Autozentrum Gütersloh eröffnet an neuem Standort und hat große Zukunftspläne

Gütersloh. Nur noch das schräge, von den Witterungseinflüssen einiger Jahre gezeichnete Schutzdach lässt erahnen, dass an der Kahlertstraße 90 in Gütersloh früher einmal eine Tankstelle betrieben wurde. Die Zapfsäulen sind schon vor Zeiten abgebaut worden. Nun sind auch die vielen Fahrzeuge verschwunden, die sich in jüngster Vergangenheit auf dem Gelände nahe des Nordbads aneinanderreihten. Pächter Kadir Aksoy hat das im Besitz von Schenke befindliche Grundstück nahezu komplett geräumt. Der 29-Jährige ist mit seinem Autozentrum Gütersloh bereits vor einigen Wochen an den Stadtring Nordhorn 123 gezogen. Dort eröffnet er zum 1. Juni offiziell seinen neuen Firmensitz. Lesen Sie auch: Gütersloher Unternehmer feiert Meilenstein bei neuem Autohaus an der A2 In dem früheren Autopavillon hat bis vor wenigen Wochen das Autohaus Mense als Mieter seinen &bdquo;Economy Service“ betrieben, einen Werkstatt-Service für ältere Fahrzeuge. Doch im Zuge des Zwölf-Millionen-Neubaus am Hüttenbrink in Spexard und der baulichen Veränderungen rund um den Stammsitz Gneisenaustraße, hat Mense die rund 3.600 Quadratmeter große Fläche mit 1.500 Quadratmetern Ausstellungs- und Werkstattbereich nicht mehr benötigt. Das Gewerbeobjekt wurde zur Vermietung ausgeschrieben. &bdquo;Diese Chance konnten wir uns doch nicht entgehen lassen“, sagt Kadir Aksoy: &bdquo;Die Immobilie ist maßgeschneidert für unsere Zwecke.“ Unternehmer möchte Bestand an Fahrzeugen mehr als verdoppeln Der gebürtige Gütersloher hat sich mit 18 Jahren selbstständig gemacht. Seit dem 1. April 2014 betreibt er das Autozentrum Gütersloh, bislang mit drei Mitarbeitern und an der Kahlertstraße. Im Zuge des Standortwechsels vergrößert sich der Betrieb mit Autohandel, Werkstatt und Ersatzteile-Sortiment jedoch nicht nur räumlich, sondern auch personell. &bdquo;Wir wollen bis zum Ende des Jahres zwei weitere Angestellte beschäftigen. Im nächsten Jahr sollen dann noch zwei Azubis dazukommen“, verrät der Inhaber und Geschäftsführer seine Pläne für die Zukunft, in denen sein Unternehmen auch zum Ausbildungsbetrieb werden soll. Das Autozentrum Gütersloh konzentriert sich vornehmlich auf Fahrzeuge verschiedenster Marken im mittleren Preissegment. &bdquo;Wir decken die Mittelklasse komplett ab“, spricht Kadir Aksoy von preisgünstigen Gebrauchtwagen, die in der Regel im Bereich &bdquo;von 1.000 bis 20.000 Euro“ zu haben sind. Der Durchschnittsbestand des Angebots, über das das elf Jahre alte Unternehmen verfügt, liegt nach Angaben seines Inhabers bei rund 70 Pkw. Auch hier ist Wachstum vorgesehen. &bdquo;Bis Ende des Jahres planen wir mit rund 150 Fahrzeugen.“ Ab Juni wird der Betrieb aufgenommen Der dafür benötigte Platz ist mit dem Umzug geschaffen worden. Bereits im März haben Autohändler Kadir Aksoy und seine Mitarbeiter die Räumlichkeiten von Mense übernommen. Nach einer mehrwöchigen Renovierungsphase soll ab Monatsbeginn nun der Normalbetrieb aufgenommen werden. Geöffnet hat das Autozentrum Gütersloh werktags zwischen 9 und 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 14 Uhr, telefonisch ist der Betrieb unter 05241/5274266 erreichbar. Lesen Sie auch: Nach Großbrand bei Mercedes-Autohaus im Kreis Gütersloh: Inhaber übergibt an 21-Jährigen Mit Oldtimern hat Kadir Aksoy nebenbei eine private Leidenschaft, die er als Hobby betreibt. Weil er &bdquo;gerne schraubt“, hat mitunter auch der eigene Betrieb etwas davon. &bdquo;Ich packe selbst mit an, mache mir auch mal die Finger schmutzig. Dafür bin ich mir nicht zu schade“, erklärt der Inhaber des Autozentrums Gütersloh. Dass Mense direkt nebenan, am Stadtring Nordhorn 119, aktuell noch sein großes Gebrauchtwagen-Zentrum betreibt, findet Autohändler Aksoy, könne durchaus von Vorteil sein. &bdquo;So gibt es momentan doch für die Kunden an Ort und Stelle im Gütersloher Norden ein extrem großes und vielfältiges Angebot.“ Mense will Economy Service an anderem Standort integrieren Bis zum Jahresende will das Gütersloher Großunternehmen Mense (360 Mitarbeiter) allerdings auch das Gebrauchtwagen-Zentrum am Stadtring Nordhorn bekanntlich räumen. Für die 8.672 Quadratmeter große Fläche forciere man derzeit die Verhandlungen mit einem Kaufinteressenten, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Matthias Mense. Der bislang in den gepachteten Räumen in der Nachbarschaft betriebene &bdquo;Economy Service“ (fünf Mitarbeiter), der auf altersgerechte Reparaturarbeiten von Volkswagen-Fahrzeugen ausgelegt ist, die älter als vier Jahre sind, werde den Kunden weiter zur Verfügung stehen. &bdquo;Geplant ist, dass wir diesen Service am Standort unseres Karosserie- und Lackzentrums am Franz-Birkhan-Ring mit integrieren. Das wird allerdings noch etwas dauern“, erläutert Matthias Mense. Der Fokus des 61-Jährigen richtet sich derzeit vor allem auf die Großbauprojekte am Hüttenbrink in Spexard und am Stammsitz an der Gneisenaustraße in Gütersloh. &bdquo;Zum Jahresende wollen wir alles fertig haben“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter. Schenke äußert sich zu Zukunft der alten Tankstelle Die Zukunft der alten Tankstelle im Winkel von Kahlertstraße und Gneisenaustraße steht hingegen in den Sternen. Im Jahr 1974 hat sich dort der heutige Gütersloher Autohändler Dieter Dalkmann selbstständig gemacht. Der 74-Jährige erinnert sich: &bdquo;Mit 24 Jahren, als gelernter Kraftfahrzeugmeister, bin ich dort eingestiegen. Ich hatte die Tankstelle von Aral gepachtet. Sie war Mittel zum Zweck, denn ich benötigte damals eine Werkstatthalle.“ Dalkmann blieb rund zwei Jahre vor Ort. Aus den Anfängen erwuchs das heutige Autohaus Dalkmann an der Adam-Opel-Straße. Die Immobilie an der Kahlertstraße war später unter anderem noch Quartier für einen weiteren Tankstellen-Betreiber, Sitz eines Autovermieters und von Kfz-Händlern. Eigentümer des Flurstücks 241 ist seit dem Jahr 2023 laut Grundbucheintrag die Schenke Delikatessen & Co KG. Der Lebensmittelhändler betreibt nur wenige hundert Meter entfernt den Supermarkt, der schon seit Jahren mit einer beengten Parkplatzsituation zu kämpfen hat. Lesen Sie auch: Krise nach Brand: Unternehmen aus Kreis Gütersloh meldet Insolvenz an und kämpft weiter Kaufmann Reiner Schenke erklärt gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“: &bdquo;Natürlich sind wir daran interessiert, im Norden etwas zu verändern. Die Stadtplaner und wir sind seit einiger Zeit in Gedankenspielen.“ Wirklich spruchreif, so betont Schenke immer wieder, sei in der Sache aber nichts und bezüglich einer Nachnutzung keine Entscheidung gefallen. Zu weiteren Äußerungen über die Zukunft des 1.200 Quadratmeter großen Grundstücks lässt sich der 60-Jährige nicht hinreißen, sondern hält sich eher kurz und knapp: &bdquo;Es gibt keine weiteren Informationen dazu.“

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