Kreis Gütersloh

Aus dieser Deponie wird bald ein Wandergebiet mit Geolabor für Fossilien

Die alte Künsebecker Mülldeponie wird bis 2022 umgebaut. Neben zwei Rundwegen soll es Aussichtspunkte und Infotafeln geben. Wer will, kann auch Dinospuren suchen.

Gemeinsam mit Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann luden Vertreter von GEG und Kreis Gütersloh im Frühjahr die Landschaftsplanerin Melanie Schnieders auf die Deponie ein, um Standorte für die geplanten Stationen zu besichtigen. | © GEG

20.11.2019 | 20.11.2019, 12:45

Halle. Die Zielrichtung für das geplante Freizeitgelände auf der ehemaligen Mülldeponie in Künsebeck scheint nun eingeschlagen zu sein. Nach Bürgereinwänden angesichts der ursprünglich geplanten Eventfläche am Ortsteilrand und gescheiterten Fördergeldprogrammen scheint sich das Projekt nun im ruhigen Fahrwasser zu bewegen.

„Das abgelaufene Jahr hat die Planungen zur Öffnung und Nachnutzung der Deponiefläche gut vorangebracht. Auf dem sogenannten »Großen Künsebecker Berg« soll es ruhige Naherholung geben", teilt Sabine Lubeley, Pressesprecherin der Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen Kreis Gütersloh mbH (GEG), mit. Damit verfolgt man nun jenes Ziel, das sich die Anwohner von Anfang an gewünscht hatten.

Nach jetzigem Planungsstand soll es auf dem Gelände zwei Rundwanderwege geben. Neben einem ein Kilometer langen Geopfad soll es auch einen 200 Meter kürzeren Naturtrail geben. Insgesamt sind für die beiden Wege acht Stationen geplant.

Auch Aussichtspunkte zum Steinbruch soll es geben

Einen großen Schritt in Richtung Umsetzung verdankt die Projektgruppe der Beteiligung von Landschaftsentwicklerin Melanie Schnieders, die schon einige ähnliche Projekte begleitet und umgesetzt hat. Durch die Einbindung des Naturparks wird sich die Deponie in die Reihe »TERRA.tipps – Natur pur« eingliedern und dann eines von 13 naturnahen Ausflugszielen sein, wobei bisher das Naturkundemuseum in Bielefeld der einzige NRW-Vertreter ist.

Die Interessengemeinschaft Künsebecker Bürger (IGKB) ist mit einer Abordnung in der Projektgruppe vertreten, so dass alle Schritte rückgekoppelt und weitere Ideen mit in die Planungen einfließen konnten. Die Techniker der GEG, die Abteilung Umwelt des Kreises Gütersloh und die Stadt Halle sitzen ebenfalls mit am Tisch.

Geplant ist ein kleiner Wanderparkplatz mit WC für bis zu 20 Autos, der sich an der jetzigen Einfahrt zur Deponie befinden soll. Von drei Punkten aus kann man die Deponie zu Fuß betreten und sich in einem abgesicherten Bereich bewegen. Um einen Einblick in den benachbarten Steinbruch erhalten zu können, wird ein entsprechender Aussichtspunkt eingerichtet.

Im Geolabor können Fossilien untersucht werden

Ebenso wird es ein kleines Geolabor geben, wo vom Steinbruch zur Verfügung gestelltes Material auf Fossilien untersucht werden kann. Mehrere Infopunkte am Rande des Rundweges informieren über den Aufbau der Gesteinsschichten, die Geschichte der Deponie und den Aufbau der Abdichtung sowie über die heutige Flora und Fauna. Ein zweiter Aussichtspunkt ermöglicht einen weiten Blick, bei gutem Wetter bis ins Münsterland.

Umgesetzt werden soll das Vorhaben mit Fördermitteln aus dem Topf von Vital.NRW GT 8. Die Beantragung der Fördergelder kann im Frühjahr 2021 erfolgen, so dass vorher kein Baustart möglich ist. Die Eröffnung ist für 2022 vorgesehen. Die Gesamtkosten des Projekts werden sich auf 231.000 Euro belaufen. Davon könnten 150.000 Euro gefördert werden. Somit blieben Restsummen von jeweils 27.000 Euro für GEG, Kreis und die Stadt Halle.