Mit vielen Fotos: Erste Einblicke in neu gestaltete Gütersloher Schule in der Innenstadt

Gütersloh. Punktlandung! Nach exakt zwei Jahren ist die Renovierung des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums (ESG) abgeschlossen. Passend zum Schuljahresbeginn am Mittwoch ist die Schulgemeinschaft zurück in ihrer Schule, die provisorische Container-Schule nebenan gehört der Vergangenheit an. &bdquo;Das Warten hat sich gelohnt“, sind sich die Schülerinnen Allegra Deppe, Mariella Volmari und Elin Ulusoy einig. &bdquo;Alles ist heller, großzügiger und schöner geworden.“ Fröhliche Gesichter auch bei den Erwachsenen: &bdquo;Ich bin sehr zufrieden“, beteuert Kuratoriumsvorsitzender Fritz Husemann. &bdquo;Wir haben während der Bauphase viele Dinge erlebt, die wir nicht erwartet haben“, etwa habe ein komplett neues Fluchttreppenhaus im Altbau installiert werden müssen, &bdquo;und trotzdem haben wir den Zeitplan einhalten können.“ Lesen Sie auch: Neue Privatschule im Kreis Gütersloh eröffnet – 18 Erstklässler werden heute eingeschult Schuldezernent Henning Matthes gesteht, dass er am Anfang beim Anblick der riesigen Baustelle doch arge Zweifel gehabt habe, dass die zwei Jahre für die Sanierung reichen. Doch die Projektsteuerung durch die Eisenmenger Co-Operation GmbH hat den Zeitplan gehalten. &bdquo;Vor drei Wochen konnten wir die Umzugskartons packen“, erklärt Schulleiter Martin Fugmann und präsentiert die neuen Räume. Mehr Licht und moderne Tafeln an Gütersloher Schule Der alte Fußboden im Foyer ist denkmalgeschützt und durfte bleiben. Die Steintreppe und vieles andere auch. Aufpoliert und ergänzt durch moderne Wandpaneele ist eine neue Optik entstanden. Sämtliche Räume haben Glaselemente erhalten. Vom Flur aus ist nun sichtbar, was Schulleiter Fugmann in seinem Büro so alles tut und ob er überhaupt da ist. Gleiches gilt für alle Verwaltungsräume und Klassenzimmer. Mehr Licht und mehr Aufenthaltsqualität standen ganz oben auf der Prioritätenliste. Dazu war die Maßgabe, Klassenräume zu schaffen, die variabler gestaltet werden können. Alle drei Ziele wurden erreicht. Die neuen Schulmöbel sind so gestaltet, dass sie in vielen unterschiedlichen Varianten zusammengestellt werden können. Lehrerschreibtisch? Abgeschafft. &bdquo;Es gibt nur noch ein höhenverstellbares Pult“, erklärt Fugmann. Die elektronischen Tafeln können erstmals bewegt werden, die Wände sind magnetisch, können mit entsprechenden Stiften beschriftet werden. Die alten Pinnwände haben ausgedient. Lesen Sie auch: Güterslohs kleinste Schule ist jetzt in neue Räume umgezogen Die gedrungenen Decken in den Klassenräumen gibt es nicht mehr, auch die düsteren langen Flure des ESG sind weg. Stattdessen gibt es reichlich Sitzmöglichkeiten aus geschwungenem Holz. Dazu kleine &bdquo;Häuser“ zum Lernen oder reden, wenn mal etwas mehr Sichtschutz oder Rückzug gefragt ist. Orgel wurde mittels Spende saniert Überall dringt das Licht ins Innere. Sogar in der Aula. &bdquo;Wir haben Fenster hinter der Bühne entdeckt“, erklärt Fugmann und zeigt, dass sich hinter dem schwarzen Vorhang zwei große Fenster präsentieren. Die Aula hat neue Fenster bekommen, &bdquo;ansonsten ist so gut wie nichts passiert, weil wir mit der Aula vorsichtig umgegangen sind“, so Husemann. Die Orgel sei mithilfe einer Spende saniert worden. Das Gebäude ist von 1928 und hat so manchen Einschuss in Kriegszeiten erlebt. &bdquo;Im Kern ist es ein Betonkasten“ so Husemann. Die schöne Backsteinfront sei reine Schmuckfassade. Man habe sich getraut, Heizungsrohre und Technik sichtbar zu machen, um die den Räumen Luft und Licht zu geben. Und noch etwas traut sich das ESG als erste Schule in Gütersloh: die Installation von Unisex-Toiletten. &bdquo;Wir mussten zuletzt in der Container-Schule erleben, wie anfällig Toilettenräume für Vandalismus sind.“ Gemischte Toilettenräume könnten das unterbinden. &bdquo;Es ist ein Versuch, wir probieren das aus“, so Husemann. Würde das Projekt scheitern, könne man die Toilettenräume jederzeit umwidmen. ESG könnte als Vorlage für weitere Schulerweiterungen dienen Auch im Lehrerzimmer scheint nichts mehr, wie es mal war. Sitzgelegenheiten, Schreibtische, Konferenzzonen wechseln sich ab. Dazu abschließbare Fächer. Und mittendrin eine Sitzlandschaft. Sofa für Lehrerinnen und Lehrer? &bdquo;Für mich war das von Anfang an normal“, sagt Fritz Husemann mit einem Lachen. &bdquo;In der Industrie sorgt man auch dafür, dass sich Mitarbeiter wohl fühlen.“ Die angedachte Schaukel im Lehrerzimmer wurde indes nicht aus der Projektphase in die Umsetzung gebracht. Stattdessen gab’s zwei Ohrensessel. Auch interessant: Lehrermangel in Gütersloh: Schule muss Fachbereich aufgeben – das sagen die Schüler &bdquo;Es war die richtige Entscheidung, an diesem Altbau festzuhalten und sich gegen einen Schulneubau auszusprechen“, sagt Dezernent Matthes. &bdquo;Die Fassade ist prägend für das Stadtbild.“ Auch könne vieles im ESG jetzt als Vorlage dienen für weitere Schulerweiterungen, die in Gütersloh noch anstehen. &bdquo;Allerdings ist das Projekt hier noch lange nicht beendet“, so Fritz Husemann. &bdquo;Es gibt Restarbeiten auf dem Schulhof zu erledigen, dann kommt der Sportplatz dran.“ Aktuell würden die Container abgebaut. &bdquo;In vier Wochen sind die weg, dann kann’s losgehen.“ Ostern 2026 - so das Ziel - soll auch diese Baustelle erledigt sein. Dass das klappt, daran zweifelt hier niemand.

Meistgelesen