Plötzlich ist die Kette weg: Trickdiebe mit neuer Masche im Kreis Gütersloh unterwegs

Gütersloh. Im Kreis Gütersloh häufen sich in den vergangenen Tagen die Fälle einer in der Region bislang eher seltenen Art und Weise des Trickdiebstahls. Dabei suchen die bislang unbekannten Täterinnen bewusst den Körperkontakt, um ihre ahnungslosen Opfer abzulenken und zu bestehlen. Umarmen, küssen, ablenken, Schmuck klauen – so lässt sich die dreiste Masche zusammenfassen, die bei der Polizei im Kreis Gütersloh innerhalb von sieben Tagen gleich vier Mal zur Anzeige gebracht worden ist. &bdquo;Zwei Fälle haben sich in Gütersloh ereignet, eine versuchte und eine vollendete Tat in Halle“, erklärt Polizeisprecherin Katharina Felsch: &bdquo;Betroffen sind nicht nur ältere Menschen.“ Im ersten Fall hat es einen 38-Jährigen im Gütersloher Innenstadtbereich getroffen. Der Mann ist am Mittwoch, 24. September, gegen 13 Uhr von einer unbekannten Frau in der Hohenzollernstraße angesprochen worden. Lesen Sie auch: Die Polizei im Kreis Gütersloh warnt vor falschen Polizeibeamten Nach Angaben des Güterslohers habe ihm die Täterin von einem erkrankten Verwandten erzählt und um ein Gebet für das Familienmitglied gebeten. Sie sei blond, geschätzt 60 Jahre alt, hätte eine Brille und Umhängetasche getragen. Aus dem Nichts habe sie ihn umarmt, ihm Modeschmuck in die Hand gelegt, dann sei sie fortgegangen, schildert das Opfer die Geschehnisse. &bdquo;Später bemerkte der Geschädigte den Diebstahl seiner hochwertigen Kette“, so die Polizeisprecherin. So funktioniert der dreiste Umarmungs-Trick In allen Fällen im Kreis Gütersloh gehen die Kriminellen meist nach demselben Prinzip vor. Katharina Felsch erklärt, wie der dreiste Trick funktioniert. &bdquo;Die Täterinnen küssen oder umarmen ihre Opfer, suchen den Kontakt und lenken sie dadurch ab, dass sie billigen Modeschmuck zeigen oder ungefragt um den Hals und in die Hand legen. Wir vermuten, dass sie dabei blitzschnell die echten Schmuckstücke öffnen und der Person stehlen.“ Perfider Diebstahl in der Gütersloher Innenstadt: &bdquo;Bin vermutlich beobachtet worden“ Das markante Merkmal der Masche: Die Trickdiebinnen suchen die Nähe der Opfer, sorgen für Verwirrung – und eh man sich versieht, ist der teure Schmuck weg. So ist es auch einer 82-Jährigen aus Gütersloh ergangen, die am Dienstag, 30. September, gegen 14 Uhr an der Elisabethstraße angesprochen wurde – diesmal von zwei Frauen. Die eine umarmte die Senioren überschwänglich, die andere übergab ihr Modeschmuck. Auch der Rentnerin fehlte am Ende die Halskette. In beiden Gütersloher Fällen waren die Tatverdächtigen jeweils mit einem jungen Mann mit dunklen Haaren in einem Auto unterwegs. Auch bei zwei vergleichbaren Fällen, die sich am Montag, 29. September, in Halle ereignet haben, kamen die Trickbetrüger im Pkw. Eine 78-jährige Frau wurde gegen 16.45 Uhr in der Bahnhofstraße aus dem Wagen heraus von einer Frau angesprochen, ehe sie ihr eine Kette um den Hals legte und dabei unbemerkt die eigene Kette entwendete. Polizei ermittelt in allen Fällen und sucht Zeugen Eine Dreiviertelstunde später hatte eine 65-jährige Frau in der Langen Straße die unschöne Begegnung mit den Trickdieben – in dem Fall mit einer Frau mit mehrfarbigem Kopftuch, einer jüngeren Frau auf der Rücksitzbank und dem jungen Fahrer mit dunklen, kurzen Haaren. &bdquo;In diesem Fall kam es nicht zum Diebstahl“, sagt Polizeisprecherin Katharina Felsch. Aktuelle News erhalten Sie täglich auf dem Whatsapp-Kanal der NW Gütersloh Insgesamt warnt die Polizei im Kreis Gütersloh jedoch eindringlich davor, sich von Fremden umarmen und küssen zu lassen. Die Behörde ruft dazu auf, Familienangehörigen, Freunden und Nachbarn von der miesen Masche zu berichten. Bei verdächtigen Situationen sollte man nicht zögern, den Notruf 110 zu alarmieren. Die Polizei Gütersloh hat die Ermittlungen zu allen Fällen aufgenommen, sucht Zeugen und nimmt Hinweise unter Tel. 05241 8690 entgegen.

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