Nach Umbau: Das ist die neue Feuerwache in Greffen

Harsewinkel-Greffen. Bei der Besichtigung der brandneuen Feuerwache in Greffen steigt den Besuchern in der Umkleidekabine im neu hinzugebauten Trakt noch der Geruch von Feuer und Rauch in die Nase. "Der rührt noch vom Einsatz von heute Nachmittag in Sassenberg", erklärt Löschzugführer Alfons Hennemann. Dort waren am Donnerstag Strohballen in Flammen aufgegangen. Nach 14-monatiger Bauzeit finden die 26 ehrenamtlichen Feuerwehrleute des Löschzugs Greffen hier nun ideale Arbeitsbedingungen vor. Die angebaute vierte Garage schmiegt sich nahtlos an den bestehenden Gebäudekomplex der Feuerwache in Greffen an. "Jetzt fehlen nur noch die Pflanzen und Hecken für die Außenanlagen", sagt Andreas Harneke, bei der Stadtverwaltung zuständiger Sachbearbeiter für die Feuerwehr. Im Juni 2018 hatten die Bauarbeiten unter Regie des Architekten Norbert Ströer begonnen. Am 31. August wird der Neubau im Zuge des Feuerwehrfestes offiziell eingeweiht (siehe Infokasten). Fahrzeuge wurden drei Monate lang ausgelagert "Wir haben den Zeitplan eingehalten", verkündet Harneke stolz. Und das unter Aufrechterhalten der Einsatzfähigkeit des 35 Männer und eine Frau starken Löschzugs Greffen. In der heißen Bauphase mit dem Renovieren der drei vorhandenen Parkboxen für die Löschfahrzeuge zog der gesamte Zug für drei Monate in eine angemietete Halle einer Kran-Firma im Greffener Ortskern um. "So waren die Einsätze sauber gewährleistet, weil dort die notwendigen Bewegungsflächen vorhanden waren", spricht Harneke von einem Glücksfall. tatsächlich war die Wehr in diesem Jahr bereits besonders oft gefordert. 24 Einsätze sind es bis dato gewesen. "Normalerweise kommen wir im Schnitt auf 30 pro Jahr", erklärt der stellvertretende Löschzugführer Markus Laumann. So konnten am Feuerwehrgerätehaus alle Arbeiten parallel stattfinden. Das war vor fünf Jahren in Marienfeld noch anders, als mangels Ausweichquartieren nur eine Halle nach der anderen fertiggestellt werden konnte, um die Einsatzfähigkeit zu garantieren. In Greffen als letztem Feuerwehrstandort in Harsewinkel, bei dem die Rundumerneuerung noch anstand, sind nun Fußböden, Wände, Deckenbalken und Fenster sind im gesamten Komplex saniert oder neu gebaut. Neben den Stellplätzen für die vier Einsatzfahrzeuge, darunter der Einsatzleitwagen, mit dem die Flotte nun auf vier Fahrzeuge angewachsen ist, gibt es auch noch Platz für ein Notstromaggregat auf einem Anhänger, das in Kürze angeschafft werden soll. Werkstatt, getrennte Umkleiden und Duschen für Männer und Frauen sind in dem neuen hinteren Gebäudetrakt untergebracht. Die Schulungs- und Aufenthaltsräume, Technikraum und Büros sind im Zuge der 1,25 Millionen teuren Umbaumaßnahme auf Vordermann gebracht worden. Die Gebäudefläche vergrößert sich von 310 auf 650 Quadratmeter. Wehr optimiert dank vieler kleiner Details die Abläufe Mit der Modernisierung optimiert die Wehr mit vielen kleinen Details die Abläufe. Weil der Alarmeingang für die eintreffenden Kräfte nun auf der Rückseite liegt, kommen sich ausrückende Fahrzeuge und noch anfahrende alarmierte Kameraden nicht ins Gehege. Die Zugangstür wird mit Auslösen des Alarms automatisch entriegelt. Denn im Ernstfall zählt jede Sekunde. Innerhalb von vier Minuten, so die Vorgabe, soll der Zug nach Alarmierung abfahrbereit sein. Spätestens nach acht Minuten sollen die ersten Retter an einer Brand- oder Unfallstelle in ihrem Beritt eintreffen. "Da bleibt beim Umziehen gar keine Zeit, um sich irgendwo hinzusetzen", erklärt Hennemann, als er die neue Schutzkleidung und die modernen Helme mit Ohrenschutz und integriertem Licht vorstellt. In nur 30 Sekunden rödeln die Feuerwehrleute ihre Einsatzmontur auf. Der neue Schutzhelm aus Kunststoff ist zwar etwas schwerer als sein metallenes Vorgängermodell. "Aber er leitet keinen Strom mehr und ist bequemer zu tragen", sagt Hennemann. Zudem sorgt die reflektierende gelbe Außenhaut für mehr Sicherheit und verfügt über eine Kopfspinne, mit der der Atemschutz leichter montiert werden kann. In der Fahrzeughalle informiert eine Anzeige die Einsatzkräfte über Ort und Art des Einsatzes. Bei allen Neuheiten pflegt der 1911 gegründete Löschzug auch besondere Erinnerungsstücke. Die Figur des heiligen Florian als Schutzpatron ist auf dem freien Platz vor dem Gerätehaus an eine gut sichtbare Stelle umgezogen. Ein Sandstein mit dem Emblem Helm und gekreuzten Äxten, der aus dem Giebel des vor sieben Jahren abgerissenen Gerätehauses von anno 1950 auf der gegenüberliegenden Seite stammt, ist in die Wand eingearbeitet. Auch eine vom Explosionsdruck aufgesprengte Gasflasche, die nach einem Feuer im Jahr 1993 geborgen und kunstvoll hergerichtet wurde, findet sich an einer Wand. Sie erinnert die Kameraden täglich daran, wie gefährlich ihr Job sein kann.

Meistgelesen