden Altkleidercontainer werden für die Anwohner und das Stadtbild immer mehr zum Ärgernis. &bdquo;Dort, wo Container stehen, verwandeln sich die Plätze schnell in Müllhalden“, sagt der Umweltfachmann. Gerade der versteckt liegende Platz an der Stichstraße zum Prozessionsweg lade unbelehrbare Zeitgenossen immer wieder geradezu ein, nicht nur Altkleider, sondern gleich ganzen Hausrat davor zu entsorgen. Beim Fototermin am Montag liegen ein zerlegter Tisch, loser Müll und ganze Tüten voll mit Unrat, Lumpen und Gewerbeabfall vor den Kleider- und Glascontainern. Inzwischen hat die Stadt schon Poller aufgestellt, damit die Umweltfrevler wenigstens nicht mehr ganze Anhänger- und Lieferwagenfuhren zum Abladen bis direkt vor die Container stellen können. &bdquo;Wir hoffen, dass die Autos an der Straße mehr auffallen und der eine oder andere Anwohner so ein Abladen auch mitbekommt“, sagt Linnemann. Juristischer Spuk soll ein Ende haben Die Stadt sagt den Altkleidercontainern auf den städtischen Flächen nun den Kampf an. Gemeinnützige Vereine und Verbände wie der Paritätische Wohlfahrtsverband oder der Verein &bdquo;Horizonte“, die ebenfalls an der Gerhardt-Hauptmann-Straße stehen, bekommen ihren Standort kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Firma Eurocycle (Eschborn) hatte im Juli eine Sondernutzungserlaubnis beantragt, um Altkleidercontainer an 15 Altglascontainerstellen aufstellen zu dürfen. Die Stadt bearbeitete den Antrag nicht, weil die Sammelanzeige der Firma beim Kreis fehle. Daraufhin reichte Eurocycle am 5. November eine Untätigkeitsklage ein. Die Stadt will dem juristischen Spuk nun ein Ende machen, indem sie grundsätzlich aus stadtbildpflegerischen Gründen keine Sondernutzungserlaubnis für Altkleidersammelcontainer mehr erteilt. Eine Variante, die die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses dem Rat einstimmig für die morgige Sitzung empfehlen. Damit wäre dem von Eurocycle vom Zaun gebrochenen Rechtsstreit die Grundlage entzogen. &bdquo;Wir sollten das konsequent untersagen, bevor gewerbliche Unternehmer ins Rennen geschickt werden“, signalisierte Fraktionssprecherin Angelika Wensing vergangene Woche Zustimmung der CDU. Auch Ralf Dräger (SPD) befürwortet mit Blick auf die Müllprobleme an den Sammelstellen diese Variante. &bdquo;Den Bürgern bleiben auch so genügend Möglichkeiten, um ihre Altkleider abzugeben“ verweist Guido Linnemann auf seriöse Sammelstellen wie die DRK-Kleiderkammer oder die mobile Sammlung vom Kolping. Auf Privatflächen, etwa auf den Parkplätzen der Supermärkte, dürfen ohnehin weiter Container aufgestellt werden. Gibt es einen Kampf hinter den Kulissen? Welcher Kampf hinter den Kulissen unter den privaten Sammlern herrscht, lässt sich an den Hinweisen auf den anonym aufgestellten Containern selbst erahnen. Da wird die Bevölkerung schon mal aufgefordert, mit aufzupassen, wenn ein Anbieter dem anderen eine solche Sammelbox gleich komplett vom Standort stiehlt. Allerdings ist in den seltensten Fällen eine Telefonnummer angegeben, über die man den Frevel melden könnte. Und wenn doch? Linnemann winkt ab: &bdquo;Dann geht da ein AB an, aber es ruft sowieso nie jemand zurück.“

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