Urlaubstipp

Safari-Experten präsentieren heute in Gütersloh besonderen Reise-Geheimtipp

Uganda ist trotz seiner abwechslungsreichen Landschaften und besonderen Tierarten noch ein Geheimtipp unter Urlaubern. Ein ugandisches Paar ist extra nach Gütersloh gereist, um mehr über das ostafrikanische Reiseziel zu berichten.

Lindah Nabakooza und Brian Bisusa sind zum ersten Mal in Deutschland und wollen in Gütersloh auf Uganda als Reiseziel aufmerksam machen. | © Amelie Halstenberg

19.05.2025 | 19.05.2025, 08:32

Gütersloh. Uganda auf ganz besondere Weise erkunden - das wollen Lindah Nabakooza und Brian Bisusa Urlaubern mit ihrer Safari-Tour ermöglichen. Das ugandische Paar ist gerade in Gütersloh zu Besuch und möchte auf das ostafrikanische Land mit seiner vielfältigen Landschaft, Tierwelt und lokalen Kultur als Reiseziel aufmerksam machen.

„Ich mag lange Reisen. Sie mag es, Dinge zu organisieren. Dann haben wir versucht, das beides zu verbinden“, erklärt Brian Bisusa die Entstehungsgeschichte ihres gemeinsamen Geschäfts. Die Kernidee: individuell angepasste Safari-Touren, die sie mittlerweile seit zwei Jahren anbieten. „Wir haben keine festen Pakete, sondern gehen immer auf die Wünsche der Urlauber ein“, sagt Lindah Nabakooza. So könne eine Tour mal mehrere Stunden dauern oder auch mehrere Tage.

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Auf den Safari-Touren durch die ostafrikanische Natur und Tierwelt gehe es auch darum, etwas über die lokale Kultur zu lernen, merkt Nabakooza an. „Auf Wunsch kochen wir gemeinsam mit den Einwohnern vor Ort.“ Beispielsweise hätte eine Berliner Reisegruppe einst darauf bestanden, ausschließlich lokale Speisen zu verzehren, die auf traditionelle Weise über Feuer zubereitet werden, wie die 33-Jährige berichtet.

Ein anderer Blick auf die Welt

Das Team von Nabakooza und Bisusa achte zudem darauf, so wenig wie möglich in Flora und Fauna einzudringen, sagt Lindah Nabakooza. So seien Foto- und Videoaufnahmen nicht mit Blitz gestattet. Die Motoren der Jeeps würden aufgrund des Lärms ausgestellt werden, sobald Tiere in der Nähe sind. Und wenn Gorillas besichtigt werden, müssten Schutzmasken getragen werden. Der Grund dafür ist die ähnliche DNA von Menschen und Gorillas. „So können sich die Tiere schnell mit menschlichen Krankheiten anstecken“, erklärt die 33-Jährige.

Giraffen in freier Wildbahn: In Uganda können Urlauber eine Vielzahl an unterschiedlichen Tierarten entdecken. - © Privat
Giraffen in freier Wildbahn: In Uganda können Urlauber eine Vielzahl an unterschiedlichen Tierarten entdecken. | © Privat

Mit ihren Reisen durch das ostafrikanische Land wolle das Paar den Urlaubern eine Abwechslung zum stressigen, durchgetakteten Alltag bieten. „Wir leben in einer schnellen Welt. Man wacht auf, geht zur Arbeit, macht sich Essen und geht dann wieder schlafen“, demonstriert die 33-Jährige und führt weiter aus: „Uns geht es darum, die Welt auf eine ganz andere Weise zu sehen.“

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Nach Gütersloh verschlug es Nabakooza und Bisusa, um die Leiterin des Gütersloher Weltladens Lilli Ramforth und ihren Mann Torsten Ramforth zu besuchen. Das Gütersloher Paar reiste im vergangenen Jahr nach Uganda. „Wir haben uns mit den lokalen Landwirten getroffen, die ihre Fair-Trade-Kaffeebohnen und Nüsse im Weltladen verkaufen“, berichtet Torsten Ramforth. So haben sie die Situation genutzt und auch an einer Safari von Nabakooza und Bisusa teilgenommen. „Das war ein Traum. Wir wollten gar nicht wieder zurück“, teilt Lilli Ramforth mit und ergänzt: „Wir wurden überall mit offenen Armen empfangen.“

Lokale Geschäftsmodelle stärken

Für Torsten Ramforth hätten die Safari-Touren des ugandischen Paares auch eine gewisse wirtschaftspolitische Bedeutung: Laut dem Gütersloher müsse der Fair-Trade-Ansatz, durch den die Ausbeutung von Natur und Mensch verringert werden soll, über Agrarprodukte hinaus Anwendung finden. Vielmehr sollten dadurch auch lokale Geschäftsmodelle gestärkt werden. „Es geht darum, lokale Business-Strukturen zu etablieren, ohne dass da ein großes Unternehmen hinter steht.“ Tourismus müsse von den Menschen vor Ort betrieben werden, so Ramforth weiter.

Torsten Ramforth (v.l.), Lindah Nabakooza, Brian Bisusa, Lilli Ramforth und Stella Schmidt organisieren am Montag einen Infoabend im Saal der Matthäuskirche in Gütersloh. Bei afrikanischem Fingerfood können Interessierte mehr über Uganda lernen. - © Amelie Halstenberg
Torsten Ramforth (v.l.), Lindah Nabakooza, Brian Bisusa, Lilli Ramforth und Stella Schmidt organisieren am Montag einen Infoabend im Saal der Matthäuskirche in Gütersloh. Bei afrikanischem Fingerfood können Interessierte mehr über Uganda lernen. | © Amelie Halstenberg

„Auf dem afrikanischen Kontinent ist Uganda im Vergleich zu Südafrika oder Tansania noch kein typisches Reiseland“, sagt Torsten Ramforth. Dabei hat das vergleichsweise kleine ostafrikanische Land viel zu bieten: Für Urlauber bestehe eine gute Chance, die sogenannten „big five“ erblicken zu können. Dazu zählen Löwen, Leoparden, Elefanten, Nashörner und Büffel, wie Nabakooza informiert.

Ebenso spannend sei die abwechslungsreiche Natur. „Auf kleinem Raum gibt es die unterschiedlichsten Vegetationen“, berichtet Torsten Ramforth. Duschgel, Savannen, hohe Berge, auf denen Schnee liegt - das alles gibt es zu besichtigen ohne riesige Distanzen zurücklegen zu müssen.

Frühsommerliche Temperaturen wie in Deutschland

Und auch die beständigen frühsommerlichen Temperaturen - vergleichbar mit dem derzeitigen Wetter in Deutschland - eignen sich gut für Entdeckungsreisen: „Ich dachte, es wäre total heiß. Aber das Wetter dort ist sehr angenehm“, berichtet der Gütersloher und Brian Bisusa bestätigt: „Wir haben kein extremes Wetter.“

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Reisende sollten während ihres Aufenthalts jedoch die Angaben des Auswärtigen Amtes berücksichtigen. Insbesondere die Grenzregionen zu Kenia, Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo sind zu meiden.

Wer mehr über Uganda sowohl als Land als auch als Reiseziel erfahren möchte, kann am Montag, den 19. Mai, einen Vortrag im Saal der Gütersloher Matthäuskirche, Auf der Haar 64, besuchen. Lindah Nabakooza und Brian Bisusa geben Einblicke in ihre Arbeit und zeigen Bilder aus ihrer Heimat. Gäste können sich bei freiem Eintritt auf afrikanisches Fingerfood freuen.