Einblicke mit vielen Fotos: Villa in der Gütersloher Innenstadt sucht neuen Besitzer

Gütersloh. So viel Leben wie gerade war in der Stadtvilla an der Moltkestraße 49 in den vergangenen zweieinhalb Jahren wohl selten. Fast täglich laufen derzeit Menschen durch das seit Ende 2022 leer stehende Mehrfamilienhaus neben Stadt- und Kreisarchiv, nehmen dabei die historischen Details in Augenschein, von denen man in einem Gebäude aus dem Jahr 1906 noch so manche findet. Das Interesse an der Immobilie in bester Gütersloher Lage mit rund 191 Quadratmetern Wohnfläche ist im Moment groß. Und die Concept GT als Eigentümerin öffnet bereitwillig die Türen. Schließlich möchte sie die Villa inklusive des 386 Quadratmeter großen Areals perspektivisch verkaufen. In einem offenen Bieterverfahren wird derzeit ein Käufer gesucht; der Kaufpreis liegt bei mindestens 295.000 Euro. Wer auf ein Schnäppchen hofft, wird indes enttäuscht. Denn die Stadtvilla mit ihrem Blick ins Grüne - auf der gegenüberliegende Straßenseite befindet sich ein Sportplatz - ist sanierungsbedürftig. Das geht bereits aus dem Exposé hervor und wird bei einem Besuch vor Ort deutlich. Neuer Eigentümer müsste Zeit und Geld in Gebäude investieren Wer in dem fast 120 Jahre alten Gebäude unterwegs ist, durch das sich ein Treppenhaus schlängelt, kann noch verschiedene architektonische Details, wie Erker, Beschläge oder Eingangstüren aus früheren Jahrzehnten entdecken - manches aus dem Baujahr 1906. Die Bausubstanz wird als erhaltenswert beschrieben, unter Denkmalschutz steht die Immobilie allerdings nicht. Lesen Sie auch: Villen-Viertel im Gütersloher Stadtpark: So soll der besondere Charakter erhalten bleiben Offenkundig ist gleichzeitig, dass ein neuer Eigentümer viel Aufwand und Geld investieren müsste, um das Haus an der Moltkestraße auf einen modernen Wohnstandard zu bringen - die Stadt bevorzugt weiterhin eine Wohnnutzung. Die Tapete löst sich an einigen Stellen ab, das Geländer im Treppenhaus ist wackelig, manche Balken und Wände liegen offen - die Concept GT hatte sie freigelegt, um den jeweiligen Zustand zu überprüfen. Insgesamt verfügt die Stadtvilla über drei Wohnungen mit Gasetagenheizung. Jene im Erdgeschoss und die in der ersten Etage sind jeweils rund 73 Quadratmeter groß. 1947, als die Wohnungsnot nach dem 2. Weltkrieg auch in Gütersloh besonders groß war, wurde das Dachgeschoss nachträglich ausgebaut. Dort ist seinerzeit eine weitere Wohnung mit einer Fläche von 44 Quadratmetern entstanden. Die letzten Mieter hatten das vollunterkellerte Mehrfamilienhaus Ende 2022 verlassen. Käufer müssen ein Konzept für künftige Nutzung vorlegen Die seit 1955 der Stadt gehörende Immobilie soll nun verkauft werden, da sie sich in der aktuellen Form nicht im Sinne der städtischen Tochtergesellschaft nutzen lässt, schildern Nils Menebröcker (kaufmännischer Leiter der Concept GT) und Christian Linzel (technischer Leiter). Mehr bezahlbarer Wohnraum kann hier also nicht zur Verfügung gestellt werden. &bdquo;Wir möchten das Gebäude verkaufen und das Geld in einen für uns geeigneten Neubau investieren“, sagt Menebröcker. Gefragt nach dem Kaufpreis von mindestens rund 300.000 Euro antwortet Menebröcker der &bdquo;NW“, dass dieser intern ermittelt worden sei. Der 49-Jährige verweist darauf, dass der Bodenrichtwert an dieser Stelle bei 560 Euro pro Quadratmeter liege. Er bezieht sich dabei auf Angaben des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Gütersloh und der Stadt. Lesen Sie auch: Exklusiv: Mieterin von Villa in der Gütersloher Innenstadt gewährt seltene Einblicke Neben einem Gebot erwartet die Concept GT von Interessenten ein Konzept für die künftige Nutzung, wie aus einem Inserat bei einem Immobilienportal hervorgeht. &bdquo;Wir hätten es natürlich gerne, wenn es jemand in der bisherigen Form erhalten würde“, sagt Menebröcker. So ein Gebäude sei schließlich wegen seiner historischen Bausubstanz ein &bdquo;Unikat“, ergänzt Linzel (53). Neubau ist im Rahmen des Bebauungsplans ebenfalls möglich Gleichwohl, das betont der technische Leiter der Concept GT, ist im Rahmen des entsprechenden Bebauungsplans ein Neubau an dieser Stelle möglich. Einen konkreten Zeitplan, wie lange das Bieterverfahren noch läuft, gibt es im Übrigen nicht.

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