Harsewinkel. Eigenkompositionen, arrangierte Jazzstandards und gelungene Improvisationen gab es am Samstagabend, zum Einstieg in die Sommerpause, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Christuskirche-creativ" in Marienfeld.
Mit der 2.Baldwin Jam-Session konnte Organisator Ludger
Ströker mit dem Jazzgitarrist und gebürtigen Marienfelder Matthias Baldwin, der von 2008 bis 2012 im niederländischen Enschede Musik studiert und in den Fächern Jazz und Popgitarre seinen Bachelor gemacht hat, dem Wahlberliner Bühnenmusiker, Komponist und Akkordeonist
Friedrich Bussarak aus Schwerin, Christoph Klan (Klarinette) und der aus Warendorf stammende Johannes Hanekamp am Kontrabass dem überschaubarem Publikum nicht nur junge Hochkaräter präsentieren. Mit Jörg Fleer aus Bielefeld, der erstmals mit dem gebürtigen Harsewinkeler Leonard Huster (Trompete) auftrat, war auch einen erfahrenen Musiker dabei.
Sarah Hunke aus Harsewinkel sang bei der Jam Session das Stück „Summertimes" spontan mit. Den Auftakt der Jam Session machten, mit Stücken aus der Zeit des Bebop von Clifford Brown, Sonny Rollins und John Coltran, Jörg Fleer und
Leonard Huster. Nach einem ruhiger, leicht melancholischen Gitarrenintro stieg Trompeter Leonard Huster mit ein. Songs, wie „Joy Spring", „It could happen to you", im Original eine Komposition von Jimmy Van Heusen mit dem Text von Johnny Burke aus dem Jahr 1944, und das von einem Latin-Rhythmus geprägte „Green Dolphin Street", das 1950 zum Jazzstandart erklärt wurde, trafen den Geschmack der Zuhörer. Ebenfalls
mit anerkennendem Beifall belohnt wurde auch „Too Far Apart" eine von Leonard Huster komponierte Ballade.
Nach dem Duo eroberten Matthias Baldwin und seine Berliner
Musikerkollegen, mit denen er 2017 ein akustisches Jazz-Quartett gegründet hat, die Bühne. In einem unbeschwerten Zusammenspiel ging es mit Songs, wie „Little White Lies" aus dem Jahr 1930, und dem von Friedrich Bussarak komponierten „Bird in the Sky" und „Laughing at life", in den 30er Jahren von Sängerin Billie Holiday zum Erfolg gemacht, in die Ära des Swing.
„Kleine Besonderheit unter den Musikinstrumenten ist das Akkordeon, denn es ist nicht nur ein verkanntes Instrument, sondern musikhistorisch auch einzigartig, denn es ist das einzige transportable Blasinstrument mit dem man mehrere Töne gleichzeitig spielen kann. Das bedeutet, das ich eine ganze Bläsersection ersetze. Wir haben damit einen Sound, den eher selten ist", erklärte Friedrich Bussarak.