Altkleiderdilemma

Windeln entsorgt: DRK in Gütersloh verärgert über zugemüllte Altkleidercontainer

Immer mehr Menschen missbrauchen die Container für die Entsorgung ihres Mülls. Das DRK stößt an seine Grenzen und überlegt, die Altkleidersammlung ganz zu beenden.

Die Altkleidercontainer im Kreis Gütersloh werden zunehmend zur Entsorgung von Müll genutzt. | © Hendrik Schmidt/dpa

31.07.2025 | 31.07.2025, 10:29

Gütersloh. „Altkleidercontainer sind kein Müllabladeplatz”, sagt der Vorstand des DRK-Kreisverbandes Gütersloh, Dennis Schwoch. „Mehr und mehr häufen sich Beschwerden über den Zustand an den Standorten – und mehr und mehr finden wir zudem lauter Sachen vor, die in den Behältern schlichtweg nichts zu suchen haben.”

Dass Sammel-Container auch des DRK für Altkleider und Schuhe zunehmend Zeitgenossen anlocken, die den Sinn der Sache offenbar nicht begreifen, ärgert einer Mitteilung zufolge die Verantwortlichen im Kreisverband und den Ortsgemeinschaften gewaltig. Der eigentliche Zweck, gut erhaltene Textilien einer sinnvollen Weiterverwertung zuzuführen, trete mehr und mehr in den Hintergrund, so Schwoch weiter.

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Dreckige und zerrissene Bekleidung seien fehl am Platz. Die darf seit Jahresbeginn unter dem Begriff der Getrenntsammelpflicht nicht mehr im Restmüll landen, sondern muss zum Recyceln an den Wertstoffhöfen der Kommunen und des Kreises abgegeben werden. „Das scheint aber offenbar immer mehr Menschen dazu zu verleiten, die Kleidercontainer für die Entsorgung zu missbrauchen.“

Wichtiger Beitrag zur Finanzierung der Rotkreuzarbeit

Offizielle Abgabestellen hätten Öffnungszeiten und seien zudem nicht weit gestreut, die Behälter indes stünden immer offen. Von dreckigen Windeln bis zu Teppichresten reicht, was die Helfer finden, der Verband muss dann für die Entsorgung aufkommen, auch finanziell.

So rentiere sich die Altkleidersammlung noch weniger, denn die Preisentwicklung für Alttextilien sei längst in den Keller gerutscht. „Die Kleidung, die wir in unseren DRK-Kammern und -Läden nicht benötigen, geben wir an Verwertungsgesellschaften, die die Rohstoffe weiterverarbeiten”, so der Vorstand. Daraus entstünden unter anderem Autositzbezüge, Fußmatten oder auch Putzlappen.

Warnt: Weil die Altkleidersammlung kaum noch Geld abwirft, könnte das DRK an anderer Stelle zum Sparen gezwungen sein, so Vorstand Dennis Schwoch. - © DRK-Kreisverband / Rainer Stephan
Warnt: Weil die Altkleidersammlung kaum noch Geld abwirft, könnte das DRK an anderer Stelle zum Sparen gezwungen sein, so Vorstand Dennis Schwoch. | © DRK-Kreisverband / Rainer Stephan

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Hierfür erhalte das DRK eine Vergütung, die ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung der Rotkreuzarbeit leiste. „In jüngster Zeit ist die Vergütung leider deutlich zurückgegangen, nicht zuletzt, weil die Zahl der Verwertungsfirmen – zum Beispiel aufgrund von Insolvenz – abgenommen hat. Dadurch fehlen uns wichtige Einnahmen für unsere Arbeit vor Ort ob im Jugend- oder Seniorenbereich und bei der Anschaffung von Ausrüstung, die für Einsätze benötigt wird.”

Dennis Schwoch weiter: „Wegen der positiven Effekte der Altkleidersammlung wie Nachhaltigkeit und Unterstützung unserer Rotkreuzhilfen vor Ort möchten wir uns als DRK gerne weiter an der Altkleidersammlung beteiligen. Dennoch stoßen wir allmählich an unsere Grenzen und überlegen ernsthaft, ob es nicht besser wäre, die Sammlung von Textilien über Container zu beenden. Deshalb appellieren wir an alle, die sowohl im Sinne der Nachhaltigkeit handeln, als auch die Arbeit des Roten Kreuzes unterstützen möchten Spenden Sie ausschließlich gut erhaltene Kleidung.“